Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

3. Sturmfluten / Deichsicherheit

Die Frage der ausbaubedingten Änderungen der Sturmflutwasserstände mit möglichen Konsequenzen für den Hochwasserschutz an der Tideelbe spielte im Genehmigungsverfahren zur Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe eine zentrale Rolle.

Aus diesem Grund wurde dieser Fragestellung bei den hydronumerischen Modellierungen im Rahmen der Umweltverträglichkeitsuntersuchung besonders große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Analyse drei verschiedener Sturmflutereignisse (vom 3.1.1976, vom 28.1.1994 sowie der für den Hochwasserschutz an der Tideelbe maßgeblichen Bemessungssturmflut) ergab, dass Sturmflutscheitelhöhen durch den Fahrrinnenausbau kaum verändert werden. So wurde für die Tideelbe ein ausbaubedingtes Ansteigen der Hochwasserstände bei "normalen" schweren Sturmfluten um maximal 2,5 cm berechnet, bei der extremen Bemessungssturmflut sogar nur um rund 1 cm. Grundsätzlich gilt: Je höher ein Hochwasser aufläuft, desto geringer ist die durch einen Fahrrinnenausbau bedingte Wasserstandsänderung, denn: Je höher eine Sturmflut aufläuft, desto größer wird der durchströmte Querschnitt des Flusses, desto relativ kleiner wird gleichzeitig aber auch der Einfluss der Vertiefung an der Gewässersohle der Fahrrinne. Aus diesem Grunde ergeben sich bei mittleren Tideverhältnissen prinzipiell größere ausbaubedingte Wasserstandsänderungen als bei Sturmfluten. Die UVU-Modelluntersuchungen haben dies bestätigt.

Die im Kapitel 2 dargelegte Ermittlung der eingetretenen ausbaubedingter Wasserstandsänderungen bei mittleren Tideverhältnissen zeigt, dass beim Tidehochwasser bislang keine nachweisbare Reaktion auf den jüngsten Fahrrinnenausbau zu verzeichnen ist. Da ausbaubedingte Wasserstandserhöhungen bei Sturmfluten aber generell geringere Werte erreichen als bei mittleren Tidebedingungen, kann gefolgert werden, dass auch die Sturmflutscheitelwasserstände durch den jüngsten Fahrrinnenausbau nicht beeinflusst worden sind3 .

Als Fazit kann somit festgehalten werden, dass die Fahrrinnenanpassung keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Deiche oder anderer Hochwasserschutzanlagen hat.

Fußnoten:

3

Die genaue zahlenmäßige Aufbereitung mittels einer statistischen Analyse erfolgt in den Beweissicherungsberichten.