Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

MAssiWE - Monitoring und Analyse von schiffsinduzierten Wellen auf der Seeschifffahrtsstraße Elbe

Die große Dynamik im Weltseeverkehr hat in den letzten Dekaden zu immer größeren Abmessungen der Seeschiffe geführt. Auch in den bedeutenden Revieren deutscher Seehäfen ist diese Entwicklung deutlich zu erkennen. Damit der Hamburger Hafen von diesen Schiffen weiterhin angelaufen werden kann, wurden daher an der Elbe Anpassungen der Fahrrinne notwendig. 

In einer langen Zufahrt wie der Tideelbe wird das Größenwachstum der Schiffe begleitet von der Frage, inwieweit sich die größer werdenden Schiffe in dem seitlich begrenzten Fahrwasser begegnen können. Neben dem Aspekt der nautischen Sicherheit tritt auch der Aspekt der Verträglichkeit von Passagen oder Begegnungen großer Schiffe für die Natur und für die Infrastruktur der Wasserstraße selbst in den Fokus. Die durch fahrende Schiffe erzeugten Wellen und Strömungen können eine große Belastung für das Ufer und die Sohle des Gewässers darstellen und auch die Funktion als ökologisch wertvoller Naturraum sowie als Naherholungsgebiet der Bevölkerung beeinflussen. Entsprechend wurde im Zusammenhang mit der jüngsten Fahrrinnenanpassung auch eine Höchstgeschwindigkeit für Schiffe ab 90 m Länge auf der Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg eingeführt. Ferner sind Dokumentationen schiffserzeugter Belastungen angeordnet worden.

Im Rahmen verschiedener Projekte wurden bereits mehrmonatige Wellenmessungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten an der Tideelbe durchgeführt: Unter anderem Wellenschlagsmessungen für das Makrophytenmonitoring der Beweissicherung zur Fahrrinnenanpassung und Schiffswellenmessungen vor Lühesand. Bisher gibt es allerdings keine dauerhafte Erfassung der durch Schiffsverkehr erzeugten hydrodynamischen Belastungen.

 

Ziel des Projekts MAssiWE ist es diese Lücke zu schließen. Dafür sollen die auftretenden Belastungen und deren Entwicklung, insbesondere des Begegnungsverkehrs, messtechnisch über einen mehrjährigen Zeitraum erfasst und analysiert werden. In einem ersten Schritt werden die Ergebnisse bereits durchgeführter Messungen von Schiffswellen an der Elbe zusammengeführt und ausgewertet, um eine langfristige Entwicklung sichtbar zu machen. Darüber hinaus werden auch weiterführende Messungen an verschiedenen Standorten, unter anderem der Begegnungsbox Elbe vor Wedel und weiteren exponierten Uferabschnitten, durchgeführt. Der Zeitraum der im Rahmen dieses Projekts geplanten Messungen ist dabei auf fünf Jahre angelegt. Die gesammelten Daten sollen eine Aussage über die zeitliche Entwicklung der schiffsinduzierten Belastungen ermöglichen und Rückschlüsse auf die Abhängigkeit von Einzelpassagen und Begegnungsverkehr sowie von Schiffsgröße und Schiffsgeschwindigkeit erlauben. 

Die Ergebnisse der Untersuchungen bilden eine Grundlage für Bemessungs- und Handlungshilfen für die Ufersicherung und den Schiffsverkehr auf der Unter- und Außenelbe. Das Projekt liefert somit einen Fahrplan zur Erarbeitung von ingenieurpraktischen Empfehlungen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Bemessung von Ausbau und Unterhaltung der Ufer und Anlagen der Wasserstraßen. Gleichzeitig werden dadurch die Auflagen aus dem Planfeststellungsbeschluss zur Fahrrinnenanpassung erfüllt.

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