Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

A.1.8.2 Baggeraktivitäten

Amtsbereiche WSÄ Cuxhaven und Hamburg

In den Amtsbereichen der WSÄ Cuxhaven und Hamburg hat die Erfassung der Bagger- und Verbringungsmengen seit 1996 einen Umfang angenommen, dass es zweckmäßiger ist, die fortgeschriebenen Tabellen (Baggeraktivitäten WSA Cuxhaven bis 2002 und Baggeraktivitäten WSA Hamburg bis 2002) nicht an dieser Stelle abzudrucken, sondern in einer CD 2 (Materialien) beizufügen.

In den Baggermengen der vorgezogenen Teilmaßnahmen sind auch Baggermengen der Unterhaltung enthalten, da eine exakte Trennung zwischen Ausbau- und Unterhaltungsbaggergut nicht möglich ist.

Bei den Datensätzen des WSA Cuxhaven ist zu beachten, dass die Kilometerbezeichnungen der Baggerbereiche Mitte 1998 geändert wurden. Bei der alten Bezeichnung wurden die Kilometer ab der Amtsgrenze zum WSA Hamburg verwendet (Stromkilometer 689,10). Die neue Bezeichnung bezieht sich auf die durchgängige Ausbaukilometrierung.

Wo Baggerbereichsgrenzen bei der Umstellung geringfügig verändert wurden, sind die Baggermengen in der Tabelle mit den ursprünglichen Kilometerbezeichnungen aufgeführt.

Bei den im Rahmen der Unterhaltung vom WSA Hamburg durchgeführten Wasserinjektionsbaggerungen ist kein Verbringungsort angegeben. Das Verfahren wird bei besonders feinem Sohlmaterial angewendet. Mittels Wasserdruck wird das Sohlmaterial fluidisiert. Bedingt durch das Gefälle zwischen Einsatzbereich und dem tieferen Gewässerbett bildet sich gleichzeitig ein Dichtestrom, der dafür sorgt, dass das Sohlmaterial wie auf einer schiefen Ebene vom Flachen- zum Tiefen rutscht bzw. durch die Strömung mitgerissen wird.

Im Rahmen der Fahrrinnenanpassung sind im Amtsbereich des WSA Cuxhaven die in der folgenden Tabelle A.1.8.2-1 angegebenen Baggermengen einschließlich der Mengen aus den vorgezogenen Teilmaßnahmen auf die einzelnen Klappstellen verteilt worden:

Tab.A.1.8.2-1: Verbrachte Baggermengen je Klappstelle

Klappstellen Menge in m³
km 690 1.585.227
km 706 224.685
km 711 427.486
km 714 1.805.165
km 716,8 80.351
km 733 911.887
km 741 1.796.86

Weitere Mengen:

Nicht angegeben sind Spül- und Baggergutmengen aus den Sportboothäfen an der Elbe, weil sie zahlenmäßig nicht erfasst werden oder nicht fassbar sind. So werden der Nord- und Südhafen Bützfleth fast täglich und die Stromanlagen Bützfleth gelegentlich "gepflügt", Sportboothäfen gelegentlich "geeggt" - d. h., das am Grund abgelagerte Material wird mit geeigneten Geräten aufgewirbelt und mit der Strömung wegtransportiert. Bezogen auf die Ausbaubaggermenge handelt es sich um unbedeutende Maßnahmen, über die der TdV von den jeweiligen Betreibern nicht informiert wird.

Weitere aus der Elbe entnommene Mengen:

1997 wurden für Maßnahmen im Bereich der Freien und Hansestadt Hamburg Bodenentnahmen zwischen km 730 und 741 mit einer Gesamtmenge von 6.500.000 m³ (Laderaumaufmass) durchgeführt.

Am 11.09.2001 und 22.03.2002 erteilte das WSA Cuxhaven per Strom- und Schifffahrtspolizeilicher Genehmigung (SSG) und Nachtrag die Genehmigung zur Entnahme von 2.600.000 m³ Boden aus der Bundeswasserstraße Küstenmeer Nordsee zwischen den Fahrwassertonnen 13 und 29 sowie aus der Binnenwasserstraße bei Cuxhaven für Maßnahmen der Freien und Hansestadt Hamburg (Aufspülung im Mühlenberger Loch).

Im Rahmen der Fahrrinnenanpassung sind im Amtsbereich des WSA Hamburg die in der folgenden Tabelle A.1.8.2-2 angegebenen Baggermengen einschließlich der Mengen aus den vorgezogenen Teilmaßnahmen auf die einzelnen Baggergutablagerungs- und Verbringflächen verteilt worden:

Tab.A.1.8.2-2: Verbrachte Baggermengen in die Baggergutablagerungsflächen

Baggergutablagerungs-(BAF) und Verbringflächen Menge in m³
BAF Krautsand Nord 4.344.589
BAF Krautsand Süd 230.206
Spülfeld Pagensand 2.005.785
Pagensand Leitdamm 65.046
BAF Scheelenkuhlen 500.822
BAF Twielenfleth 987.424
Störbogen 141.431
Hetlingen 155.468

Amtsbereich WSA Lauenburg

Die nachfolgende Tabelle A.1.8.2-3 gibt an, welche Baggerungen und Verklappungen vorgenommen wurden:

Tab.A.1.8.2-3: Baggerungen im Bereich des WSA Lauenburg ab 1998

Terminder Baggerungen
Ort km Menge [m³] Verklappungsbereich Bemerkungen
1998 Ilmenau-Mündung Ilmenau-km 28,7 30.030 Elbe-km 599-600 Unterhaltung
1998 Hafen Hoopte Ilmenau-km 28,3 18.500 Elbe-km 599-600 Unterhaltung
1999 Unterer Vorhafen
Schleuse Geesthacht
Elbe-km 587 13.560 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
1999 Unterer Vorhafen
Schleuse Geesthacht
Elbe-km 587 13.560 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
1999 Unterer Vorhafen
Schleuse Geesthacht
Elbe-km 587 5.400 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
1999 Bauhafen Geesthacht Elbe-km 584,4 4.650 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
1999 Ilmenau
Gewässersohle
Ilmenau-km 18,1 5.430 Elbe-km 599-600 Unterhaltung
1999 Ilmenau
Gewässersohle
Ilmenau-km 22,0 2.550 Elbe-km 599-600 Unterhaltung
2000 Oberer Vorhafen
Schleuse Geesthacht
Elbe-km 585 1.140 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
2000 Unterer Vorhafen
Schleuse Geesthacht
Elbe-km 587 20.440 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
2000 Liegestelle für Regiebetrieb Elbstorf,
linkes Ufer
Elbe-km 589,450 10.690 Elbe-km 590 Unterhaltung
2001 Oberer Wehrarm Geesthacht Elbe-km 585,8 450 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
2001 Oberer Vorhafen
Schleuse Geesthacht
Elbe-km 585 9.240 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
2001 Unterer Vorhafen
Schleuse Geesthacht
Elbe-km 587 18.380 Elbe-km 587-588
Unterer Wehrarm Geesthacht
Unterhaltung
2002 Ilmenau
Gewässersohle
Ilmenau-km 22,0 2.320 Elbe-km 599-600 Unterhaltung

Amtsbereich Strom- und Hafenbau

Die Baggerungen im Jahr 1999 waren geprägt durch die in diesem Jahr durchgeführte Fahrrinnenanpassung. Gleichzeitig wurden der Parkhafen und der Waltershofer Hafen an die neue Wassertiefe in der Elbe angepasst und auf NN -16,70 m vertieft. Im Jahr 1999 wurden im Bereich des Hafens und der Elbe insgesamt 9.023.800 m³ Sedimente gebaggert.

Bei diesen Vertiefungsarbeiten fielen insgesamt rd. 6,3 Mio. m³ Sand und nicht verspülbarer Boden, bestehend aus Mergel und Steinen an. Diese Böden wurden überwiegend - soweit verspülfähig - (4,67 Mio. m³) für Aufhöhungsmaßnahmen, z. B. für den Containerterminal Altenwerder, aber auch für die Umstrukturierung des Hafens (Verfüllung des Griesenwerder Hafens) eingesetzt. Bodenmengen, die im Zusammenhang mit dem Containerterminal Altenwerder in der Süderelbe gebaggert wurden, sind in dieser Aufstellung nicht enthalten.

Die aus Mergel und Steinen bestehenden Bodenmengen von rd. 1,63 Mio. m³ wurden überwiegend entsprechend den Vorgaben der Planfeststellung für die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe in einer eigens dafür geschaffenen Unterwasserklappgrube am südlichen Fahrwasserrand verklappt (knapp 1 Mio. m³ nicht verspülbare Böden), rd. 0,65 Mio. m³ wurden zur Sicherung der Unterwasserböschung am Neßsand verwendet, um dem hier ständig entstehenden Abtrag entgegenzuwirken.

Vom 27.07. bis 29.07.1999 wurden im Rahmen der Überwachung der baulichen Aktivitäten zur Sicherung der Unterwasserböschung bei Neßsand von Strom- und Hafenbau unter Beteiligung der Umweltbehörde in situ Sauerstoffmessungen durchgeführt, um den Einfluss auf die lokale Gewässergüte der Elbe zu ermitteln. Das Baggergut bestand zum überwiegenden Teil aus Material mit sehr geringen sauerstoffzehrenden Eigenschaften. Die Messergebnisse zeigten keine Auffälligkeiten gegenüber den unbeeinflussten Referenzstellen.

Auf die normale Wassertiefeninstandhaltung entfallen somit die verbleibenden Mengen von rd. 0,5 Mio. m³ sandiges Material (entspricht in etwa dem jährlichen Normalwert) sowie die deutlich über dem Mittelwert von 2 Mio. m³ liegende Menge von rd. 2,24 Mio. m³ schlickhaltige Sedimente.

Da ein erhöhter Sedimentanfall erst in den letzten 2 Monaten des Jahres 1999 festgestellt wurde, liegt es nahe, als Ursache dafür das Ausbleiben eines Herbsthochwassers anzunehmen.

Im Jahr 2000 wurden im Bereich des Hafens und der Elbe rd. 5,6 Mio. m³ Sedimente gebaggert. Auf die normale Wassertiefeninstandhaltung entfällt eine Menge von rd. 4,6 Mio. m³ sandiger und schlickhaltiger Sedimente. Diese Menge ist als äußerst groß anzusehen, setzt jedoch den Trend der letzten 2 Monate des Jahres 1999 fort. Als Ursache dafür könnte das Ausbleiben eines Herbsthochwassers angenommen werden. Zur Klärung, inwieweit diese Annahme zutreffend ist, sind weitere Untersuchungen veranlasst.

Aufhöhungsmaßnahmen erfolgen bei der Umstrukturierung des Hafens. Aus Mergel und Steinen bestehende Bodenmengen (nicht verspülbare Böden) wurden in der Klappgrube am südlichen Fahrwasserrand verklappt.

Im Jahr 2000 wurden 2,95 Mio. m³durch Verklappen bei Neßsand und 0,22 Mio. m³ durch Einsatz des hydraulischen Injektionsverfahrens umgelagert. Die Umlagerungen erfolgten auf der Grundlage des mit der Umweltbehörde vereinbarten "Handlungskonzepts Umlagerung von Baggergut aus dem Hamburger Hafen in der Stromelbe" aus dem Jahr 1998. Die Klappstelle befindet sich im Bereich des Strom-km 638 vor der Landesgrenze am südlichen Fahrwasserrand im Bereich des Tonnenstrichs.

Seit Frühjahr 2000 wird - außerhalb der Beweissicherung zur Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe - ein Monitoring des Benthos im direkten Einbringbereich, in dessen Nahbereich unmittelbar stromab der Klappstelle (in einem Tief- und einem Flachwasserbereich) sowie in von den Umlagerungen unbeeinflussten, morphologisch und hydrodynamisch vergleichbaren Referenzgebieten im Tief- und Flachwasser durchgeführt. Das Monitoringkonzept sieht jeweils eine Beprobung im Frühjahr nach Abschluss der Umlagerungsaktivitäten und im Spätsommer / Herbst nach einer mehrmonatigen Regenerationszeit vor. Im Untersuchungsjahr 2000 wurden die Untersuchungsgebiete vom 16.05. - 21.05.00 und 11.09. - 12.09.00 an je 7 Stationen a. 3 Greifer beprobt.

Aufgrund der vorliegenden Datenbasis sind weder auf der Klappstelle noch in dem untersuchten Nahbereich gravierende Verarmungen des Makrozoobenthos zu identifizieren. Das gilt sowohl für das Artenspektrum und die Besiedlungsdichte als auch für die Biomasse des Makrozoobenthos. Es wurden deutliche Unterschiede in der Struktur der benthischen Gemeinschaften in den verschiedenen Untersuchungsgebieten festgestellt. Sie sind z. T. nur auf die hohe natürliche Variabilität zurückzuführen. Alle Ergebnisse sind in der weiteren Fortführung des Monitorings abzusichern.

Mit dem hydraulischen Wasserinjektionsverfahren (WID-Water Injection Dredging) wurden außerhalb der Ausschlusszeit rd. 220.000 m³ in verschiedenen Hafenbereichen bewegt. Während der Ausschlusszeit wurden mit dem Gerät lediglich kleinere, örtlich begrenzte notwendige Nivellierungsarbeiten vorgenommen.

Im Jahr 2001 wurden im Bereich des Hafens und der Elbe rd. 8,1 Mio. m³ Baggergut bewegt. Auf die normale Wassertiefeninstandhaltung entfällt eine Menge von rd. 5,8 Mio. m³ sandiger und schlickhaltiger Sedimente. Diese Menge ist wiederum als sehr hoch anzusehen, liegt jedoch im Trend der letzten Jahre. Die zur Klärung der hohen Sedimentation veranlassten Untersuchungen sind nicht abgeschlossen.

Aufhöhungsmaßnahmen erfolgen bei der Umstrukturierung des Hafens. Aus Mergel und Steinen bestehende Bodenmengen wurden in einer im Rahmen der Planfeststellung für die Elbevertiefung genehmigten Unterwassergrube am südlichen Fahrwasserrand verklappt.

Im Jahr 2001 wurden 4,16 Mio. m³ durch Verklappen bei Neßsand und 0,09 Mio. m³ durch Einsatz des hydraulischen Injektionsverfahrens umgelagert. Die Umlagerungen erfolgten auf der Grundlage des mit der Umweltbehörde vereinbarten "Handlungskonzepts Umlagerung von Baggergut aus dem Hamburger Hafen in der Stromelbe" aus dem Jahr 1998. Die Klappstelle befindet sich im Bereich des Strom-km 638 vor der Landesgrenze am südlichen Fahrwasserrand im Bereich des Tonnenstrichs.

Mit dem hydraulischen Wasserinjektionsverfahren (WID-Water Injection Dredging) wurden außerhalb der Ausschlusszeit rd. 90.000 m³ in verschiedenen Hafenbereichen bewegt. Während der Ausschlusszeit wurden mit dem Gerät lediglich kleinere, örtlich begrenzte notwendige Nivellierungsarbeiten vorgenommen.

Im Jahr 2002 fielen auf der Hamburger Delegationsstrecke bei Unterhaltungsmaßnahmen insgesamt 5,7 Mio. m³ Baggergut an. Den Landbehandlungsanlagen in Francop und Moorburg wurde 1,0 Mio. m³ schlickiges Material zugeführt. Weitere rd. 0,75 Mio. m³ Sand aus der Stromelbe wurden in Francop und Moorburg für Bauzwecke verspült.

In 2002 wurden rund 3,4 Mio. m³ durch Verklappen bei Neßsand und 0,09 Mio. m³ durch Einsatz des hydraulischen Injektionsverfahrens umgelagert. Diese Mengen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2002 konnte eine geringere Sedimentation im Hafen beobachtet werden, deren Ursachen mit dem hohen Oberwasserabfluss in Zusammenhang stehen.

Die Umlagerungen erfolgen auf der Grundlage des mit der Umweltbehörde vereinbarten und im Jahr 2002 fortgeschriebenen "Handlungskonzepts Umlagerung von Baggergut aus dem Hamburger Hafen in der Stromelbe". Die Fortschreibung beinhaltet im Wesentlichen

  • die Einbeziehung der zwischen Bund und Küstenländern vereinbarten Regelungen zum Umgang mit TBT-belastetem Baggergut aus 2001
  • die Unterteilung des Hafengebietes in umlager- bzw. nicht umlagerfähige Bereiche entfällt
  • der für Umlagerungen zur Verfügung stehende Zeitraum wurde um die Monate September und Oktober erweitert
  • zur Beseitigung frischer Ablagerungen oder zur örtlichen Verteilung von frisch sedimentierten Linsenkuppen oder eng begrenzten Mindertiefen in den Hafenbecken ist der Einsatz des Wasserinjektionsgerätes ganzjährig möglich

Die Klappstelle befindet sich im Bereich des Strom-km 638 vor der Landesgrenze am südlichen Fahrwasserrand im Bereich des Tonnenstrichs.

Mit dem hydraulischen Wasserinjektionsverfahren (WID-Water Injection Dredging) wurden außerhalb der Ausschlusszeit rd. 90.000 m3 in verschiedenen Hafenbereichen bewegt. Während der Ausschlusszeit wurden mit dem Gerät lediglich kleinere, örtlich begrenzte notwendige Nivellierungsarbeiten vorgenommen.

In der Tabelle "Baggeraktivitäten HT bis 2002" (CD 2 –Materialien-) sind die Baggermengen aus dem Bereich der Hamburger Delegationsstrecke, unterteilt nach Herkunft und Verbleib, im Detail aufgeführt.