Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

10 WECHSELWIRKUNGEN

10.1. Rechtliche Vorgaben Die Untersuchung der Umweltverträglichkeit UVP-pflichtiger Vorhaben umfaßt neben der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens auf die einzelnen Schutzgüter auch eine entsprechende Betrachtung der jeweiligen Wechselwirkungen (§ 2 UVPG). Bislang bestehen in der fachlichen Diskussion erhebliche Unsicherheiten über die Anforderung an die Erfassung von Wechselwirkungen. Zum Teil wird die Auffassung vertreten, daß mit Wechselwirkungen besondere Auswirkungen von Vorhaben auf die Umweltgüter etwa durch synergetische, Kumulations- oder Verlagerungseffekte gemeint seien. Nach zutreffender Auffassung sind demgegenüber als Wechselwirkungen die Wechselbeziehungen zwischen den Umweltfaktoren und die Auswirkungen des Vorhabens auf die Wechselbeziehungen zu berücksichtigen1). Als besondere Art von Auswirkungen sind daneben auch die oben genannten Effekte zu erfassen. 10.2 Methodisches Vorgehen Eine sachgerechte Behandlung der Wechselwirkungen erfordert zunächst die Erfassung und Darstellung der primären, medienbezogenen Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt. Danach ist die Ermittlung und Darstellung der Wechselbeziehungen als Ausgangsgröße, d.h. im "Ist-Zustand" erforderlich. In einem weiteren Schritt sind die projektrelevanten Wechselbeziehungen zu ermitteln und getrennt nach den einzelnen Medien zu erfassen und zu untersuchen. Sodann sind die Auswirkungen des Vorhabens auf die Wechselbeziehungen zu untersuchen2) . Bei der Behandlung der Wechselwirkungen ist zu beachten, daß in diesem Bereich erhebliche wissenschaftliche Kenntnislücken bestehen. 10.2.1 Ermittlung der Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern Die Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern bilden - neben den Umweltauswirkungen des Vorhabens - eine der beiden Ausgangsgrößen für die Ermittlung der Wechselwirkungen. Die Wechselbeziehungen zwischen den möglichen Schutzgutkombinationen sind in Tabelle 10 - 1 stichwortartig dargestellt. Abbildung 10 - 1 veranschaulicht die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Wechselbeziehungen. Abb. 10 - 1: Ermittlung der Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern   

10.2.2 Ermittlung und Bewertung der umweltrelevanten Auswirkungen des Vorhabens Als zweite Ausgangsgröße sind die Umweltauswirkungen des Vorhabens zu ermitteln. Die Ermittlung der Umweltauswirkungen setzt die Kenntnis der umweltrelevanten Wirkfaktoren des Vorhabens voraus, die sich entsprechend ihres zeitlichen und räumlichen Wirkungsspektrums in bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkfaktoren gliedern lassen. In Tabelle 10 - 2 sind die Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutzgüter aufgeführt. Zudem wird eine Bewertung der Auswirkungen vorgenommen:

Auswirkungen erheblich/nachhaltig beeinträchtigend

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden

Auswirkungen vernachlässigbar (vgl. hierzu Kapitel 9 und 11). Abbildung 10 - 2 veranschaulicht das Prinzip der Ermittlung der umweltrelevanten Auswirkungen. Abb. 10 - 2: Ermittlung und Bewertung der umweltrelevanten Auswirkungen des Vorhabens


10.2.3 Ermittlung der umweltrelevanten Wechselwirkungen Zur Ermittlung der Wechselwirkungen werden die beiden Ausgangsgrößen (Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern, Auswirkungen des Vorhabens) miteinander verknüpft. Konkret lautet die Frage, die - für jedes Schutzgut getrennt - zu beantworten ist: Beeinflussen die Auswirkungen des Vorhabens die zwischen den betreffenden Schutzgütern bestehenden Wechselbeziehungen und wenn ja, in welchem Ausmaß? Dabei wird davon ausgegangen, daß sich vernachlässigbare Auswirkungen nicht beeinträchtigend auf die Wechselbeziehungen auswirken. Verknüpft werden demnach nur diejenigen Auswirkungen, die als erheblich/nachhaltig beeinträchtigend oder als Beeinträchtigungsrisiko eingestuft sind. 10.2.4 Identifizierung der erheblichen oder nachhaltigen Wechselwirkungen Die Identifizierung der erheblichen oder nachhaltigen Wechselwirkungen oder "erheblichen Beeinträchtigungen der Wechselbeziehungen" erfordert eine Bewertung der umweltrelevanten Wechselwirkungen. Dabei wird - entsprechend der Vorgehensweise bei der Bewertung der Umweltauswirkungen - zwischen erheblichen/nachhaltigen Wechselwirkungen, Wechselbeziehungen die einem Beeinträchtigungsrisiko ausgesetzt sind sowie Wechselwirkungen, die aufgrund ihres geringen Wirkungspotentials vernachlässigt werden können, unterschieden. Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage der fachgutachterlichen Aussagen (vgl. hierzu die entsprechenden Kapitel in den Materialbänden sowie in Kapitel 9). In Tabelle 10 - 3 sind die Wechselwirkungen erfaßt und entsprechend ihres voraussichtlichen Wirkungspotentials eingestuft

Wechselwirkungen erheblich/nachhaltig,

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden,

Wechselwirkungen vernachlässigbar. Aus fachgutachterlicher Sicht vernachlässigbare Wechselwirkungen werden nicht erläutert, da in diesem Fall umweltrelevante Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden können. Abbildung 10 - 3 zeigt die Vorgehensweise bei der Ermittlung und Bewertung der Wechselwirkungen. Abb. 10 - 3: Ermittlung und Bewertung der Wechselwirkungen

10.3 Ergebnisse 10.3.1 Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern Tab. 10 - 1: Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern (nach RAMMERT u.a. 1993, zit. nach DIE MINISTERIN FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (HRSG.) (1994) verändert)

Wirkung auf Menschen Tiere + Pflanzen Boden Gewässer Grundwasser Luft Klima Landschaft
Wirkung von    Terrestrischer Bereich Aquatischer Bereich   Hydrologie / Morphologie Qualität Sedimente / Schwebstoffe Natürliches Grundwasser regime Qualität Luftqualität Lärm   
MenschenKonkurrierende Raumansprüche o Nutzung   
o Verdrängung   
o Schädigung   
o Störung   
o Entnahme (Ernährung)
o Bearbeitung   
o Düngung   
o Schadstoffeintrag   
o Be-/Entwässerung   
o Verdichtung   
o Versiegelung   
o Überformung
o Baggerungen   
o Baggergutverbringung   
o Strombau   
o Bau von Anlandungseinrichtungen   
o Bau von Ufersicherungen   
o Landgewinnung
Einleitung von Nähr- und Schadstoffeno Baggerung   
o Verklappung   
o Schadstoffeintrag   
o Schiffsbedingte Resuspension
o Entnahmen   
o Entwässerung   
o Versiegelung, Verdichtung   
o Baumaßnahmen
o Eintrag von Schadstoffen (Landwirtschaft, Industrie, Verkehr)   
o Baumaßnahmen
o Erzeugung nutzungsbedingter Immissionen   
o Sandflug
o Emission klimarelevanter Stoffe   
o Eingriffe in    
- Geländeform   
- Landnutzung   
- Wasserhaushalt   
- Wärmehaushalt
o Überformung   
o Störeffekte durch intensive Erholungsnutzung
Tiere und PflanzenTerrestrischer Bereicho Schutz (Pflanzen)o Nahrungskette   
o Konkurrenz   
o Schutzfunktion (Pflanzen)   
o Bestäubung   
o Tritt
o Nahrungsnetz   
o Konkurrenz (Lebensraum und Ressourcen)
o Bodenbildung   
o Erosionsschutz   
o Nähr- und Schad-stoffkreislauf    
o Auf- und Abbau organischer Substanz   
o Beeinflussung von Bodenwasserhaushalt und Bodenklima
o Uferbefestigung   
o Rauheit des Gewässerquerschnitts im ufernahen Bereich   
o Verminderung der Morphodynamik infolge Erosionsverminderung im ufernahen Bereich
o Eintrag von organischen Stoffen / Nährstoffen sowie (deponierten) Schadstoffen   
o Reinigungsleistung von Pflanzen
o Eintrag organischer Substanz einschließlich der enthaltenen Nähr- und Schadstoffe   
o Bindung von Schwebstoff
Wasserentzug durch die Vegetation, TranspirationBindung von Schadstoffeno Stoffaustausch (O, CO2)   
o Filterfunktion (Bewuchs)
-Atmosphärenbildungo Strukturierung   
o Landschaftsästhetische Wirkungen, Erholung, Naturerleben
 Aquatischer Bereicho Nahrung   
o Erholung/Naturerleben
Nahrungsgrundlageo Konkurrenz   
o Nahrungskette
-o Rauheit des Gewässerquerschnitts   
o Verminderung der Morphodynamik infolge Erosionsverminderung
Beeinflussung der Wasserqualitäto Eintrag organischer Substanz und daran gebundener Nähr- und Schadstoffe   
o Bioturbation, Belüftung   
o Stabilisierung
----O-, CO2-Austausch-
Boden o Produktionsgrundlage für Nutzpflanzen   
o Fläche für Verkehr, Siedlung, wirt-schaftliche Nutzung   
o Fläche für Erholung   
o Rohstofflagerstätte
o Lebensraum    
o Nahrungsquelle   
o Nährstoff- und Wasserversorgung   
o Schadstoffquelle
Nähr- und Schadstoffquelle--Eintrag von gelösten Nähr- und SchadstoffenEintrag von Partikeln und partikulär gebundenen Nähr- und SchadstoffenRegulation des Wasserhaushaltso Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen   
o Filter- und Trans-formationsfunktion
--o Regulation des bodennahen Klimas (Temperatur, Feuchte)   
o Freisetzung klimarelevanter Gase
Strukturelement
GewässerHydrologie/ Morphologieo Nutzungsfunktionen (z.B. Transport, Hafen)   
o Erholung/Naturerleben   
o Sicherheitsrisiko (Überflutungen)
Strukturierung der Lebensräumeo Hydrologische Qualität des Lebensraumes   
o Morphologische Strukturierung des Lebensraumes   
o Topographie des Lebensraumes
o Sedimentation   
o Erosion   
o Beeinflussung des Bodenwasserhaushalts
Beeinflussung der Topographie infolge wechselseitiger Beeinflussung von Hydrologie und Morphologieo Selbstreinigungspotential   
o Brackwasserbereich   
o Bereich und Dichte der Schwebstoffwolke
o Sedimentation   
o Resuspension/Erosion    
o Steuerung von Sedimenttyp und    
-struktur   
o Sedimentwanderung (Transportkörper)
Beeinflussung der Dynamik der Fließvorgänge im Uferfiltrato Beeinflussung durch InfiltrationsvorgängeBeeinflussung der Luftfeuchtigkeit-Lokalklima (Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Wind)Strukturelement
 Qualitäto Trink-/Brauchwasser   
o Bewässerung   
o Erholung
Lebensgrundlage o Lebensgrundlage   
o Nährstoffe, Schadstoffe, Sauerstoff, Salzgehalt und pH-Wert steuern Artenzusammensetzung und Produktivität
Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffeno Dichte des Wassers (Salinität)   
o Sedimentation (Schwebstoff)
o Zufluß von Schwebstoff   
o Zufluß von salzhaltigem Wasser
Eintrag von Sauerstoff und gelösten Nähr- und Schadstoffen-Beeinflussung durch InfiltrationsvorgängeAerosole---
 Sedimente/ Schwebstoffe-Substrat für uferbewohnende Lebensgemeinschafteno Lebensgrundlage    
o Nähr- und Schadstoffquelle   
o Schädigung (Verminderung der Primärproduktion, verschlechterte Ernährungsbedingungen)   
o Überdeckung des Benthos durch Schlickfall
Bei Sedimentation:   
o Nähr- und Schadstoffeintrag   
o Überformung   
o Veränderung der Bodenbildung
SedimentationEintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen durch DesorptionEintrag von Partikeln und partikulär gebundenen Nähr- und Schadstoffen (Resuspension)Regulation des Wasseraustausches (Uferfiltration)o Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen   
o Filter- und Transformationsfunktion
--Freisetzung klimarelevanter GaseStrukturelement
GrundwasserNatürliches GrundwasserregimeTrink-/Brauchwasser

Lebensgrundlage für Biotope mit    

Gw-Anschluß

-Beeinflussung des Bodenwasserhaushalts-Zufluß über Uferfiltrat-----Lokal-/Kleinklima (Feuchte, Temperatur) bei oberflächennah anstehendem Grundwasser-
 Qualität   Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen  Entsprechend der stofflichen Zusammensetzung Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen ------
LuftLuft-QualitätLebensgrundlageLebensgrundlageLebensgrundlageDeposition von Nähr- und Schadstoffen-Belüftung-----

Entsprechend Ausmaß der Luftverschmutzung   

Bildung von Kondensationskernen Nebel, Niederschläge, Strahlungshaushalt

o Erholungseignung   

o Wohlbefinden

 Lärmo Belastungsfaktor    
o Einschränkung der Erholung/des Naturerlebens
Tiere:   
o Verdrängung   
o Störung
Störung---------Beeinträchtigung des Wohl-befindens/der Erholungseignung
Klimao Wohlbefinden   
o Umweltbedingungen
o Entwicklungsbedingungen   
o Fortpflanzungsbedingungen   
o Steuerung der Artenzusammensetzung
o Bodenbildung   
o Bodenklima   
o Bodenwasserhaushalt, Stoffverlagerung
Beeinflussung durch    
- Windstärke   
- Windrichtung   
- Wetterextreme
o Wassertemperatur   
o Nähr- / Schadstoffeinträge (bakterielle Abbauvorgänge)   
o Niederschlag   
o Durchmischungsvorgänge
o Beeinflussung der Wattsedimente   
o Beeinflussung des Sedimentationsverhaltens über Wassertemperatur 
Beeinflussung Gw-Dargebot (Niederschlag, Verdunstung)Stoffeinträge über Niederschlägeo Luftströmung   
o Temperatur   
o Niederschlag
Beeinflussung entsprechend WindrichtungGegenseitige Beeinflussung der klimatischen Bereiche (Lo-kal-, Regional-, Großklima)Element der gesamtästhetischen Wirkung
Landschafto Objekt ästhetischen Empfindens   
o Erholungseignung
Strukturierung des LebensraumsStrukturelementBeeinflussung des Oberflächenabflusses (Relief)----Beeinflussung der Luftströmung (Relief)Pufferfunktion (Bereich, Relief)Beeinflussung durch Struktur und Relief:   
o Luftaustausch   
o Kaltluftströmung   
o Temperatur   
o Luftfeuchtigkeit
Naturnähe/ Naturferne

10.3.2 Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutzgüter Tab. 10 - 2: Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutzgüter

Erläuterungen:   

 

Auswirkungen erheblich/nachhaltig beeinträchtigend     

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden     

  Auswirkungen vernachlässigbar    - keine Auswirkungen vorhanden

 Konfliktbereich Menschen Tiere + Pflanzen Boden Gewässer Grundwasser Luft Klima Landschaft
Wirkfaktor  Terrestrischer Bereich Aquatischer Bereich   Hydrologie / Morphologie Qualität Sedimente / Schwebstoffe Natürliches Grundwasserregime Qualität Luftqualität Lärm   
Baubedingt             
o Baggerungen (Abtrag von Sediment)--o Entsiedlung    

  o mechanische Schädigung / Dezimierung   

 
-o Erhöhung MThw / Erniedrigung MTnw     
o Veränderung des Strömungsgeschehens     
- Zunahme der Strömung in der Hauptströmungsrinne     
- Veränderung der Strö- mungsgeschwindigkeit in den Randbereichen     
o Änderung der Salzgehaltskonzentration Verschiebung der Brackwasserzone stromaufwärts     
o Zunahme der Transportkapazitäten in der Hauptrinne     
o Tendenzielle Abnahme der Flachwasserbereiche     
o Tendenzielle Zunahme der Wattbereiche   
 
 
 
 

 

Freisetzung von Schadstoffen aus tieferen Sedimentschichten   
   
   
 
 
 
 

   
   
   
   
   
   
   
       
   
   
   
  

 

o lokale Änderung des Sedimenttyps     
o lokale Änderung der Schadstoffbelastung     
o Resuspension von Schwebstoffen  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
 
 
 

  
  
  
  
  
   

 

Keine anderen Auswirkungen als bei der ständigen Unterhaltungsbaggerung:     
o Entfernung der Kolmationsschicht an der Elbsohle     
o Entfernung gering durchlässiger Schichten an der Elbsohle  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
 
 
 
 
   

 

Auswirkungen vernachlässigbar  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

     

Bereichsweise Zunahme des Lärmpegels infolge der Geräuschentwicklung während der Baggerarbeiten  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
 
 

  
   
   

-?
o Erosion von Böschungsbereichen--o Schädigung durch Verfrachtung in Tiefwasser (Zoobenthos)     

  o Veränderung der Milieubedingungen     

  o Belastungen durch Schadstofffreisetzung     

  o Veränderungen durch Nährstoffreisetzung  

 
-

Zunahme der Transportvorgänge  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
 
 

     

Freisetzung von Schadstoffen  
  
  
  
  
  
  
  
 
 
 

  
  
  
     

o lokale Änderung des Sedimenttyps     

  o lokale Änderung der Schadstoffbelastung  

------
Verklappung / Ablagerung von Sediment             
- wasserseitig--o Zerstörung / Schädigung von Lebensgemeinschaften durch Überlagerung    

  o Vernichtung von Lebensräumen (Brammer Bank)    

  o Veränderung der Milieubedingungen 

 
(noch nicht absehbar)Tendenzielle Stabilisierung des Strö-mungsgeschehensSchadstofffreisetzung bei belastetem Sediment    

 
o Veränderung der Sohlstruktur    

  o Zunahme der spezifischen Schadstoffbelastung    

  o lokale Änderung des Sedimenttyps durch Überdek- kung    

  o Erhöhung der Schwebstoffgehalte    

  o Nährstofffreisetzung und O2-Zehrung 

 
-Möglichkeit des Eintrages von Salzen in das Grundwasser bei Verklappung von salzhaltigem Baggergut in Bereichen mit geringem Salzgehalt 

----
- landseitig-

o Zerstörung / Schädigung von Lebensgemeinschaften durch Überlagerung    

o Veränderung der Milieubedingungen     o Schadstoffeintrag in angrenzende Randbereiche 

 

Veränderung der Milieubedingungen durch Spülfeldabwässer (Pagensand) 
 
 
 
 
 
   

 

o Verlust von Marschenböden    

o Schaffung von Böden mit veränderten Eigenschaften (Stoff- und Wasserhaushalt)     o Stoffeintrag in benachbarte Böden    

 

o Stoffeintrag in benachbarte Gewässer 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
o Stoffeintrag in benachbarte Gewässer 
 
 
 
 
 
 
 

 
-Geringere Versickerungsrate 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
Eintrag von Schadstoffen bei belasteten Sediment 
 
 
 
 
 
 
 

 
--Kleinklimatische Veränderungen (Verschattung, Temperaturveränderung, Veränderung der Luftbewegung) 
 
 
 
 

o Zerstörung / Veränderung der derzeitigen Lebensraumstruktur 
 
 
 
 
 
 

 
o Verdriftung von Sediment und Erhöhung der Schwebstofffracht infolge der Baggertätigkeiten und Verklappung des Baggergutes--

o Veränderung der Milieubedingungen    

  o Belastungen durch Schadstofffreisetzung    

  o Veränderungen durch Nährstofffreisetzung    

  o Verschlechterung des Lichtklimas (verminderte Primärproduktion: Phytoplankton, Phytobenthos)    

  o Reduzierung des Sauerstoffgehaltes    

o Verschlechterung der Lebensbedingungen (Zooplankton, Fische)    

  o Multifaktorielle Wirkung auf das Nahrungsnetz 

 

lokale Veränderung der Menge und Qualität von Sedimenteinträgen 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
Tendenzielle Stabilisierung des StrömungsgeschehensAnstieg der Nähr- und Schadstoffgehalte, Reduzierung des Sauerstoffgehaltes 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

o Verdriftung der Schwebstoffe    

o Verstärkung der Sedimentation 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

------
o Strombaumaßnahmen--Zerstörung / Schädigung durch Überlagerung  

 
 vgl. "Anlagebedingte Auswirkungen, Fertiggestellte Strombauwerke"-Zerstörung / Schädigung durch Überlagerung 

 
------
o BaulärmBereichsweise Zunahme des Lärmpegels infolge der Geräuschentwicklung während der Baggerarbeiten 

 
Störung der flugunfähigen Mauserpopulationen in der Außenelbe    

  Störung von Seehunden, Brut- und Rastvögeln   

 
Störung 
 
 
 
 
 
 

 
-------Bereichsweise Zunahme der Gesamtlärmbelastung  
 
 
 
 

 
--
Anlagebedingt             
o Änderung des Tidenhubs (Erhöhung MThw / Erniedrigung Mtnw)-

MThw-Anstieg ³ 2 cm:  
o Stauchungen der ufernahen Vegetationszonen (Flächenverluste)    

o Veränderung der Biotopstruktur   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

o Tendenzielle Vergrößerung der Watten bei gleichzeitiger Verkleinerung der Flachwasserbereiche    

  o Verringerung von Primär- und Sekundärproduktion (Phyto- und Zooplankton)    

  o Verkleinerung von Aufwuchs- und Rückzugsgebieten von Fischen    

  o Multifaktorielle Wirkung auf das Nahrungsnetz     

 
o Verlust von Vordeichsböden infolge der Erhöhung der Überflutungshäufigkeit     

  o Veränderung der Sedimenteinträge    

  o Veränderung des Bodenwasserhaushaltes 

 
--o Vergrößerung der Sedimentfläche    

  o Vergrößerung der Wattfläche auf Kosten der Flach- und Tiefwasserfläche mit Vergrößerung des überflutungsfreien Zeitraumes   

 
------
o Änderung der grundwasserströmungswirksamen Elbwasserstände (mittlere Tidehalbwasserstände)---lokale Veränderung der Grundwasserstände sandiger Böden in Ufernähe   
 

 
---Aufgrund der geringen Wasserstandserhöhungen Beeinträchtigungsrisiko durch   
o Salinitätserhöhung    
o Zunahme des Schadstoffeintrages 
vernachlässigbar   

 
----
o Veränderung des Strömungsgeschehens             
- Zunahme der Strömung und der Transportkapazitäten --o Erschwerung der Besiedlung durch Zoobenthos    

  o Einschränkung des Lebensraumes (Fische)    

  o Entwertung des Lebensraumes Hauptstromrinne  

 
-Verstärkung der Effekte des morphologi-schen Nachlaufs-Erhöhung der Korngröße und Abnahme der organischen Substanzgehalte der Sedimente  
 
 
 

 
------
- Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in den Randbereichen (tritt nur gebietsweise ein)-Lebensraumverluste infolge Verschlickung und damit einhergehende Biotopverlagerung    
  
  
   

 
o Verbesserung der Lebensbedingungen (Für Jungfische)     

  o Erhöhung der Tendenz zu Sedimentation, Verlandung, d.h.: Verlust von Lebensräumen      

 
lokale Veränderung der Menge und Qualität von Sedimenteinträgen 
 
 
 
   

 
Tendenz der Verschlickung in den Randbereichen-Erniedrigung der Korngröße und Zunahme der organischen Substanzgehalte der Sedimente   
 

 
------
o Änderung der Salzgehaltskonzentration, stromaufwärtige Verschiebung der oberen Brackwassergrenze-Verlust limnischer Lebensräume   
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
Fortsetzung der vorhandenen ökologisch negativen Entwicklungstendenz der Verkleinerung des limnischen Lebensraumes   
 
 
 
 

o Abschnittsweise erhöhter Salzeintrag in Vordeichsböden   
o  erhöhte Schwermetallmobilität    
o Verlust seltener Süßwasserwatten und tidebeeinflußter Flußmarschen   

 
-Veränderungen im Vergleich zur natürlichen Schwankungsbreite der Salinität sehr gering   
 
 
 
 
 

 
o Abschnittsweise Erhöhung der Salzgehalte im Sedimentporenwasser    
o erhöhte Schwermetallmobilität von Cd, Cu etc.  
 
 
 
 

 
-o keine Auswirkungen auf das Grundwasser   
o Veränderungen der Salinität liegen innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite  
 
 
 

----
o Änderung der Seegangsbelastung---Ufererosion   
 
 

 
keine bedeutenden Auswirkungen auf die morphologische Entwicklung der Sände und Watten   

 
--------
o Änderung des Lichtklimas durch Vertiefung--Verstärkung der Lichtlimitierung. Verschlechterung der Produktionsbedingungen (Phytoplankton)   

 
--Reduzierung des O2-Gehaltes  
 

 
-------
o Fertiggestellte Strombauwerke--  Zunahme von Zonen geringerer Wassertiefe (Baggergutablagerungsfläche) (Strombaudeponien)   

-

  
- -----?
Betriebsbedingt             
o Änderung der schiffserzeugten Belastung--o Schädigung / Verfrachtung (Fische)     
o Störung (Phyto- benthos)   
 
 

 
Ufererosion   
 
 
 
 
 

 
--verstärkte Resuspension in der Fahrrinne, an nahegelegenen Böschungen sowie nahegelegenen Flach wasserbereichen   

 
--Auswirkungen vernachlässigbar 
 
 
 
 

 
Keine erheblichen Auswirkungen, da nur geringfügige Erhöhung des Lärmpegels (ca. 1,5 dB(A))  

 
--
o Änderung der Unterhaltungsbaggerung------o lokale Änderung der Schadstoffbelastung    
o Resuspesion von Schwebstoffen
------

  10.3.3 Umweltrelevante und erhebliche Wechselwirkungen Tab. 10 - 3 : Umweltrelevante und erhebliche Wechselwirkungen Wechselwirkungen zwischen Menschen und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:   

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar    - Wechselwirkung nicht vorhanden

Wechsel-beziehungen zwischen Menschen und den übrigen Schutzgütern  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Auswirkungen auf Menschen

MenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
 Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  
Konkurrierende Raumansprüche

o Nutzung   

o Verdrängung    o Schädigung    o Störung    o Entnahme (Ernährung)

o Bearbeitung   

o Düngung    o Schadstoffeintrag    o Be- / Entwässerung    o Verdichtung    o Versiegelung    o Umlagerung    o Überformung

o Baggerungen   

o Baggergutverbringung    o Strombau    o Bau von Anlandungseinrichtungen    o Bau von Ufersicherungen    o Landgewinnung

Einleitung von Nähr- und Schadstoffen

o Baggerung   

o Verklappung    o Schadstoffeintrag    o Schiffsbedingte Resuspension

o Entnahmen   

o Entwässerung    o Versiegelung, Verdichtung    o Baumaßnahmen

o Eintrag von Schadstoffen (Landwirtschaft, Industrie, Verkehr)   

o Baumaßnahmen

o Erzeugung nutzungsbedingter Immissionen   

o Sandflug

o Emission klimarelevanter Stoffe   

o Eingriffe in     - Geländeform    - Landnutzung    - Wasserhaushalt    - Wärmehaushalt

o Überformung   

o Störeffekte durch intensive Erholungsnutzung

Infolge von Baulärm: Bereichsweise Zunahme des Lärmpegels infolge der Geräuschentwicklung während der BaggerarbeitenW. v.vgl. Tab.10 - 2: Auswirkungen auf die Schutzgüter-----------

Wechselwirkungen zwischen terrestrischen Lebensgemeinschaften und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:   

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar    - Wechselwirkung nicht vorhanden

 Wechsel-beziehungen zwischen terrestrischen Lebensgemeinschaften und den übrigen SchutzgüternMenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
   Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  
Auswirkungen auf terrestrische Lebensgemeinschaften o Schutz (Pflanzen)

o Nahrungskette   

o Konkurrenz    o Schutzfunktion (Pflanzen)    o Bestäubung    o Tritt

o Nahrungsnetz   

o Konkurrenz (Lebensraum und Ressourcen)

o Bodenbildung   

o Erosionsschutz    o Nähr-/Schadstoffkreislauf    o Auf- und Abbau organischer Substanz    o Beeinflussung von Bodenwasserhaushalt und Bodenklima

o Uferbefestigung   

o Rauheit des Gewässerquerschnitts im ufernahen Bereich    o Verminderung der Morphodynamik infolge Erosionsverminderung

o Eintrag von organischen Stoffen / Nährstoffen sowie (deponierten) Schadstoffen   

o Reinigungsleistung von Pflanzen

o Einbringen organischen Materials einschließlich der enthaltenen Nähr- und Schadstoffe   

o Bindung von Schwebstoff

Wassereintrag durch die Vegetation,    

Transpiration

Bindung von Schadstoffen

O Stoffaustausch (O2, CO2)   

o Filterfunktion (Bewuchs)

-Atmosphärenbildung

o Strukturierung   

o Landschaftsästhetische Wirkungen, Erholung, Naturerleben

Bei landseitiger Ablagerung von Sediment:   

o Zerstörung / Schädi-gung von Lebensgemeinschaf-ten durch Überlagerung    o Veränderung der Milieubedingungen    o Schadstoffeintrag in angrenzende Randbereiche

W. v.

Lokal erhebliche Beeinträchtigungen   

Überlagerungseffekte führen zu vollständiger Zerstörung der vorhandenen Wechselbeziehungen

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Eintrag von belastetem Transportwasser in Wattbereiche

Lokal erhebliche Beeinträchtigungen   

Überlagerungseffekte führen zu vollständiger Zerstörung der vorhandenen Wechselbeziehungen

W. v.Beeinträchtigungsrisiko lokal vorhanden bei erhöhter Schadstoffmobilität (Nitrit, Nitrat, Schwermetalle) und durch erhöhte Anforderungen an pflanzliches ReinigungspotentialW. v.W. v.W. v.W. v.-W. v. Lokal erhebliche Beeinträchtigungen durch den Verlust landschaftstypischer Strukturelemente

Infolge von Baulärm:   

Störung der flugunfähigen Mauserpopulationen in der Außenelbe

-W. v. W. v.--W. v.W. v.-----W. v.

Bei MThw-Erhöhung ³ 2 cm:   

o Stauchungen der ufernahen Vegetation (Flächenverluste)    o Veränderung der Biotopstruktur

W. v. W. v. W. v.Lokal erhebliche Beeinträchtigungen bei Flächenverlust (Erosionsschutz nicht mehr vorhanden, führt zu Bodenverlust)vgl. Boden (Erosionsschutz)

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Verminderung der pflanzlichen Reinigungsleistung entsprechend der Höhe des Flächenverlustes

W. v.W. v.W. v.W. v.-W. v.W. v.
Bei Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in den Uferrandbereichen (tritt nur gebietsweise ein): Lebensraumverluste infolge Verschlickung und damit einhergehende BiotopverlagerungW. v.

Beeinträchtigungsrisiko lokal vorhanden   

Verschiebungen in der Artenzusammensetzung von Lebensgemeinschaften

W. v.W. v. W. v.W. v. W. v.W. v.W. v.W. v.-W. v.W. v.

Infolge der Änderung der Salzgehaltskonzentration, stromaufwärtige Verschiebung der oberen Brackwassergrenze:    

Verlust limnischer Lebensräume

-

Beeinträchtigungsrisiko lokal vorhanden   

Verschiebungen in der Artenzusammensetzung von Lebensgemeinschaften

W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.-W. v.W. v.

Wechselwirkungen zwischen aquatischen Lebensgemeinschaften und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:   

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar    - Wechselwirkung nicht vorhanden

 Wechsel-beziehungen zwischen aquatischen Lebens-gemeinschaften und den übrigen SchutzgüternMenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
   Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  

Auswirkungen    

auf aquatische Lebensgemeinschaften

 o Erholung/NaturerlebenNahrungsgrundlage

o Konkurrenz   

o Nahrungskette

-

o Rauheit des Gewässerquerschnitts   

o Verminderung der Morphodynamik infolge Erosionsverminderung

Beeinflussung der Gewässerqualität

o Eintrag organischer Substanz und der daran gebundenen Nähr- und Schadstoffe   

o Bioturbation, Belüftung    o Stabilisierung

----O2-, CO2-Austausch-

Infolge der Baggerungen (Abtrag von Sediment):   

o Entsiedlung    o mechanische Schädigung / Dezimierung

W. v.W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale mittelfristige Veränderungen der Lebensraumstruktur

--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge der Erosion von Böschungsbereichen:   

o Schädigung durch Verfrachtung in Tiefwasser (Zoobenthos)    o Veränderung der Milieubedingungen    o Belastungen durch Schadstofffreisetzung    o Veränderungen durch Nährstofffreisetzung

W. v.W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale Veränderungen der Lebensraumstruktur

--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge der Verklappung von Sediment:   

o Zerstörung / Schädigung von Lebensgemeinschaften durch Überlagerung (Brammer Bank)    o Vernichtung von Lebensräumen    o Veränderung der Milieubedingungen

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Störung / Schädigung von Fangplätzen

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Verdrängungseffekte infolge von Auswirkungen auf Nahrungsbiotope von Watvögeln (Brammer Bank)

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale mittel- bis langfristige Veränderungen der Lebensraumstruktur

--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge der (landseitigen) Ablagerung von Sediment:   

Veränderung der Milieubedingungen durch Spülfeldabwässer (Pagensand)

W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge Sedimentverdriftung und Erhöhung der Schwebstofffracht infolge der Baggertätigkeiten und der Verklappung des Baggergutes:   

o Veränderung der Milieubedingungen    o Belastungen durch Schadstofffreisetzung    o Veränderungen durch Nährstofffreisetzung    o Verschlechterung des Lichtklimas (verminderte Primärproduktion: Phytoplankton, Phytobenthos)    o Reduzierung des Sauerstoffgehaltes    o Verschlechterung der Lebensbedingungen (Zooplankton, Fische)    o Multifaktorielle Wirkung auf das Nahrungsnetz

W. v.W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale mittelfristige Veränderungen der Lebensraumstruktur

--

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Reduzierung der Sauerstoffproduktion infolge von Auswirkungen auf Primärproduzenten (Phytoplankton)

vgl. Tiere und Pflanzen, aquatischer Bereich----W. v.-

Infolge der Strombaumaßnahmen:   

Zerstörung / Schädigung durch Überlagerung

W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge des Baulärms:   

Störung

W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge der Änderung des Tidenhubs (Erhöhung MThw / Erniedrigung MTnw):   

o Tendenzielle Vergrößerung der Watten bei gleichzeitiger Verkleinerung der Flachwasserbereiche    o Verringerung von Primär- und Sekundärproduktion (Phyto- und Zooplankton)    o Verkleinerung von Aufwuchs- und Rückzugsgebieten von Fischen    o Multifaktorielle Wirkung auf das Nahrungsnetz

W. v.W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale langfristige Veränderungen der Lebensraumstruktur

W. v.-

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Reduzierung der Sauerstoffproduktion infolge des Verlusts biologisch produktiver (Phytoplankton) Flachwasserbereiche 

W. v.----W. v.-

Infolge der Zunahme der Strömung und der Transportkapazitäten:   

o Einschränkung des Lebensraumes (Fische)    o Entwertung des Lebensraumes Hauptstromrinne

W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge der Verringerung der Strömungsgeschwindigkeiten:   

o Erhöhung der Tendenz zu Sedimentation, Verlandung, d.h. Verlust von Lebensräumen

W. v.W. v.W. v.--

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Reduziuerung der Sauerstoffproduktion infolge des Verlustes biologisch wertvoller Lebensräume (Phytoplankton)

W. v.----W. v.-

Infolge der Änderung der Salzgehaltskonzentration, stromaufwärtige Verschiebung der oberen Brackwassergrenze:   

Fortsetzung der vorhandenen ökologisch negativen Entwicklungstendenz der Verkleinerung des limnischen Lebensraumes

W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.----W. v.-

Infolge der vertiefungsbedingten Änderung des Lichtklimas:   

Verstärkung der Lichtlimitierung: Verschlechterung der Produktionsbedingungen (Phytoplankton)

W. v.W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Tendenzielle Verschlechterung der Lebensbedingungen

--

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Reduzierung der Sauerstoffproduktion infolge der Verschlechterung der Produktionsbedingungen (Phytoplankton)

-----W. v.-

Infolge fertiggestellter Strombauwerke:   

o Leitdämme: Beschleunigung der Strömungsgeschwindigkeit in der Fahrrinne, d.h.: Erschwerung der Besiedlung durch Zoobenthos, Entwertung des Lebensraumes Hauptstrom

W. v.W. v.W. v.--W. v.-----W. v.-

Wechselwirkungen zwischen Böden und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:    

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar    - Wechselwirkung nicht vorhanden

 Wechsel-beziehungen zwischen Böden und den übrigen SchutzgüternMenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
   Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  

Auswirkungen    

auf Böden

 

o Produktionsgrundlage für Nutzpflanzen   

o Fläche für Verkehr, Siedlung, wirtschaftliche Nutzung    o Fläche für Erholung    o Rohstofflagerstätte

o Lebensraum    

o Nahrungsquelle    o Nährstoff- und Wasserversorgung    o Schadstoffquelle

Nähr- und Schadstoffquelle--Eintrag von gelösten Nähr- und SchadstoffenEintrag von Partikeln und partikulär gebundenen Nähr- und SchadstoffenRegulation des Wasserhaushalts

o Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen   

o Filter- und Trans-formationsfunktion

--

o Regulation des bodennahen Klimas (Temperatur, Feuchte)   

o Freisetzung klimarelevanter Gase

Strukturelement

Bei landseitiger Ablagerung (nur Pagensand):   

o Verlust von Marschenböden    o Schaffung von Böden mit veränderten Eigenschaften (Stoff- und Wasserhaushalt)    o Stoffeintrag in benachbarte Böden

W. v.Lokal erhebliche Beeinträchtigungen infolge der Überlagerungseffekte (Pagensand bzw. Brammer Bank)W. v.--W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden    

Ablagerung belasteter Feinkornanteile über Spülfeldwasser.

W. v.W. v.-W. v. lokal erhebliche Beeinträchtigung durch den Verlust landschafttypischer Strukturelemente

Änderung des Tidenhubs (Erhöhung MThw / Erniedrigung Mtnw):   

o Verlust von Vordeichsböden infolge der Erhöhung der Überflutungshäufigkeit

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Verlust von Pflanzenstandorten (Reetnutzung)

Erhebliche Beeinträchtigungen bei LebensraumverlustW. v.--W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.

Änderung der Salzgehaltskonzentration, stromaufwärtige Verschiebung der oberen Brackwassergrenze:   

o Abschnittsweise erhöhter Salzeintrag in Vordeichsböden    o Erhöhung der Schwermetallmobilität    o Verlust seltener Süßwasserwatten und tidebeeinflußter Flußmarschen

W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Fortsetzung der vorhandenen ökologisch negativen Entwicklungstendenz der Reduzierung limnischer Lebensräume

W. v. --W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.

Wechselwirkungen zwischen Gewässerqualität und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:   

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar    - Wechselwirkung nicht vorhanden

 Wechsel-beziehungen zwischen Gewässerqualität und den übrigen SchutzgüternMenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
   Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  

Auswirkungen    

auf die Gewässerqualität

 

o Trink-/Brauchwasser   

o Bewässerung    o Erholung

Lebensgrundlage 

o Lebensgrundlage   

o Nährstoffe, Schadstoffe, Sauerstoff, Salzgehalt und pH-Wert steuern Artenzusammensetzung und Produktivität

Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen

o Dichte des Wassers (Salinität)   

o Sedimentation (Schwebstoff)

o Zufluß von Schwebstoff   

o Zufluß von salzhaltigem Wasser

Eintrag von Sauerstoff und gelösten Nähr- und Schadstoffen-Beeinflussung durch InfiltrationsvorgängeAerosole---

Infolge der Verklappung von Sediment:   

Schadstofffreisetzung bei belastetem Sediment

W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.-W. v.W. v.---

Wechselwirkungen zwischen Sedimenten und Schwebstoffen und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:   

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar    - Wechselwirkung nicht vorhanden

 Wechsel-beziehungen zwischen Sedimenten und Schwebstoffen und den übrigen SchutzgüternMenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
   Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  

Auswirkungen    

auf Sedimente und Schwebstoffe

 -Substrat für uferbewohnende Lebensgemeinschaften

o Lebensgrundlage   

o Nähr und Schadstoffquelle     o Schädigung (Verminderung der Primärproduktion, verschlechterte Ernährungsbedingungen)    o Überdeckung des Benthos durch Schlickfall

Bei Sedimentation:   

o Nähr- und Schadstoffeintrag    o Überformung    o Veränderung der Bodenbildung

SedimentationEintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen durch DesorptionEintrag von Partikeln und partikulär gebundenen Nähr- und Schadstoffen (Resuspension)Regulation des Wasserhaushaltes (Uferfiltration)

o Eintrag von gelösten Nähr- und schadstoffen   

o Filter- und Transformationsfunktion

--Freisetzung klimarelevanter GaseStrukturelement

Infolge der Erosion von Böschungsbereichen   

o lokale Änderung des Sedimentstyps

-W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale Veränderungen der Lebensraumstruktur

W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.

Infolge der Verklappung von Sediment   

o Veränderung der Sohlstruktur    o Zunahme der spezifischen Schadstofbelastung    o lokale Änderung des Sedimenttyps durch Überdeckung    o Erhöhung der Schwebstoffgehalte    o Nährstofffreisetzung und O2-Zehrung

-W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale mittel- bis langfristige Veränderungen der Lebensraumstruktur

W. v.W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Zusätzlicher Eintrag von Nähr- und Schadstoffen

vgl. Tiere und Pflanzen, aquatischer BereichW. v.W. v.--W. v.W. v.
Infolge der Strombaumaßnahmen Zerstörung/ Schädigung durch Überlagerung-W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.

Infolge der Änderung des Tidenhubs (Erhöhung MThw / Erniedrigung MTnw):    

Vergrößerung der Wattfläche auf Kosten der Flach- und Tiefwasserfläche mit Vergrößerung des überflutungsfreien Zeitraumes

-W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.
Infolge der Zunahme der Strömung und der Transportkapazitäten in der Fahrrinne: Erhöhung der Korngröße und Abnahme der organischen Substanz der Sedimente-W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale Veränderungen der Lebensraumstruktur

W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.

Infolge der Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in den Randbereichen (nur gebietsweise):   

Erniedrigung der Korngröße und Zunahme der organischen Substanzgehalte der Sedimente

-

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Verdrängung anspruchsvoller Arten durch Verschlickung

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Lokale Veränderungen der Lebensraumstruktur

W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.

Infolge der Änderung der Salzgehaltskonzentration, stromaufwärtige Verschiebung der oberen Brackwassergrenze:   

o abschnittsweise Erhöhung der Salzgehalte im Sedimentporenwasser    o erhöhte Schwermetallmobilität von Ca, Cu etc.

-

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Artenverschiebung infolge veränderter Salzgehalte

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden   

Tendenzielle Verschlechterung der limnischen Lebensverhältnisse

W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.W. v.--W. v.W. v.

Infolge der Änderung der schiffserzeugten Belastung:   

verstärkte Resuspension in der Fahrrinne, an nahegelegenen Böschungen sowie nahegelegenen Flachwasserbereichen

-W. v.W. v.W. v.W. v.??W. v.W. v.--W. v.W. v.

Wechselwirkungen zwischen Grundwasser (Natürliches Grundwasserregime, Grundwasserqualität) und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:   

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar

 Wechsel-beziehungen zwischen Grundwasser und den übrigen SchutzgüternMenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
   Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  

Auswirkungen    

auf das Grundwasser

 Trink-/Brauchwasser

Lebensgrundlage für Biotope mit    

Gw-Anschluß

-

o Beeinflussung des Bodenwasserhaushaltes   

o Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen

-

o Zufluß über Uferfiltrat   

o Qualität entsprechend der stofflichen Zusammensetzung

Eintrag von gelösten Nähr- und Schadstoffen----Lokal-/Kleinklima (Feuchte, Temperatur) bei oberflächennah anstehendem Grundwasser-
Risiko von Salzeintrag bei Verklappung von salzhaltigem Baggergut in Bereichen mit geringem SalzgehaltW. v. W. v. -W. v.-W. v. W. v.----W. v.-

Wechselwirkungen zwischen Landschaft und den übrigen Schutzgütern

Erläuterung:   

W. v. Wechselwirkung vernachlässigbar

 Wechsel-beziehungen zwischen Landschaft und den übrigen SchutzgüternMenschenTiere + PflanzenBodenGewässerGrundwasserLuftKlimaLandschaft
   Terrestrischer BereichAquatischer Bereich Hydrologie / MorphologieQualitätSedimente / SchwebstoffeNatürliches GrundwasserregimeQualitätLuftqualitätLärm  
Auswirkungen auf die Landschaft 

o Objekt ästhetischen Empfindens   

o Erholungseignung

Strukturierung des LebensraumsStrukturelementBeeinflussung des Oberflächenabflusses (Relief)----Beeinflussung der Luftströmung (Relief)Pufferfunktion (Bereich, Relief)

Beeinfluung durch Struktur und Relief:   

o Luftaustausch    o Kaltluftströmung    o Temperatur    o Luftfeuchtigkeit

Naturnähe/ Naturferne

Landseitige Ablagerung von Baggergut:   

o Zerstörung/Veränderung der derzeitigen Lebensraumstruktur

W. v.Lokal erhebliche Beeinträchtigungen-Lokal erhebliche Beeinträchtigungen---W. v.-W. v.W. v.W. v.

Beeinträchtigungsrisiko vorhanden:   

Verstärkung der naturfernen Entwicklungs-tendenzen

  10.3.4 Zusammenfassung der ermittelten und bewerteten Wechselwirkungen Im nachfolgenden werden die erheblichen oder nachhaltigen Wechselwirkungen (= erhebliche oder nachhaltige Beeinträchtigungen der Wechselbeziehungen) sowie die Beeinträchtigungsrisiken schutzgutbezogen zusammenfassend dargestellt.  

 Wechselbeziehungen zwischen den terrestrischen Lebensgemeinschaften und den übrigen Schutzgütern Erhebliche oder nachhaltige Wechselwirkungen 
Lokal erhebliche Beeinträchtigungen der Wechselbeziehungen treten auf infolge der landseitigen Ablagerung von Baggergut (Aufspülungsmaßnahme Pagensand) zwischen 

terrestrischen Lebensgemeinschaften untereinander, 

terrestrischen Lebensgemeinschaften und Boden, 

terrestrischen Lebensgemeinschaften und Landschaft. Die Überlagerungseffekte führen zur vollständigen Zerstörung der zwischen den terrestrischen Lebensgemeinschaften untereinander sowie zwischen den ter- 
restrischen Lebensgemeinschaften und dem Boden bestehenden Wechselbeziehungen. 

Lokal erhebliche Beeinträchtigungen der Wechselbeziehungen treten auf zwischen terrestrischen Lebensgemeinschaften und Boden infolge von Flächenverlusten bei MThw-Anstieg.  Die von den terrestrischen Lebensgemeinschaften beeinflußten Prozesse der Bodenbildung, -stabilisierung und -entwicklung können in diesem Fall nicht mehr wahrgenommen werden. 
  Die Aufspülung hat den Verlust von Biotopen als landschaftstypische Strukturelemente zur Folge. 
Beeinträchtigungsrisiken 
Beeinträchtigungsrisken bestehen 
 

Für die Gewässerqualität 
 - im Falle einer Verminderung der pflanzlichen Reinigungsleistung infolge von Flächenverlusten der ufernahen Vegetation bei MThw-Anstieg, 
 - durch Verschiebungen in der Artenzusammensetzung bei einer Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in den Uferrandbereichen (tritt nur gebietsweise ein), 

Für die terrestrischen Lebensraumstruktur 
 - durch Verschiebungen in der Artenzusammensetzung von Lebensgemeinschaften infolge des Verlustes limnischer Lebensräume bei einer stromaufwärtigen Verschiebung der oberen Brackwassergrenze.

 

Wechselbeziehungen zwischen Böden und den übrigen Schutzgütern Erhebliche oder nachhaltige Wechselwirkungen 
Lokal erhebliche Beeinträchtigungen der Wechselbeziehungen treten auf infolge der landseitigen Ablagerung von Baggergut (Aufspülungsmaßnahme Pagensand) zwischen 

Boden und terrestrischen Lebensgemeinschaften 

Boden und Landschaft. Die Überlagerungseffekte (Pagensand bzw. Brammer Bank) führen zur vollständigen Zerstörung der zwischen den Böden und den terrestrischen Lebensgemeinschaften bestehenden Wechselbeziehungen. 

Lokal erhebliche Beeinträchtigungen der Wechselbeziehung zwischen Boden und terrestrischen Lebensgemeinschaften infolge von Flächenverlusten bei MThw-Anstieg.  Die Ablagerung hat den Verlust von Böden als landschaftstypische Strukturelemente zur Folge. 
Beeinträchtigungsrisiken 
Beeinträchtigungsrisiken bestehen 

für menschliche Nutzungsansprüche (Reetnutzung) infolge des Verlustes von Pflanzenstandorten bei einer Erhöhung des MThw 

für terrestrische Lebensgemeinschaften 
 infolge der Fortsetzung der vorhandenen ökologischen negativen Entwicklungstendenz der Reduzierung limnischer Lebensräume und der daran geknüpften Funktionen bei einer stromaufwärtigen Verschiebung der oberen Brackwassergrenze 

für Sedimente / Schwebstoffe 
 durch Ablagerung belasteter Feinkornanteile von Böden über Spülfeldabwasser in das Sediment (nur Aufspülungsmaßnahme Pagensand)

 

Wechselbeziehungen zwischen Landschaft und den übrigen Schutzgütern Erhebliche oder nachhaltige Wechselwirkungen

Lokal erhebliche Beeinträchtigungen der Wechselbeziehungen treten auf infolge der landseitigen Ablagerung von Baggergut (Aufspülungsmaßnahme Pagensand) zwischen 

Landschaft und terrestrischen Lebensgemeinschaften 

Landschaft und Boden 
 
  Mit der Überlagerung geht lokal die Zerstörung der sowohl durch den Bewuchs als auch durch den Boden herausgebildeten Lebensraumstruktur des betroffenen Landschaftsteils verloren.  Beeinträchtigungsrisiken  Beeinträchtigungsrisiken bestehen hinsichtlich der Verstärkung naturferner Entwicklungstendenzen.

  Bei folgenden Wechselbeziehungen bestehen ausschließlich Beeinträchtigungsrisiken:

Wechselbeziehungen zwischen den aquatischen Lebensgemeinschaften und den übrigen Schutzgütern

Wechselbeziehungen zwischen den Sedimenten und Schwebstoffen und den übrigen Schutzgütern    

Wechselbeziehungen zwischen den aquatischen Lebensgemeinschaften und den übrigen Schutzgütern

Für menschliche Nutzungsansprüche (Fischfang) durch die Störung / Schädigung von Fangplätzen infolge der Baggergutverbringung Beeinträchtigungsrisiken bestehen 

Für die aquatischen Lebensraumstruktur  durch die mit den Baggertätigkeiten (einschließlich den erodierenden Böschungsbereichen), den Verklappungen, des Absinkens des MTnw sowie der Verschlechterung der Reproduktionsbedingungen für Phytoplankton infolge der vertiefungsbedingten Verstärkung der Lichtlimitierung verbundenen Auswirkungen auf die Konkurrenzstruktur und die Nahrungskette im aquatischen Bereich

durch die Reduzierung der Sauerstoffproduktion von Phytoplankton infolge Sedimentverdriftung und Erhöhung der Schwebstofffracht bei Verklappung des Baggergutes 

für die Gewässerqualität bei einer Reduzierung der Sauerstoffproduktion durch Phytoplankton  - infolge Sedimentverdriftung und Erhöhung der Schwebstofffracht bei Verklappung des Baggergutes  - durch die vertiefungsbedingte Verstärkung der Lichtlimitierung 

sowie durch den Verlust biologisch produktiver Flachwasserbereiche (Phytoplanktonproduktion)  - infolge eines Absinkens des MTnw  - infolge der Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in den Randbereichen und damit einhergehenden Lebensraumverlusten durch die Erhöhung der Tendenz zu Sedimentation und Verlandung (nur gebietsweise) Nur im Fall der Realisierung der Alternative "Brammer Bank": 

Für Watvögel (terrestrischer Bereich) durch Verlust von Nahrungsbiotopen und damit verbundener Verdrängungseffekte infolge großflächiger Überlagerung

 

Wechselbeziehungen zwischen Sedimenten und Schwebstoffen und den übrigen Schutzgütern

Beeinträchtigungsrisiken bestehen 

Für terrestrische Lebensgemeinschaften  - bei Verdrängung anspruchsvoller Arten durch Verschlickung infolge der Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in den Randbereichen (nur gebietsweise)  - bei Artenverschiebungen im terrestrischen Bereich durch veränderte Salzgehalte des- Ufersubstrats infolge der stromaufwärtigen Verschiebung der oberen Brackwassergrenze.

Für die Lebensraumstruktur von aquatischen Lebensgemeinschaften infolge  - Erodierender Böschungsbereiche (infolge der Baggerungen)  - der Verklappung des Baggergutes  - der Zunahme der Strömung und der Transportkapazitäten in de Fahrrinne  - der Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in den Randbereichen (nur gebietsweise) sowie  - der stromaufwärtigen Verschiebung der oberen Brackwassergrenze 

Für die Gewässerqualität  - durch den verstärkten Eintrag gelöster Nähr- und Schadstoffe infolge der Verklappung des Baggergutes

  Weder erhebliche oder nachhaltige Beeinträchtigungen noch Beeinträchtigungsrisiken treten auf bei den Wechselbeziehungen zwischen

Gewässerqualität und den übrigen Schutzgütern

Grundwasser und den übrigen Schutzgütern

Luft und den übrigen Schutzgütern sowie

Klima und den übrigen Schutzgütern Die Wechselwirkungen zwischen Hydrologie/Morphologie und den übrigen Schutzgütern werden nicht dargestellt. Es handelt sich dabei um grundlegende Parameter, die vollständig und in differenzierter Form bei der Betrachtung der übrigen Schutzgüter und ihrer Wechselwirkungen Berücksichtigung finden. Die in diesem Kapitel zusammenfassend dargestellten Wechselbeziehungen wurden bei der Ermittlung der maßnahmebedingten Beeinträchtigungen der Schutzgüter berücksichtigt (vgl. Materialbände), so daß die in Kapitel 9 dargestellten Beeinträchtigungen auch die jeweils relevanten Wechselwirkungen einschließen. Im folgenden Kapitel 11 erfolgt die zusammenfassende Darstellung der maßnahmebedingten Beeinträchtigungen daher schutzgutbezogen unter Berücksichtigung der jeweils relevanten Wechselwirkungen. Fußnoten: 1.) Dieses Verständnis des Begriffs Wechselwirkungen steht im Einklang mit der von der Bundesanstalt für Gewässerkunde vorgenommenen Definition (BFG 1994a). 2.) Die Vorgehensweise entspricht der vom Schleswig-Holsteinischen Ministerium für Natur und Umwelt erarbeiteten Konzeption (DIE MINISTERIN FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1994).