Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

4 VORGEHENSWEISE

Die Änderungen im lokalen Maßstab hinsichtlich der meteorologischen Parameter relative Feuchte, Nebel, Bewölkung, Sonnenschein, Niederschlag oder Verdunstung sind u.a. von Änderungen der Temperatur an der Erdoberfläche abhängig. Diese können zum einen dadurch zustande kommen, daß die Beschaffenheit der Erdoberfläche, z.B. Versiegelungsgrad, Bodenfeuchte oder Land/Wasser-Verteilung, verändert wird. Die Wassertemperaturen von Flüssen können advektiv oder z.B. durch Einleitung von Kühlwasser aus industriellen Produktionsprozessen eine Änderung erfahren.

Es gilt anfangs die ausbaubedingten Veränderungen in der Tidedynamik der Elbe in Betrag und Raum herauszuarbeiten. Die zu erwartenden Änderungen wurden von der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW [1995, 1996]) berechnet und prognostiziert. Zunächst werden die von der BAW berechneten Tidedynamikänderungen für eine Abschätzung herangezogen, wobei sich durchweg an der oberen Grenze der berechneten, ausbaubedungten Änderungen orientiert wird. Die Änderungen werden umgesetzt in klimarelevante Faktoren. Diese bilden dann die Eingangswerte für die eigentliche Klimadiskussion. Die Ergebnisse werden anschließend in Relation zu den vieljährigen Mitteln gebracht und auf den Gesamtuntersuchungsraum interpretiert.

Eine Bewertung der möglicherweise durch den Fahrrinnenausbau verursachten klimatischen Veränderungen erfolgt über für städtische Flächen in der Literatur angegebene Änderungsbeträge, da bisher allgemeine Normen nicht bestehen.

Es wird zunächst als klimatisch besonders sensibler Raum der Bereich des Mühlenberger Lochs mit seinem angrenzenden Obstbaugebiet behandelt (Abb.1, 2).

Der Fall "niedriger Oberwasserzufluß bei starkem Ostwind" wurde nicht weiter in diesem Klimagutachten verfolgt, da in derartigen Situationen die meteorologischen Parameter durch die großräumige Wetterlage bestimmt werden und lokalklimatisch bedeutsame Faktoren eindeutig in den Hintergrund treten.