Das Klima wirkt als Umweltfaktor auf Mensch, Tier und Pflanze sowie auf Sachgüter. Nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung sind die Auswirkungen bestimmter Vorhaben, so auch im Fall dieser Ausbaumaßnahme, auf die Umwelt frühzeitig und umfassend zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten.
Die Freie und Hansestadt Hamburg hat im Jahre 1990 beim Bundesverkehrsministerium einen Antrag auf Anpassung der Fahrrinne von Unter- und Außenelbe an die Containerschiffahrt gestellt. Ziel des Vorhabens ist es:
- der tideabhängig ausgehenden Containerschiffahrt eine möglichst volle Abladung bei einem zeitlich begrenztem Tidefenster zu ermöglichen und zugleich, soweit dies möglich ist,
- den Maximaltiefgang für die tideunabhängige Schiffahrt in einem vertretbaren Rahmen zu erhöhen.
Dazu ist es notwendig, die Fahrrinne mit abgesenktem Sockel auszubauen.
Im Rahmen der zu fertigenden UVU erstellte der Deutsche Wetterdienst, Agrarmeteorologische Beratungs- und Forschungsstelle Quickborn, im Juni 1995 ein amtliches Gutachten zum Klima-Ist-Zustand für den geplanten Ausbaubereich zwischen Geesthacht und Außenelbe. Mit dem Vertrag vom 26.02.1996 beauftragte die Planungsgruppe Ökologie + Umwelt Nord, Gotenstraße 4, 20097 Hamburg, den Deutschen Wetterdienst, Klima- und Umweltberatung Hamburg, nun die kleinklimatischen Auswirkungen der Fahrrinnenanpassung zu analysieren. Dabei soll zunächst auf der Grundlage einer Abschätzung geklärt werden, aufbauend auf der Beschreibung des Ist-Zustandes, ob erhebliche Auswirkungen zu erwarten sind. Solch eine Beschreibung kann sich aufgrund der Wechselwirkungen zwischen Nordsee, Elbästuar und Landflächen nicht auf das Flußgebiet innerhalb der Deiche beschränken, sondern hat auch die von der Deichlinie landeinwärts gelegenen Räume einzubeziehen.
Das Kapitel 2 beschreibt kurz das Untersuchungsgebiet und faßt die geplanten Ausbaumaßnahmen zusammen. Im anschließenden Abschnitt 3 wird mit einer Zusammenfassung des amtlichen Gutachtens über den Klima-Ist-Zustand des Unterelberaumes in das dortige Klima eingeführt. Ihm folgt unter Punkt 4 die Beschreibung der Vorgehensweise zum Gutachtenthema. Die Kapitel 5 und 6 befassen sich mit den ausbaubedingten Änderungen in der Tidedynamik der Elbe und deren Umsetzung in für das örtliche Klima relevante Größen. Theoretische Grundlagen werden in Abschnitt 7 dargelegt. In Kapitel 8 werden dann die Auswirkungen der ausbaubedingten Änderungen auf die einzelnen Klimaelemente behandelt, die in Kapitel 9 mit dem Ist-Zustand verglichen werden. Die bis dahin auf einen engeren geographischen Bereich bezogenen Feststellungen werden in Punkt 10 auf den gesamten Untersuchungsraum interpretiert. Kapitel 11 stellt die ausbaubedingten Änderungen der künftigen Klimaentwicklung gegenüber. Das Kapitel 12 ist der Bewertung der ausbaubedingten Änderungen vorbehalten. Den Abschluß bildet das Kapitel 13 mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse.