Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

III.1.4 Sedimente

Gemäß Planfeststellungsbeschluss sind im gesamten Untersuchungsgebiet zum Aufbau eines (bei Bedarf einzusetzenden) Sedimentkatasters laufend Daten zu den Sediment-Korngrößen zu erfassen, wenn Daten verfügbar sind.

Im Bereich des WSA Cuxhaven (km 689,1 bis See) wurde 1998 die Aufnahme eines Sedimentkatasters abgeschlossen. Auf 65 Querprofilen im Abstand von etwa 1 km wurden Sedimentproben wiederum im Abstand von 1 km gezogen. Ziel war es, mindestens ein 1 x 1 km Raster mit Probenahmepunkten anzulegen; insgesamt wurden in den Jahren 1991 bis 1998 ca. 500 Sedimentproben gezogen. Im Jahr 2000 wurde die Wiederholung der oben beschriebenen Probennahme begonnen. Die Untersuchungen dazu wurden 2001 abgeschlossen, die Ergebnisse sind in diesem Jahr verfügbar.

Kleinräumig und detaillierter erfolgt die Beschreibung der Entwicklung in der Fahrrinne am Osteriff. Beispielhaft für die Baggerbereiche im WSA Cuxhaven wird die Baggerstelle am Osteriff seit 1997 an 15 gleich bleibenden Probenahmeorten in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen von etwa 6 bis 8 Wochen beprobt. Das Gebiet am Osteriff ist der Bereich mit der höchsten Sedimentationsrate und wurde deshalb für die Beobachtung im Detail ausgewählt. Die Analyse der Proben erfolgt durch eine vereinfachte Siebung mit nur 3 Sieben (0,5 mm, 0,2 mm 0,063 mm), ausschließlich um den Anteil von Schluff bzw. Weichsedimenten zu bestimmen. Die Probenahmeorte sind in Querprofilen über die Fahrrinne angeordnet (siehe dazu Tab. A.1.6-1 im Anlagenband).

Die Auswertungen der Analysen wurden in drei Grafiken mit je einem Querprofil zusammengefasst (Abb. III.1.4-1 bis III.1.4-3). Die Ergebnisse zeigen wie in den Vorjahren, dass es am Osteriff während der Sedimentationsphasen zu einer gewissen Korngrößensortierung kommt, die wahrscheinlich strömungsbedingt ist.

Die Mechanismen von Erosion, Sedimentation, Wiedereintrieb nach Baggerungen, von Temperatur- Salinitäts- und Oberwassereinfluss sind noch nicht ausreichend erforscht. Tatsache ist, dass der Anteil an Feinkorn und Feinstkorn (Weichsedimente) im Mittel südlich der Radarlinie deutlich erhöht ist. Die Variabilität der Einzelproben ist aber sehr hoch und reicht von Null bis über 70 % im Anteil der Fraktion kleiner 0,063 mm.

Abb. III.1.4-1: Proben am Osteriff Querprofil 1

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Abb. III.1.4-2: Proben am Osteriff Querprofil 2

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Ein Anteil der Weichsedimente ist deutlich zurückgegangen. Dieser Rückgang wird in der Abbildung III.1.4-4 anschaulich dargestellt. Die Grafik zeigt den mittleren Anteil der Kornfraktion kleiner 63 m m aller Proben vom Osteriff zusammen mit der Kurve des Abflusses Neu Darchau. Der Trend zu grobkörnigeren Ablagerungen ist ab 1997 unverkennbar. Seit 2001 ist aber eine Trendumkehr zu verzeichnen. Die Weichsedimentanteile nehmen deutlich zu, zusätzlich ist aber eine hohe Variabilität zu beobachten. Um die Trendumkehr in 2001 zu veranschaulichen, wurden in obiger Abbildung III.1.4-3 neben der Gesamtstatistik auch die Jahre 2001 und 2002 dargestellt.

Abb. III.1.4-3: Proben am Osteriff Querprofil 3

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Abb. III.1.4-4: Entwicklung des Weichsedimentanteils am Osteriff 1998 - 2002

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Die Körnungszusammensetzung der Sedimente im Bereich der Hamburger Delegationsstrecke (km 607,5 bis 638,9) ist sehr unterschiedlich in Abhängigkeit der Strömungs- und Sedimentationsbedingungen. Bei den jährlich durchgeführten Untersuchungen zur Sedimentqualität der Baggerguts wird routinemäßig die Körnungsanalyse mit durchgeführt (siehe Tab. A.1.6-2 im Anlagenband). Die Ergebnisse zeigen große Schwankungen in der Körnungszusammensetzung in den Hauptbaggergebieten. Aus den bisherigen Analysenreihen seit 1998 lässt sich kein Trend in der Veränderung der Körnungszusammensetzung in den Hauptsedimentationsgebieten ableiten. Die Untersuchungsreihen werden fortgesetzt, um Veränderungen in den Sedimenten und im Baggergut dokumentieren zu können.