Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

II.2.5 Vermessung (Terrestrische Topographie)

Die Ergebnisse der terrestrischen Vermessung sind auf den beigefügten CD 5a und CD 5b (Terrestrische Vermessung 1 und 2) dokumentiert.

Profilmessungen

Im Zeitraum von November 1997 bis September 1999 wurden im Bereich des WSA Hamburg 738 Geländeprofile mit über 20.000 Messpunkten terrestrisch vermessen. Die Geländeprofile haben je nach Lage der bei vorangegangenen Ausbaumaßnahmen gemessenen Profile unterschiedliche Abstände von 100 – 250 m. In einigen Bereichen wurden auf Grundlage der Vorgaben im Planfeststellungsbeschluss und nach Absprachen mit den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein Verdichtungsprofile mit ca. 50 m Abstand gemessen. In der nachfolgenden Tabelle II.2.5-1 sind die Erhebungen im Einzelnen aufgeführt:

Tab. II.2.5-1: Terrestrische Profilmessungen im Bereich des WSA Hamburg zum IST-Zustand

Bereich Ufer Anzahl km von km bis Profildichte (m)
Hamburg bis Wedel rechts 24 640,0 643,1 127
Wedel bis Twielenflether Sand rechts 58 643,5 653,3 169
Twielenfl. Sand bis Pinnau rechts 21 653,7 658,4 221
Pinnau bis Bielenberg rechts 64 658,2 669,9 182
Bielenberg bis Stör rechts 63 670,0 678,3 131
Stör bis St.Margarethen rechts 77 678,8 689,8 143
Hamburg bis Este links 31 632,0 635,8 122
Este bis Lühe links 76 635,9 645,3 124
Lühe bis Schwinge links 97 645,5 654,8 96
Schwinge bis Grauerort links 23 655,1 660,8 246
Grauerort bis Ruthenstrom links 39 661,1 670,1 232
Ruthenstrom bis Wischhafen links 66 670,4 676,9 97
Wischhafen bis Freiburg links 21 677,5 683,4 280
Drommel-Auberg Insel 21 653,1 656,6 163
Freiburg bis Amtsgrenze links 29 683,2 690,2 244
Pagensand Insel 7 661,4 663,3 269
Schwarztonnensand Insel 21 663,3 669,0 274
SUMME   738      

Die Geländeprofile stellen größtenteils den Uferbereich von Deich bis zum mittleren Tideniedrigwasserstand in 10-facher Überhöhung dar. Ein Beispiel dazu gibt Abbildung II.2.5-1.

Abb. II.2.5-1: Profildarstellung zum IST-Zustand mit eingearbeiteten Altprofilen aus vorangegangenen Erhebungen bei Elbe-km 677 auf der rechten Elbseite zwischen Glückstadt und Störmündung

Abb. II.2.5-2: Übersicht der Beweissicherungsprofile im Bereich des WSA Hamburg

Vermessung gefährdeter Biotope

Im Herbst 1999 wurden in den Naturschutzgebieten Heuckenlock (zu Hamburg) und Eschschallen (zu Schleswig-Holstein) Transekte zur Erfassung von Gelände- und Bewuchsänderungen im Detailbereich vermessen. In Zusammenarbeit mit einem Biologen, der während der Messung anwesend war, wurden in 3 Profilen mit je 2 m Abstand die Pflanzenart, Beginn des Bewuchses, Geländehöhe und Koordinaten erfaßt. Nach der Datenauswertung und Profildarstellung wurden die digitalen Zeichnungen durch den Biologen um die entsprechenden Pflanzenarten ergänzt, so dass bei den nachfolgenden Aufnahmen ein Vergleich mit der Nullmessung durch Abgreifen von Streckendifferenzen im Profil möglich ist.

Darüber hinaus wurden im NSG Heuckenlock und im Bereich der Este-Mündung, zwei wichtigen Standorten des Schierlingswasserfenchels (siehe Abb. II.2.5-3), in Zusammenarbeit mit dem Biologen über 200 Einzelpflanzen und Gruppen dieser Pflanze nach Lage und Höhe vermessen.

Abb. II.2.5-3: Schierlings-Wasserfenchel im Heuckenlock

Entsprechend einer Vereinbarung mit dem Land Schleswig-Holstein nach Erfassung von Standorten der Sumpfsimse (ebenfalls auf der Liste der bedrohten Arten) und deren mögliche Verdriftung / Schädigung, wurde ein besonders kräftiges Vorkommen dieser Pflanzenart im Uferbereich Bielenberg / Kollmar vermessen und detailgetreu kartiert, so dass spätere Veränderungen des Standortes dokumentiert werden können.

Ufer-Abbruchkanten

Von November 1998 bis September 1999 wurden insgesamt ca. 22 km Ufer- oder Vegetationsabbruchkanten vermessen. Ein Beispiel einer solchen Abbruchkante zeigt Abbildung II.2.5-4.

Die Abbruchkanten wurden in einer durchschnittlichen Punktdichte von 3 m an Ober- und Unterkante erfaßt. Dadurch ist die Aufnahme weit genauer und detailgetreuer als der im Planfeststellungsbeschluss geforderte Punktabstand von 50 m. Zur besseren Dokumentation der örtlich unterschiedlichen Gestalt der Abbruchkante wurden diese zum Teil photographiert und die Standorte der Fotoaufnahmen eingemessen. Die Fotos sind Bestandteil der CD 5a und CD 5b der Terrestrischen Vermessung und zum Teil Bestandteil der Beweissicherungsfotodatenbank (CD 4: Bild-Datenbank).

Abb. II.2.5-4: Abbruchkante im Bereich Freiburg

Die Anzahl und Lage der vermessenen Abbruchkanten im Bereich des WSA Hamburg ist in Tabelle II.2.5-2 aufgelistet.

Tab. II.2.5-2: Terrestrische Vermessungen von Abbruchkanten im Bereich des WSA Hamburg zum IST-Zustand

Ort Aufn. Datum Ufer km von km bis Länge (km)
Hahnöfersand Nov 98 links 640,8 641,1 0,3
Allwöhrdener Außendeich Nov 98 links 677,4 683,4 6,0
Schilfkante Krautsand Apr 99 links 670,5 672,5 2,0
Abbruchkante Eschschallen Apr 99 rechts 658,2 663,3 5,1
Abbruchkante Bielenberg Apr 99 rechts 669,7 669,8 0,1
Abbruchkante Glückstadt/Neuendeich Apr 99 rechts 676,8 676,9 0,1
Abbruchkante Freiburg Mai 99 links 684,5 688,1 3,6
Vegetationsgrenze Este - Lühe Jun 99 links 641,6 643,7 2,1
Abbruchkante Bützfleth, VAW/DOW Sep 99 links 658,2 658,7 0,5
Abbruchkante Drommel-Auberg Sep 99 Insel 653,7 656,0 2,3
SUMME         22,1

Bauwerksvermessungen

Es wurden folgende Bauwerke eingemessen:

  • Spülfeld Pagensand (Absteckungen, Massenaufnahmen, Topogr. Aufnahme)
  • Vorspülungsfläche Abbenfleth
  • Ablagerungsflächen Krautsand, Twielenfleth und Scheelenkuhlen

MThw-Linien

Die MThw-Linie an beiden Seiten der Elbe wurde unter Ausnahme der Inseln im Sommer 1998, die MThw-Linie der Nebenflüsse zwischen Juni und November 2000 vermessen. Dabei wurden folgende Bereiche abgedeckt:

  • Elbe: Sperrwerk Geesthacht (km 586) bis Hamburger Landesgrenze (km 607,5) und Wedel (km 636) bis Amtsgrenze WSA Hamburg (km 689,9)
  • Este: Von Sperrwerk bis Straßenbrücke Hove (km 6,5)
  • Lühe: Von Sperrwerk bis Straßenbrücke Steinkirchen (km 8,3)
  • Schwinge: Von Sperrwerk bis Stade
  • Wedeler Au: Daten liegen noch nicht vor
  • Pinnau: Von Sperrwerk bis Uetersen
  • Krückau: Von Sperrwerk bis 1,5 km vor Hafen Elmshorn
  • Stör: Von Sperrwerk bis Störfähre

Maßgeblich für die Erfassung waren die mittleren Hochwasserstände, die sich aus den Pegelständen der Jahresreihe 1986-1995 ableiten. Zur Ermittlung der lokalen MThw-Stände wurden die Pegelwerte auf die jeweiligen Kilometerabschnitte linear interpoliert.

Mittelwasserlinie

Am 11. und 13.05.1998 wurde ein Bildflug der Unterelbe bei MTnw- und bei Mittelwasserstand durchgeführt (Aufnahmekamera: Zeiss RMK Top 15, Objektiv Pleogon A3; Flughöhe: 11500 ft; Bildmaßstab: 1:23000; Bilder: Kontaktkopien in S/W; Film: Agfa Pan 50; Belichtungszeit: 1/350)

Ergebnis der Befliegung sind 47 entzerrte Luftbildpläne im Maßstab 1:5.000 als Rasterdiapositive, die nach vorgegebenem Blattschnitt hergestellt wurden. Grundlage hierfür war die MTnw-Befliegung. Das Luftbildmaterial liegt beim WSA Hamburg vor.