Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

II.1.3.3 Leitfähigkeitsmessungen

Parallel zu den Strömungsmessungen wurden Leitfähigkeitsmessungen vorgenommen. Die nachfolgende Tabelle II.1.3.3-1 gibt an, welche Messungen und Auswertungen vorgenommen wurden..

Tab. II.1.3.3-1: Dauermessungen der Leitfähigkeit im Bereich des WSA Cuxhaven bis Ende 1998

Messortname Ort
(Elbe-)
Betriebszeiten Art der
Messung
Auswertungen Bemerkungen
LZ1 Krummendeich 693,6 Abflussjahr Dauermessung mit 5-Minuten-Mittelwerten Ganglinie mit 5-Minuten-Mittelwerten für eine mittlere Tide; Statistik Umrechnung in Salzgehalte
LZ2 Neufeld-Reede-West 708,9
LZ3 Altenbrucher Bogen 718,2
LZ4 Spitzsand 731,1
LZ4b Steinriff 731,4
LZ5 Scharhörn 745,1
Cuxhaven Alte Liebe 724,5
Brunsbüttel Mole 4 696,5

Die Leitfähigkeitsmessungen erfolgen über zusätzliche Sensoren in den Aanderaa-Strömungsmessgeräten. Die Lage der Messorte LZ1 - LZ5 entspricht denen der Strömungsmessungen (s. Abb. II.1.3.2-1). Die Messgeräte in Cuxhaven und Brunsbüttel sind ebenfalls Aanderaa-Geräte jedoch ohne Strömungsmesssensoren. Die Stationen Brunsbüttel und Cuxhaven sind ebenfalls in Abbildung II.1.3.2-1 gekennzeichnet.

Die Umrechnungen der Leitfähigkeiten in Salzgehalte erfolgen über die UNESCO-Formeln mit Referenzwerten bei 35 Promille Salzgehalt und 15° C

Aus jeder Jahresdatenreihe der oben genannten Messstationen wurde die "typische" mittlere 1-Tiden-Zeitreihe (25./26.11.1998) -wie bei den Strömungsverteilungen- ausgewählt und grafisch dargestellt (s. Abb. II.1.3.3-1). Die Salzgehaltsparameter wurden ermittelt und in der nachfolgenden Tabelle II.1.3.3-2 zusammenfassend dargestellt. Ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung von Salzgehalten in der Tideelbe ist der Süßwasserabfluss am Pegel Neu Darchau und untergeordnet auch die Abflüsse der Nebenflüsse. Die Parameter des Oberwassers bei Neu Darchau für 30 Tage vor dem genannten Messzyklus wurden daher in die Tabelle mit übernommen.

Tab. II.1.3.3-2: Salzgehalte an den Dauermessstationen am 25./26.11.98

Werte in ppm Minimum Mittelwert Maximum
LZ1 Krummendeich 0,4 0,6 1,4
Brunsbüttel 0,4 0,8 2,3
LZ2 Neufeld-Reede-West 0,8 3,9 8,6
LZ3 Altenbrucher Bogen 4,1 10,8 17,4
Cuxhaven 6,2 14,5 21,2
LZ4 Spitzsand 10,2 17,9 27,4
LZ4b Steinriff 11,3 18,1 23,4
LZ5 Scharhörn 23,4 27,9 30,6
Oberwasser 26.10.-25.11 534 m3 645 m3 838 m3

Für gewöhnlich zeigen die Ganglinien des Salzgehaltes einen normalen Verlauf mit einem Maximalwert am oder kurz nach dem Flutkenterpunkt und einem Minimalwert am oder kurz nach dem Ebbekenterpunkt. Die Stationen LZ4 und eingeschränkt auch die Stationen LZ4b und Cuxhaven zeigen hier einen ungewöhnlichen Verlauf. Kurz nach der Flutstromkenterung fällt der Salzgehalt im beginnenden Ebbstrom schlagartig ab. Dieses Phänomen könnte auf einem salzärmeren Wasserkörper in der Medem Rinne beruhen, der durch die Ebbe einerseits über den Spitzsand Richtung LZ4 und andererseits durch die Medem Rinne Richtung Cuxhaven abgeleitet wird. Etwas später (siehe auch der deutlich längere Nachlauf bei LZ3) würde das salzreichere Wasser aus der Hauptrinne dann seewärts transportiert. Dieses würde den zeitweiligen leichten Wiederanstieg des Salzgehaltes (bei Ebbe) an den 3 genannten Stationen erklären. Eine abschließende Interpretation ist nur bei einem Vergleich einer Vielzahl von Vergleichstiden möglich.

Abb. II.1.3.3-1: Variation der Salzgehalte an den Langzeitmessstationen