Wir machen das Ufer sicher! Ufersicherung am Altenbrucher Bogen
Baubeginn am 4. April 2011
Der parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Enak Ferlemann, der Umweltminister des Landes Niedersachsen Hans-Heinrich Sander sowie der Landrat des Kreises Cuxhaven Kai-Uwe Bielefeld haben auf Einladung des Präsidenten der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte und des Leiters des Wasser- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven Bernhard Meyer am 4. April die Bauarbeiten mit einem Festakt gestartet.
Überblick über die Baumaßnahmen
Zwischen Cuxhaven und Otterndorf führt der Hauptstrom der Elbe, der als Fahrwasser genutzt wird, in einer Kurve dicht am Ufer entlang. Dadurch ist das Ufer starken Strömungen ausgesetzt. Das Watt in diesem Bereich ist in den vergangenen Jahren sichtbar schmaler geworden.
Experten des Landes Niedersachsen und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes suchten nach einer dauerhaften Lösung für den Uferschutz. Das Ergebnis ist das „Ufersicherungskonzept am Niedersächsischen Ufer“ für den Altenbrucher Bogen.
Die technische Umsetzung besteht aus 24 Buhnen, an die sich östlich eine Unterwasserablagerungsfläche anschließt. Unterstützend wirkt eine Initialbaggerung am gegenüberliegenden nördlichen Fahrwasserrand.
Gebaut wird – teilweise tideabhängig – nur im Sommerhalbjahr, von April bis Oktober. Nach Herstellung der östlichsten Buhne beginnt der Bau der Unterwasserablagerungsfläche. Durch die parallele Bauweise kann die Ufersicherungsmaßnahme 2012 abgeschlossen werden, so dass Tourismus und Freizeitnutzung nur zwei Halbjahre beeinträchtigt werden.
Halbzeitpause vor Otterndorf:
Bürgermeister informieren sich über den Stand der Baumaßnahmen
Am 2. November 2011 informierten sich der Oberbürgermeister von Cuxhaven, Dr. Ulrich Getsch (5. v.l.), der Bürgermeister der Samtgemeinde Land Hadeln, Harald Zahrte (1. v.l.), und der Ortsbürgermeister von Altenbruch, Jörg-Heinrich Ahlemeyer (5. v.r.), über den Stand der Bauarbeiten. Mit der MZS „Neuwerk“ ging es von Cuxhaven an den neuen Buhnen vorbei bis zum Glameyer Stack. Auf der Brücke des Schiffes gab es fachkundige Erläuterungen durch das Wasser- und Schifffahrtsamt: Amtsleiter Bernhard Meyer (2. v.l.) und Sachbereichsleiter Tim Stöcken (3. v.r.) erklärten die Baustelle. Die Darstellungen wurden durch Vertreter der beteiligten Firmen praxisnah ergänzt.
Ufersicherungskonzept: Flyer 3 – Halbzeitbilanz (PDF, 992 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Buhnenbau in der Abschlussphase
Der Buhnenbau im Altenbrucher Bogen wurde 2012 fortgesetzt. Ab 19.3. richtete die vom WSA Cuxhaven beauftragte Baufirma die Baustellenflächen ein. Am 2. April war Baubeginn für die restlichen 14 Buhnen.
2011 wurden am Altenbrucher Bogen bereits zehn Buhnen fertig gestellt. Sie bestehen im Wesentlichen aus Steinen, die auf dem Wasserweg antransportiert wurden.
Ufersicherung perfekt – nach 2 Jahren konzentrierter Arbeit
Auf einer der größten Wasserbaustellen Europas sind die Koffer gepackt – das Projekt wurde planmäßig Anfang November abgeschlossen. Die umfangreichen Baumaßnahmen sind bei den meisten Wasserständen fast unsichtbar, weil Unterwasserablagerungsfläche vollständig und der Großteil der Buhnen unter Wasser liegen. Bereits jetzt zeigen die Bauwerke deutlich ihre Wirkung. Durch starke Sedimentation zwischen den Buhnen weicht die Niedrigwasserlinie schon zurück.
Die Dimensionen dieses Projekts können sich sehen lassen:
- Die 24 Buhnen haben eine Gesamtlänge von 4.930 Metern.
- Die längste Buhne misst 330 Meter.
- Die in den Buhnen verbauten Steine wiegen ca. 535.000 Tonnen. Die größten Einzelsteine wiegen bis zu 300 kg und erreichen eine Kantenlänge von bis zu 1 Meter.
- Die Unterwasserablagerungsfläche ist 59 ha groß und entspricht somit ca. 82 Fußballfeldern.
- In ihr sind ca. 430.000 Tonnen Steine und 1,4 Mio. m3 Sand verbaut.
Anspruchsvoll war auch die Planung der Aktivitäten. So mussten z.B. die Arbeiten mit Rücksicht auf die Tide durchgeführt werden, d.h. die Ebbe und Flut gaben den Takt vor. Berücksichtigt wurden außerdem Brut- und Rastzeiten von Zugvögeln.
In der zweiten Hälfte der Bauzeit konnte auch vollständig auf eine Sperrung für Fußgänger und Fahrradfahrer verzichtet werden, so dass viele Einheimische und Feriengäste die Gelegenheit nutzten und sich die Baustelle aus nächster Nähe anschauten
Ufersicherungskonzept: Flyer 4 - Endspurt im Buhnenbau (PDF, 1 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Stolz auf ein erfolgreiches gemeinsames Projekt – Abschlussveranstaltung am Altenbrucher Deich mit Prominenz aus nah und fern
Am 3. Dezember 2012 feierten die beteiligten Firmen zusammen mit dem WSA Cuxhaven und Repräsentanten der Lokal- und Bundespolitik den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten im Rahmen des Ufersicherungskonzepts am Altenbrucher Bogen. Alle waren glücklich, das Projekt im Zeitrahmen abgeschlossen zu haben und auch darüber, dass bereits erste Erfolge der Maßnahmen sichtbar sind.
Der parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Enak Ferlemann lobte in seiner Rede die reibungslose Zusammenarbeit der örtlichen Gremien und dankte besonders dem WSA-Team und den beteiligten Firmen für die gute Arbeit. |
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Der Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte zeigte sich überzeugt, dass der große – auch finanzielle – Aufwand dieses Projekts eine sinnvolle Investition in die Zukunft ist. |
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Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven Bernhard Meyer zeichnete in seinem Statement die einzelnen Stationen im Rahmen der Konzeptentwicklung und Umsetzung nach. |
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Als Vertreter der Arbeitsgemeinschaften, die die Bauarbeiten des Ufersicherungskonzeptes durchgeführt haben, sprachen Klaus Wasmuth (links) für die ARGE „Buhnenbau Otterndorf“ und Christopher Iwens (rechts) für die ARGE „Randeinfassung UWA Otterndorf“. Beide Firmenvertreter stellten ihre Teilprojekte vor und lobten die kompetente und angenehme Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber WSA Cuxhaven in dem Projekt, das wegen seiner speziellen Anforderungen und durch seine Dimensionen besonders anspruchsvoll strukturiert war.
Die Zuhörer lauschten interessiert den Vorträgen und stärkten sich anschließend mit Kaffee und belegten Brötchen im weihnachtlich geschmückten Restaurant Panorama direkt auf dem Deich – mit Blick auf die Elbe.
So wirken die Bestandteile des Ufersicherungskonzeptes schon heute:
Buhnen
Zwischen den Buhnen sind bereits während der Bauphase Sedimentationen von teilweise mehr als 4 Meter Höhe entstanden. Diese Entwicklung ist der Strömungsberuhigung durch die Buhnen zuzuschreiben. Diese Flachwasserbereiche schützen langfristig das Ufer.
Das Bild zeigt die Veränderungen zwischen 2010 und 2012. Je dunkler die orangene bzw. rote Signatur, desto mehr Auflandung hat jeweils stattgefunden. Der dunkelste Farbton bezeichnet eine Geländeaufhöhung von über 4 Meter. Gut sichtbar sind die Buhnen 4, 4a und 5 selbst und die Sedimentation zwischen ihnen.
Zur Ansicht der kompletten Differenztopographie der Altenbrucher Stacks klicken Sie bitte auf diesen Link (PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei) . Die Darstellung der Otterndorfer Stacks finden Sie hier (PDF, 1 MB, Datei ist nicht barrierefrei) .
Unterwasserablagerungsfläche (UWA)
Auch die UWA stellt eine deutliche Aufhöhung unter Wasser dar und leistet damit ihren Beitrag zum Schutz des Ufers. Der Baukörper ist auf der Differenztopographie, die die Veränderung der Geländehöhen zwischen 2010 und 2012 visualisiert, sehr gut zu erkennen. Die maximale Auflandung beträgt über 4 Meter.
Zur Ansicht der kompletten Darstellung klicken Sie bitte auf diesen Link (PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei) .