Strombauwerke
Die Unterwasserablagerungsflächen bilden die wesentlichen Bauwerke für die Unterbringung von Baggergut. Ihre Funktion ist bedeutsam für die Minimierung des mit der Fahrrinnenanpassung verbundenen Umwelteingriffes.
Durch die Ausbaubaggerungen wird der Gewässerquerschnitt vergrößert. Dadurch wird es der Tide ermöglicht, leichter in das Tidegewässer einzudringen, mit der Konsequenz, dass die hydrologischen Parameter wie Wasserstände und Strömungen für die bestehende Ökologie ungünstiger werden.
Die Strombauwerke wirken der ausbaubedingten Querschnittvergrößerung durch Querschnittverbau an anderer Stelle teilweise entgegen. Es kommt dadurch zur:
- Minimierung ausbaubedingter Tidehubänderungen
- Förderung des ebbstromorientierten Sedimenttransportes
- Minderung ungünstiger natürlicher morphologischer Trends, z. B. Zunahme der Strömungsbelastung der Elbufer, der Erosionstendenz der Medemrinne nach Norden und der Auflandungstendenz der Nebenelben, Nebenflüsse und Elbhäfen.
Verantwortlich für die strombauliche Wirksamkeit sind hauptsächlich die beiden großen Unterwasserablagerungsflächen Medemrinne und Neufelder Sand.
Das Bauprinzip ist bei allen Unterwasserablagerungsflächen im Wesentlichen gleich. Das in die Fläche einzubringende Baggergut wird durch ein Stabilisierungsbauwerk gehalten. Dieses Bauwerk besteht aus einem Schüttsteindamm. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Dammbauwerk bei der UWA Medemrinne innerhalb der Auffüllungsfläche liegt und vor- und hinterspült wird, während es sich bei den übrigen Unterwasserablagerungsflächen um ein Einfassungsbauwerk handelt.
Für die Schüttung der Randeinfassungen und des Initialdammes kommen Klappschuten zum Einsatz. Sie holen das Baumaterial von den Lagerplätzen und bringen es zur Einbaustelle. Die Profilierung der Dammböschung erfolgt mit Hilfe von Hydraulikbaggern auf Arbeitsschiffen. Peilschiffe werden zur Kontrolle des Arbeitsergebnisses baubegleitend im Einsatz sein. Die Unterwasserablagerungsfläche Neufelder Sand wird mit Ausbaggergut aus dem Revier der WSV und der Hamburg Port Authority befüllt.
Die Befüllung der Unterwasserablagerungsflächen erfolgt voraussichtlich überwiegend über eine Schwimmleitung zum Spülponton, wo das Material bodennah durch Herabführen des Einspülkopfes bis 1 m über Gewässersohle eingebaut wird (siehe Abb. Systemskizze des Hopperbaggers und des Spülpontons).
Der sohlnahe Einsatz des Einspülkopfes vermindert die Verdriftung des Baggergutes. Und: das Baggergut lässt sich gleichmäßiger auf einer definierten Fläche zu verteilen (siehe Abb. Funktionsweise des Spülpontons am Bsp. UWA „Otterndorf“).