Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

4. UNTERSUCHUNGSRAHMEN

4.1 Räumliche Abgrenzung und Charakterisierung des Untersuchungsgebietes Das Untersuchungsgebiet umfaßt die von der Fahrrinnenanpassung unmittelbar betroffenen Flächen sowie den sich daran anschließenden Landschaftsraum, in dem auf der Grundlage einer überschlägigen Wirkungsanalyse (vgl. Kap. 4.2) mit Veränderungen der im UVPG genannten Schutzgüter zu rechnen ist. Die Abgrenzung leitet sich aus der Zusammenschau aller potentiellen Auswirkungsbereiche ab. Die Elbe und ihre Nebenflüsse einschließlich der hochwasserbeeinflußten Überschwemmungsgebiete (Vordeichsland) als Auswirkungsbereich der möglicherweise auftretenden hydrologischen Veränderungen bilden den Kern des Untersuchungsgebietes. Landseitig wird es durch die Deiche sowie in den Hafenbereichen von Kaimauern und den sturmflutsicher aufgehöhten Flächen begrenzt. Der nach diesen Kriterien abgegrenzte Raum stellt das Untersuchungsgebiet für die Bearbeitung der Schutzgüter Wasser, Boden, Tiere und Pflanzen, Landschaft sowie Kultur- und sonstige Sachgüter dar. Im Hinblick auf mögliche lokale Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt, das Klima oder die Luft wurden zudem auch binnenseitige, d.h. hinter dem Deich liegende Auswirkungsbereiche als Randbereiche mit in die Untersuchungen einbezogen. Das Untersuchungsgebiet zum Schutzgut Grundwasser umfaßt die großflächigen Marschbereiche beidseitig des Elbstroms mit ihrem typischen Wasserhaushalt (Polderwasserhaltung). Die Untersuchungsgebietsgrenze orientiert sich in diesem Fall in der Regel am Geestrand sowie der Tidegrenze der in die Elbe entwässernden Nebenflüsse. Die klimatische Situation entlang der Unter- und Außenelbe wird bestimmt von der direkten und indirekten weiträumig wirksamen gegenseitigen Beeinflussung der klimabestimmenden Luftmassen über dem Meer (Nord- und Ostsee) und dem Kontinent. Das Untersuchungsgebiet für die Betrachtung des Schutzgutes Klima läßt sich somit nicht scharf abgrenzen. Es geht über die Untersuchungsgebietsgrenzen der anderen Schutzgüter hinaus und umschließt das eigentliche Untersuchungsgebiet großräumig. Eine flächendeckende Beschreibung der Luftbelastung ist nicht möglich, da nur von einzelnen Meßstationen zur Verfügung stehenden Daten, die als punktuell erhobene Daten nicht auf das gesamte Untersuchungsgebiet übertragen werden können. Die Beschreibung und Bewertung der Luftbelastung beschränkt sich daher auf drei repräsentative Schwerpunkträume, deren Lage sich aus den Standorten mehrerer Luftmeßstationen ergibt. Im Verlauf der vertieften Untersuchungen im Rahmen der UVU konnte u.a. der Tideeinfluß im Untersuchungsgebiet differenzierter erfaßt werden, so daß sich - gegenüber den im § 5-Papier beschriebenen und durch die Planfeststellungsbehörden festgelegten Untersuchungsgebietsgrenzen (PLANUNGSGRUPPE ÖKOLOGIE + UMWELT 1993, Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt -Außenstelle Nord-; AMT STROM- UND HAFENBAU 1994) - zum einen Erweiterungen des Untersuchungsgebietes ergaben, zum anderen auch Flächen aus dem Untersuchungsprogramm herausgenommen wurden. Ein Teil der gegenüber dem § 5-Papier hinzugekommenen Flächen wurde bereits bei der Bearbeitung dieser UVS berücksichtigt. Die Untersuchung der vorhabensbedingten Auswirkungen auf jene Flächen, die aus arbeitstechnischen Gründen nicht mehr in dieser UVS untersucht werden konnten, erfolgt in dem Ergänzungsband zu dieser UVS (vgl. Kap. 0). Tabelle 4 - 1 gibt einen Überblick über die aktuellen Untersuchungsgebietsgrenzen. In der Karte 4 - 1 ist das Untersuchungsgebiet in der Übersicht dargestellt. Das Untersuchungsgebiet reicht vom Wehr Geesthacht (Strom-km 585,9 A) bis zum Mündungsgebiet der Außenelbe in Höhe Scharhörn (Strom-km 756 A) und umfaßt somit beinahe den gesamten Bereich der Tideelbe1) . Bei Sturmfluten wird das Wehr bei Geesthacht jedoch gelegt, so daß sich der Tideeinfluß bis Bleckede feststellen läßt. Zum Untersuchungsgebiet gehören darüber hinaus die tidebeeinflußten Abschnitte der vom Norden in die Elbe entwässernden Nebenflüsse Pinnau, Krückau, Stör und Wedeler Au sowie der vom Süden in die Elbe entwässernden Nebenflüsse Ilmenau, Este, Lühe, Schwinge und Oste. Die Seeve ist seit 1966 dem Tideeinfluß entzogen. Allerdings wirkt sich das Tidegeschehen der Elbe zu bestimmten Tidephasen in geringem Umfang auf den untersten Teil der Seeve aus. Und zwar strömt nach dem Eintritt des Niedrigwassers in der Elbe ein Teil der Flut etwa 30 Minuten lang durch die noch nicht vollständig geschlossenen Sieltore in die untere Seeve ein (Strömungsgeschwindigkeirt ca. 0,1 m/s). Die dadurch bedingten Wasserstandsschwankungen betragen dort maximal ca. 0,5 m. An der Straßenbrücke rd. 2 km oberhalb des Siels sind keinerlei Wasserstandsschwankungen mehr feststellbar. Zur Reduzierung des hohen Komplexitätsgrades wurde das sehr heterogen strukturierte und großflächige Untersuchungsgebiet in Anlehnung an die ökologische Voruntersuchung (vgl. BATTELLE EUROPA 1991) und in Abstimmung mit den beteiligten Fachgutachtern in sieben Untersuchungsabschnitte unterteilt (vgl. Abb. 4 - 1). Zur Differenzierung der sieben Untersuchungsabschnitte waren neben hydrographischen und morphologischen Kriterien vor allem die Salinität von Bedeutung. Tab. 4 - 1: Grenzen des engeren Untersuchungsgebietes
 

Abgrenzung des Untersuchungsgebietesentsprechend § 5- Papierhinzugekommene Flächen1weggefallene Flächen
Elbe (einschließlich der Nebenelben und der Elbinseln) von Strom-km 756 A (Höhe Scharhörn) bis Strom-km 586 A (Geesthacht)- geringfügige Verschiebung der Untersuchungsgebietsgrenze in der Außenelbe- Mittelelbe vom Wehr Geesthacht bis Bleckede- Außenelbebereichwestlich Scharhörn- Neuwerk (eingedeichter Bereich)
Nebenflüsse
o Oste:Mündung bis Hechthausen Straßenbrücke- Hechthausen Straßenbrückebis Bremervörde Mühlenwehr- Vordeichsfläche Neuhäuserdeich 
o Stör:Mündung bis Itzehoe Straßenbrücke- Itzehoe Straßenbrücke bisKellinghusen- Stördorf bis Straßenbrücke Heiligenstedten- zwei Vordeichsflächensüdlich Neuenkirchen  
o Krückau:Mündung bis Elmshorn Straßenbrücke- Elmshorn Straßenbrücke bis BAB 23 
o Pinnau:Mündung bis Uetersen Straßenbrücke- Uetersen Straßenbrücke bis Borstel-Hohenraden- Erweiterungsfläche Pinnaumündung 
o Lühe:Mündung bis Horneburg Mühle- Horneburg Mühle bis Bliedersdorf 
o Wedeler Au:Mündung bis Straßenbrücke- tideeinflußte Bereiche der Wedeler Marsch einschließlich Hetlinger Binnenelbe 
o Este:Mündung bis Buxtehude Mühle- Inneres Estesperrwerk 
o Ilmenau (einschließlich der Luhe bis Winsen):- Mündung bis Fahrenholz Schleuse- Fahrenholz Schleuse bis Rottorf (Rodau) 
Deichvorländer, Hafenbereiche der Elbe- Erweiterungsfläche Duhner Watt- Hafenbereich Cuxhaven- Erweiterungsfläche Freiburger Hafenpriel- Erweiterungsfläche Finkenwerder- Erweiterungsfläche Waltershof- Erweiterungsfläche Wilhelmsburg- Hafenbereich Hamburg- Oortkatener Hafen- Elbehafen Brunsbüttel- Borsteler Binnenelbe- HafenbeckenteilbereichWaltershof- HafenbeckenteilbereichRethe (Wihelmsburg)- HafenbeckenteilbereichKlostertor- Elbwasserwerke Kaltehofe- Naturschutzgebiet "Rhee"- Seevemündung
Erläuterungen:1 Die neu hinzugekommenen Flächen, die nicht mehr im Rahmen dieser UVS bearbeitet werden konnten, werden im Ergänzungsband zur UVS behandelt.

Das Relief des Untersuchungsgebietes weist vielfältige Strukturen auf. Weitläufige und flache Marschen wechseln mit kleinräumigen Aufschüttungen (z.B. Uferwälle) und Senken sowie steilen Hängen und Uferverbauungen. Insgesamt fällt die Tideauenlandschaft von Osten nach Westen sanft ab, von durchschnittlich NN +2 m bei Geesthacht auf ca. NN -1 bis -2 m im Bereich der Wilster Marsch und des Kehdinger Landes. Der Querschnitt der Tideelbe weitet sich im Untersuchungsgebiet von durchschnittlich 300 m oberhalb Hamburgs bis auf 18 km in der Außenelbe auf. Die Elbmarsch bzw. das Elbufer wird in sehr unterschiedlicher Entfernung durch die Geest begrenzt. Während die Geest im Bereich Hamburg stellenweise unmittelbar bis an die Elbe reicht, liegt der Geestrand im Bereich des Kehdinger Landes erst in einer Entfernung von über 20 km. Als wichtigste morphologische Einheiten können im Untersuchungsgebiet

das oberhalb der MThw-Linie liegende Deichvorland,

die zwischen der MThw- und der MTnw-Linie liegenden Wattflächen,

die Flachwasserbereiche mit Wassertiefen bis maximal 2 m unter MTnw sowie

das Tiefwasser mit der Fahrrinne (Wassertiefen > 2 m unter MTnw) unterschieden werden. Umfangreiche anthropogene Eingriffe, zu denen beispielsweise Fahrrinnenvertiefungen, Vordeichungen, das Abdämmen von Nebenelben, die Anlage von Uferbefestigungen sowie die Aufspülung von Inseln gehören, haben im Landschaftsraum Tideelbe zu einer deutlichen Verringerung der tidebeeinflußten Priel- und Marschgräben der Vordeichsländer sowie der Flachwasserbereiche und Nebengewässer geführt und die natürliche Dynamik der Ufer (Erosion, Abbruchkanten) auf großen Strecken eingeschränkt bzw. unterbunden. Zugleich führten die Maßnahmen zu einer Vergrößerung der Tiefwasserbereiche und Wattgebiete. Trotz dieser eingeschränkten natürlichen Dynamik und trotz der nur schwach ausgeprägten Reliefierung weist das Untersuchungsgebiet vielfältige Lebensraumstrukturen für Tiere und Pflanzen in den aquatischen und terrestrischen Biotopen auf. So können je nach Uferneigung bereits wenige Zentimeter Höhenunterschied Veränderungen der Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen bewirken. 4.2 Vorhabensbedingte umweltrelevante Wirkfaktoren und daraus resultierender Untersuchungsumfang Der durch die geplante Fahrrinnenanpassung betroffene Landschaftsraum der Tideelbe ist ein äußerst komplex strukturiertes hydrographisches System, in dem sich vielfältige Einflußfaktoren wie z.B. Gezeiteneinfluß, Oberwasserzufluß, Dichte- und Windeinfluß überlagern. Abb. 4 - 1: Untersuchungsabschnitte der UVU zur Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe

Tab. 4 - 2: Untersuchungsabschnitte der UVU zur Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe  
 

 Unter- suchungsabschnitt  Lage  Strom-km (A)  Charakterisierung  Nebenelben  Nebenflüsse mit Tideeinfluß
 Hydrographie / Morphologie Salinität
 I  obere Tideelbe

 Wehr Geesthacht bis 

Bunthäuser Spitze

 586 - 610

 o Überlagerung von Oberwasserzufluß und Gezeitenbewegung

o Strömungsgeschwindigkeiten abhängig vom Verhältnis Oberwasserzufluß/Gezeitenbewegung

 o limnisch

Salzgehalt < 0,5 ‰

  

 Ilmenau

Luhe

 II  Hamburger Stromspaltungsgebiet 

 Bunthäuser Spitze bis

Nienstedten

 610 - 632

 o Aufspaltung in Norder- und Süderelbe

o große Verweilzeiten der Wasserkörper o geringe spezifische Oberfläche (geringe Wasseroberfläche bei großem Wasservolumen) o intensive anthropogene Überprägung durch Hafennutzung

 o limnisch

Salzgehalt < 0,5 ‰

   
 III  mittlere Tideelbe

 Nienstedten bis 

Lühesand-Nord

 632 - 650

 o Wasserstände und Strömungen im wesentlichen von der Gezeitenbewegung geprägt

o Verweilzeit der Wasserkörper abhängig von der Höhe des Oberwasserzuflusses o geringe spezifische Oberfläche

 o limnisch

Salzgehalt < 0,5 ‰

 Hahnöfer Nebenelbe

Lühesander Süderelbe Hetlinger Binnenelbe

 Lühe

Este Wedeler Au

 IV  mittlere Tideelbe

 Lühesand-Nord bis 

zur Störmündung

 650 - 677

 o zunehmende Aufweitung des Stroms

o Wasserstände und Strömungen im wesentlichen von der Gezeitenbewegung geprägt o Verweilzeit der Wasserkörper abhängig von der Höhe des Oberwasserzuflusses o geringe spezifische Oberfläche

 o Brackwassereinfluß bei geringen Oberwasserzuflüssen (bis maximal Lühesand-Nord nachgewiesen)

o limnisch bis mixo-oligohalin durchschnittlicher Salzgehalt: < 0,5 ‰ (limnisch) maximale Salzgehalte: 0,5 bis 5 ‰ (oligohalin)

 Haseldorfer Binnenelbe

Bützflether Süderelbe Ruthenstrom Pagensander Nebenelbe Wischhafener Süderelbe Glückstädter Nebenelbe

 Schwinge

Pinnau Krückau

  V

 

untere Tideelbe

 

Störmündung bis  zur Ostemündung

  677 - 704

 

o Aufweitung des Mündungsgebietes auf eine Breite von ca. 5 km o zentraler Bereich der Trübungszone  

o Brackwasserzone: stark schwankende Salzgehalte durch die Vermischung von Fluß- und Salzwasser

o mixo-mesohalin (brackisch) Salzgehalt: > 5 bis 18 ‰ (mesohalin)

 Wischhafener Fahrwasser

Freiburger Hafenpriel

 Stör

 

  VI

 

untere Tideelbe

 

Ostemündung bis  Cuxhaven

  704 - 727

 

o weiter Ästuartrichter mit Sanden und Watten o tiefe Hauptstromrinne, flache Randgebiete

 o Brackwasserzone: stark schwankende Salzgehalte durch die Vermischung von Fluß- und Salzwasser

o mixo-mesohalin bis euhalin durchschnittlicher Salzgehalt: > 5 bis 18 ‰ (mesohalin) maximale Salzgehalte: > 18 bis 30 ‰ (euhalin)

 Neufelder Rinne Oste
VII  Außenelbe

 Cuxhaven Kugelbake bis

Scharhörn

 727 - 756

 o Übergang des Ästuars in die Nordsee

o Vorherrschen von Bedingungen des marinen Milieus

o mixo-mesohalin bis polyhalin

durchschnittlicher Salzgehalt: > 18 ‰ bis 30 ‰ (euhalin) maximale Salzgehalte: > 30 ‰ (polyhalin)

    

  Aus diesen vielfältigen Faktoren ergibt sich die große Variabilität der Zustandsgrößen wie u.a. Wasserstände, Tidehub, Strömungsgeschwindigkeiten. Der Untersuchungsumfang muß vor diesem Hintergrund so beschaffen sein, daß die möglichen Umweltauswirkungen der geplanten Fahrrinnenanpassung hinreichend genau beschrieben und sachgerecht beurteilt werden können. Dies setzt voraus, daß einerseits

der derzeitige Zustand (Ist-Zustand) der Umwelt bzw. ihrer Komponenten (Schutzgüter) sowie andererseits

die auf spezifische Beschaffenheit der Schutzgüter, ihre Empfindlichkeit einwirkenden umweltrelevanten Faktoren (Wirkfaktoren), die ursächlich mit dem geplanten Vorhaben im Zusammenhang stehen, bekannt sind. Wichtige Hinweise geben in diesem Zusammenhang die bereits 1991 durchgeführten Voruntersuchungen zur ersten Abschätzung der Folgen einer Fahrrinnenanpassung (vgl. BATTELLE EUROPA 1991). Grundsätzlich lassen sich die während der Bauphase (Ausbaubaggerungen, Baggergutverbringung) auftretenden Auswirkungen von den langfristigen Auswirkungen des Vorhaben auf die hydrologischen, morphologischen und ökologischen Verhältnisse im Flußsystem unterscheiden. Entsprechend ihres zeitlichen und räumlichen Wirkungsspektrums hat sich eine Untergliederung in bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkfaktoren als zweckmäßig erwiesen. In der folgenden Tabelle 4 - 3 sind die wesentlichen Wirkfaktoren auf der Grundlage von Kapitel 3 sowie des MATERIALBANDES I (vgl. auch Kap. 5) in entsprechender Form zusammengestellt. Darüber hinaus lassen sich der Tabelle Angaben zur voraussichtlichen Wirkungsdauer sowie zu den möglichen Auswirkungen entnehmen. Eine weitergehende Differenzierung sowie eine ausführliche Darstellung der von den Wirkfaktoren verursachten Umweltauswirkungen erfolgt schutzgutbezogen in den entsprechenden Fachkapiteln (vgl. Kap 9ff.). Tab. 4 - 3: Umweltrelevante Wirkfaktoren des Vorhabens
 

  Wirkfaktor   Wirkungsdauer   Mögliche Auswirkungen

 

Baubedingte Wirkfaktoren

  o Baggerungen (Abtrag von Sediment)

 

kurzfristig (lokal) mittelfristig (Gesamtmaßnahme)

  o Zerstörung der im gebaggerten Sediment lebenden Arten- und Lebensgemeinschaften   o Überdeckung der Arten- und Lebensgemeinschaften durch die Verklappung des Baggergutes im Strom   o Trübung und Nährstoff- sowie Schadstofffreisetzung und damit einhergehende Sauerstoffzehrung
  o Veränderung der Sedimentstruktur in den Böschungsbereichen

 

mittelfristig

  o Verklappung / Ablagerung von Sediment

 

kurzfristig (lokal)

  -im Strom: a) (ungesicherte) Verklappung   b) Verbringen in (als Strombaumaßnahme gesicherte) Unterwasserablagerungsstellen 

  - landseitig (Spülfeld)

 

mittelfristig (Gesamtmaßnahme)

  o Flächeninanspruchnahme und Veränderung des Landschaftsbildes bei landseitiger Baggergutunterbringung   o Verlärmung, Beunruhigung und Abgasbelastung

 

 

mittelfristig

  o Verdriftung von Sediment und Erhöhung der Schwebstofffracht (bei stromseitiger Verklappung)

 

kurzfristig

  o Strombaumaßnahmen

 

mittelfristig

  o Baulärm

 

kurzfristig (lokal)

 

Anlagebedingte Wirkfaktoren

  o Änderung des Tidenhubs (Erhöhung MThw / Erniedrigung MTnw)

 

langfristig

  o Abnahme des Lebensraumes Flachwasser und Zunahme der Wattflächen   o Veränderung der Sedimenteigenschaften und der Sedimentverteilung   o Veränderung der Salinität (Brackwasserzone) und Trübung des Wassers   o Veränderung des Nähr- und Sauerstoffhaushaltes im Wasserkörper
  o Änderung der grundwasserströmungswirksamen Elbwasserstände (mittlere Tidehalbwasserstände)

 

langfristig

  o Veränderung des Strömungsgeschehens und der Transportkapazitäten

 

langfristig

  o Änderung der Salzgehaltskonzentration -> 

stromaufwärtige Verschiebung der oberen Brackwassergrenze

 

langfristig

  o Änderung der Seegangsbelastung / Sturmflutkenngrößen

 

langfristig

  o Veränderung der Überflutungshäufigkeiten und des Bodenwasserhaushaltes im Deichvorland   o lokale Klimaveränderungen   o Veränderung der Ufererosion durch Seegang und Schiffsschwell   o Risiken für Kultur- und Sachgüter   o Veränderungen in den Arten- und Lebensgemeinschaften des Deichvorlandes, der Uferzonen und der Nebenflüsse 
  o Änderung des Lichtklimas durch Vertiefung

 

langfristig

 

 

 

 

 

Betriebsbedingte Wirkfaktoren

  o Änderung der schiffserzeugten Belastung

 

langfristig

  o Veränderung der Ufererosion   o Risiken für Kultur- und Sachgüter   o Beeinträchtigung der aquatischen Lebensgemeinschaften
  o Änderung der Unterhaltungsbaggerung

 

langfristig

 

 

 

 

Erläuterungen: baubedingte Wirkfaktoren      kurz- und mittelfristige Wirkungen des Bauvorganges anlagebedingte                Wirkfaktoren langfristige Wirkungen des ausgebauten (durch den                               Bauvorgang veränderten) Zustandes des Gewässers betriebsbedingte Wirkfaktoren langfristige Wirkungen der veränderten Nutzung und                               Unterhaltung der Fahrrinne, die nach dem Ausbau eintreten                               können kurzfristig                   wenige Wochen bis mehrere Monate mittelfristig                 bis zwei Jahre langfristig                   mehrere Jahre (bis hin zu einer Dauerwirkung)

Vor dem Hintergrund der hier überschlägig dargestellten möglicherweise eintretenden hydrographischen und ökologischen Veränderungen wurden im Rahmen der UVU folgende Untersuchungen durchgeführt2) :   Tab. 4 - 4: Übersicht über die im Rahmen der UVU untersuchten Sachverhalte  

  Fachgebiet / Schutzgut   Untersuchungsgebiet   Untersuchungsinhalte
Ingenieurtechnische Beschreibung des Vorhabens als Grundlage für die UVU

 

 

o Geprüfte Vorhabenalternativen und -varianten

o Präzisierung des Vorhabens

 

Hydromechanik  (vgl. Kap. 5)  

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) einschließlich Nebenflüsse bis zur Tidegrenze ohne Vorländer 

Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) ohne Nebenflüsse (Sturmflutsperrwerke) bis Deichlinie Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) einschließlich Nebenflüsse bis Deichlinie Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis Hamburg (Strom-km 625 A) ohne Nebenflüsse Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 743 A) bis Hamburg (Srom-km 625 A) ohne Nebenflüsse

 o Ermittlung und Darstellung der ausbaubedingten Änderungen der Tidedynamik der Tideelbe einschließlich Nebenflüsse

o Ermittlung und Darstellung der ausbaubedingten Änderungen der Sturmflutkenngrößen

o Ermittlung und Bewertung morphologischer Veränderungen o Ermittlung und Bewertung ausbaubedingter Änderungen in der Seegangsbelastung auf Ufer, Watten und Deiche o Ermittlung und Bewertung ausbaubedingter Änderungen der schiffserzeugten Belastungen (Schiffswellen und Strömungen)

Sedimente (inklusive Baggergut)

(vgl. Kap. 7.1.4 und 9.1.4)
 

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Mündungsbereich der Nebenflüsse

 (1) Sedimentverteilung und Freisetzungspotential von Nähr- und Schadstoffen im Ist-Zustand

o Bearbeitung folgender Sedimente (durch Auswertung vorhandener Unterlagen und ergänzender Untersuchungen): - Baggergut unterschiedlicher Nähr- und Schadstoffgehalte
- fein- und grobkörnige Sedimente des Flachwassers und des Watts
- Sedimente des Untergrundes im Ausbaubereich
  o Erfassung folgender Sedimentparameter: - Sedimentkennwerte (Korngrößenverteilung, Wassergehalt, Gehalt an organischer Substanz, Kalk, Salz, Eisen- und Manganoxiden) - Nährstoffgehalte (Stickstoff-, Phosphor- und Schwefelgehalt an Feststoffen und im Porenwasser) - Schadstoffgehalte (Schwermetalle und Arsen, ausgewählte organische Schadstoffe)   Untersuchung des Freisetzungspotentials von Nähr- und Schadstoffen unter verschiedenen Ablagerungsbedingungen (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die Sedimentverteilung, die Nähr- und Schadstoffmobilität - Abschätzung der Nähr- und Schadstoffmobilisierung bei aquatischer und terrestrischer Ablagerung - Abschätzung der Veränderungen der Nähr- und Schadstoffmobilität durch Unterhaltungsbaggerungen und Verklappung gegenüber dem Ist-Zustand

 Gewässer 

(vgl. Kap. 7.1.2, 7.1.3 und 9.1.2, 9.1.3)  

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Einmündungen von Nebenflüssen

 

(1) Schwebstoffregime und gelöste Stoffe im Ist-Zustand

Auswertung vorhandener Literatur und Daten und Darstellung des Schwebstoffregimes und des Gehaltes an Sauerstoff, Nährstoff, Salz und Schadstoffen unter besonderer Berücksichtigung der Unterhaltungsbaggerei (2) Auswirkungen auf das Schwebstoffregime und den Gehalt an gelösten Stoffen während der Bauzeit (Ausbaubaggerung, Unterbringung des Baggergutes) (3) Langfristige ausbaubedingte Auswirkungen auf das Schwebstoffregime und den Gehalt an gelösten Stoffen

 Grundwasser 

(vgl. Kap. 7.2 und 9.2)  

 Das Untersuchungsgebiet umfaßt die gesamten Elbmarschen bis zum Geestrand von Cuxhaven (Strom-km 730 A) bis Geesthacht (Strom-km 586 A)

 

 (1) Zusammenhänge zwischen Elbwasserstand und Grundwasserhaushalt in den benachbarten Landschaftsräumen im Ist-Zustand

o flächendeckende Auswertung der vorhandenen Daten und Unterlagen im Maßstab 1:25.000 hinsichtlich des hydrogeologischen Aufbaus, der Elb-, Nebenfluß- und Grundwasserstände, der Grundwasserströmungen sowie der Salzgehalte in Elb- und Grundwasser

o Übersichtskartierung der grundwasserabhängigen Nutzungen und Naturfunktionen o Abgrenzung hydrogeologischer Gebietseinheiten o Einstufung der grundwasserbezogenen Empfindlichkeit o Erarbeitung von Prinzip-Grundwassermodellen (2) Langfristige ausbaubedingte Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt in den benachbarten Landschaftsräumen o Durchführung einfacher prognostischer Abschätzungen für die empfindlichen grundwasserabhängigen Nutzungen und Naturfunktionen in den hydrogeologischen Gebietseinheiten.

 Boden 

(vgl. Kap. 7.3 und 9.3)  

 Außendeichsflächen der Tideelbe von Cuxhaven (Strom-km 730 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Nebenflüsse

 

 (1) Standorteigenschaften der Böden im Außendeichsbereich und auf den Elbinseln

o Auswertung der vorhandenen Unterlagen und flächendeckende Darstellung der Böden im Untersuchungsgebiet im Maßstab 1:50.000

o Bodenkundliche Detailuntersuchungen an sieben repräsentativen Querschnitten auf insgesamt 15 Untersuchungsflächen (jeweils von Deichfuß-MTnw-Linie) - Bestimmung der Bodenformen durch Geländekartierungen - Ermittlung der Bodenkennwerte, der Nähr- und Schadstoffgehalte  - Darstellung der Grundzüge des Bodenwasserhaushaltes - Abschätzung des Nährstoffein- und -austrags durch Elbe und Landwirtschaft
   (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die Standorteigenschaften der Böden im Außendeichsbereich und auf den Elbinseln o Auswirkungen auf die Böden des Vordeichslandes durch die Veränderung der Tidedynamik - Abschätzung des Bodenverlustes - Abschätzung der Veränderung des Wasserhaushaltes - Abschätzung der Veränderung der Nähr- und Schadstoffsituation - Abschätzung der Veränderung des Salzgehaltes   o Auswirkungen der maßnahmebedingten Ablagerung von Sedimenten an Land bzw. im Watt

Tiere und Pflanzen

Terrestrische Lebensgemeinschaften  (vgl. Kap. 7.4.2 und 9.4.2)  

Außendeichsflächen der Tideelbe von Cuxhaven (Strom-km 730 A) bzw. Sahlenburg bis Geesthacht (Strom-km 586 A) mit Nebenflüssen und Elbinseln und Zwischendeichsbereich Kraut-, Asseler und Grauensieker Sand bei Wischhafen sowie Scharhörn und Neuwerk

 

 (1) Terrestrische Lebensgemeinschaften im Ist-Zustand

o Flächendeckende Biotopkartierung im Maßstab 1:5.000 nach dem niedersächsischen Kartierschlüssel o Flächendeckende Kartierung der im Frühsommer und Herbst sichtbaren gefährdeten höheren Pflanzenarten o Kartierung spezieller im Überflutungsbereich lebender Moose an ausgewählten Orten o Kartierung wertbestimmender aestuartypischer Brutvögel, deren wesentlicher Lebens- oder Nahrungsraum die Außendeichs- und Uferbereiche sind (i.d.R. 3 Durchgänge) o Erfassung der Rastvögel anhand verfügbarer Daten o Kartierung der mausernden Eider- und Brandenten o Erfassung der Seehunde o Kartierung der Nachtschmetterlinge an 12 ausgewählten Orten o Kartierung der Spülsaum-Laufkäfer an 12 ausgewählten Orten o Bewertung der Biotoptypen und Darstellung der für den Arten- und Biotopschutz wichtigen Flächen (incl. der gesetzlich geschützten Biotope) (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die terrestrischen Lebensgemeinschaften während der Bauzeit (3) Langfristige ausbaubedingte Auswirkungen auf die terrestrischen Lebensgemeinschaften

 Tiere und Pflanzen

Aquatische Lebensgemeinschaften  (vgl. Kap. 7.4.1 und 9.4.1)  

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) von der MThw-Linie über die Fahrrinne bis zur MThw-Linie am gegenüberliegenden Ufer und in Längsschnitten mit Nebenflüssen bis zur Tidegrenze.

 (1) Aquatische Lebensgemeinschaften im Ist-Zustand

o Plankton (im Wasser schwebende Organismen ohne bedeutsame Eigenbewegung) - Untersuchung des Phytoplanktons (Messungen des Chlorophyll-a Gehaltes) und Verknüpfung zu den Parametern Schwebstoff, Nährstoff, Salinität und Sauerstoff

Beprobung jeweils 1 x im Frühling, Sommer und Herbst im Längsschnitt über die gesamte Tideelbe in 2 Tiefen an 16 Stellen sowie Beprobung zweier Querschnitte in vierwöchigem Abstand (je Querschnitt 4 Stellen in 2 Tiefen) - Untersuchung des Zooplanktons anhand verfügbarer Daten aus der Literatur
  o Benthos (im Sediment lebende Organismen) - Untersuchung des Zoobenthos in der Tideelbe hinsichtlich der Artenzusammensetzung und Häufigkeit der Arten auf der Grundlage eigener Erhebungen (Makro- und Meiofauna (£ 250 mm)) und Literaturdaten. Beprobung eines Längsschnitts von der Ostemündung bis Neuwerk (jeweils 1 x im Frühling und Herbst - alle 3 km 1 Probe), Beprobung zweier Querschnitte (von MThw-Linie über die Fahrrinne bis zur MThw-Linie am gegenüberliegenden Ufer) in vierwöchigem Abstand (je Querschnitt 10 Stellen) und Beprobung von 3 Querschnitten am Ufer im Bereich Zollenspieker, Bunthaus und unterhalb Geesthacht (jeweils 1 x im Frühling und Herbst, insgesamt 10 Stellen)  - Untersuchung des Zoobenthos in den Nebenflüssen Este, Lühe, Schwinge, Pinnau, Krückau, Stör, Oste und Ilmenau Beprobung jeweils im Längsschnitt 2 x im Jahr (Frühjahr, Herbst, max. 5 Probestellen je Fluß) - Untersuchung des Phytobenthos anhand verfügbarer Daten aus der Literatur   o Fische - Untersuchung des Artenspektrums und Häufigkeiten anhand von Literaturdaten   (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die aquatischen Lebensgemeinschaften während der Bauzeit (3) Langfristige ausbaubedingte Auswirkungen auf die aquatischen Lebensgemeinschaften   - Plankton Beurteilung der Auswirkungen auf die planktischen Lebensgemeinschaften - Benthos Beurteilung der Auswirkungen z.B. infolge ausbaubedingter morphologischer Folgeentwicklungen, ausbaubedingter Sedimentumlagerungen und / oder veränderter Strömungsgeschwindigkeiten - Fische Beurteilung der Auswirkungen auf den Fischbestand, die Reproduktion und das Vorkommen von Fischlarven   Alle heutigen Daten (1980-1992) werden mit historischen Angaben aus der Elbe verglichen.

 Klima 

(vgl. Kap. 7.5 und 9.5)  

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) einschließlich der Nebenflüsse und angrenzender Landbereiche

 

 (1) Klimasituation im Ist-Zustand

Sammlung und Auswertung der verfügbaren Klimadaten aus dem Untersuchungsraum zu den klimarelevanten Parametern - Luft- und Wassertemperatur, Eisverhältnisse auf der Elbe

- Sonnenscheindauer und Bewölkung - Verdunstung - Niederschlag - Luftfeuchte und Nebel - Wind, Stürme - wichtige phänologische Phasen für den Obst- und Landbau
  (2) Ausbaubedingte Auswirkung auf die Klimasituation

 Luft 

(vgl. Kap. 7.6.1 und 9.6.1)  

Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Hafen Hamburg (Strom-km 621,5 A)

 

 (1) Luftqualität im Ist-Zustand

o Beschreibung und Bewertung der aktuellen Immissionssituation für die Komponenten Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Schwebstaub anhand verfügbarer Daten und Unterlagen für 3 Schwerpunkträume  o Beurteilung der derzeitigen Abgasemissionsbelastung auf der Grundlage aktueller Schiffsverkehrszahlen für die schiffsrelevanten Abgaskomponenten NOx, SOx, CO, HC und Ruß / Partikel (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die Luftqualität während der Bauzeit Beurteilung der Auswirkungen der Baggerarbeiten auf die Emissionsbelastung  (3) Langfristige ausbaubedingte Auswirkungen auf die Luftqualität  Beurteilung der Entwicklung der Emissionsbelastung durch den fließenden Schiffsverkehr

 Lärm 

(vgl. Kap. 7.6.2 und 9.6.2)  

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Hafen Hamburg (Strom-km 621,5 A)

 

 (1) Lärmbelastung im Ist-Zustand

 o Ermittlung der Geräuschemission mit Beurteilung der Ton- und Impulshaltigkeit für jeweils 1 Eimerketten- und 1 Hopperbagger (Messung vor Ort während eines Arbeitszyklus)  o Ermittlung von repräsentativen Schallemissionskenngrößen für die Beurteilung des fließenden Schiffsverkehrs  o Beurteilung der Lärmsituation für die gegenwärtige Immissionsbelastung (fleißender Schiffsverkehr)  (2) Ausbaubedingte Lärmbelastung während der Bauzeit  Beurteilung der Auswirkungen der Baggerarbeiten auf die Immissionsbelastung  Berechnung des Beurteilungspegels für den Tag und die Nacht für relevante Baggerabschnitte im Hamburger Bereich (Erstellung von Lärmkarten)  (3) Langfristige ausbaubedingte Auswirkungen auf die Lärmbelastung  Beurteilung der Entwicklung der Immissionsbelastung nach Verwirklichung des Vorhabens (fließender Schiffsverkehr)  Berechnung des Beurteilungspegels für den Tag und die Nacht für relevante Abschnitte im Hamburger Bereich (Erstellung von Lärmkarten)

 Landschaftsbild 

(vgl. Kap. 7.7 und 9.7)
 

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Gesthacht (Strom-km 586 A) und Nebenflüsse bis Deichlinie
 
 

 (1) Landschaftsbild im Ist-Zustand

 Auswertung verfügbarer Unterlagen und ergänzende Geländeerhebung zur Darstellung der aktuellen Landschaftsbildsituation  (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf das Landschaftsbild

Kulturgüter 

(vgl. Kap. 7.9.1 und 9.9.1)  

 Tideelbe von Cuxhaven (Strom-km 730 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Nebenflüsse bis Deichlinie

Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Hafen Hamburg (Strom-km 621,5 A) (Baggerungs- und Verklappungsgebiete)  

 (1) Vorhandene Kulturgüter im terrestrischen Bereich - Ist-Zustand

Erfassung der vorhandenen Kulturgüter anhand verfügbarer Unterlagen (2) Vorhandene Kulturgüter im aquatischen Bereich (marinearchäologische Kulturgüter) - Ist-Zustand o Erfassung des archivarisch dokumentierten Denkmälerbestandes (z.B. Auswertung der Wrackkartei des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie, Auswertung historischer Seekarten, Durchsicht der Museumsbestände) o Hydroakustische und taucherische Prospektion (schwerpunktmäßig innerhalb der Baggerungs- und Verklappungsgebiete) o Beschreibende Darstellung der Prospektionsergebnisse (3) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die Kulturgüter Beschreibende Darstellung und Bewertung der möglichen Veränderungen und Auswirkungen auf die Kulturgüter

 Sachgüter 

(vgl. Kap. 7.9.2 und 9.9.2)  

 Tideelbe von Cuxhaven (Strom-km 730 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Nebenflüsse bis Deichlinie

 

 (1) Vorhandene Sachgüter im Ist-Zustand

Erfassung der vorhandenen Sachgüter (z.B. Uferbefestigungen / Strombaueinrichtungen, Wasserstandsregulierbauwerke) anhand verfügbarer Unterlagen (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die Sachgüter o Generelle Ermittlung der ausbaubedingten Auswirkungen auf die Standsicherheit der Uferbefestigung (z.B. Schüttsteindeckwerke, Ufermauern, Anleger) und angrenzender Bauwerke (z.B. Deiche) infolge der Veränderung der Tide, des Wellenschlags und der Strömung - zusätzliche Standsicherheitsberechnung an ausgewählten Querschnitten  o Generelle Ermittlung der ausbaubedingten Auswirkungen auf die Standsicherheit des angrenzenden Geländes sowohl unter als auch über Wasser mit den dort vorhandenen Bauwerken (z.B. Deiche) infolge der Profiländerung - zusätzliche Detailuntersuchung an ausgewählten Querschnitten
  o Ermittlung der ausbaubedingten Auswirkungen auf die erdverlegten Kreuzungsbauwerke (Tunnel, Düker)

 Mensch 

(vgl. Kap. 7.8 und 9.8)    

 Tideelbe von Cuxhaven (Strom-km 730 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Nebenflüsse bis Deichlinie

   

 (1) Zusammenfassung der Belastungen im Ist-Zustand

 (2) Zusammenfassung der ausbaubedingten Belastungen während der Bauzeit  (3) Zusammenfassung der langfristigen ausbaubedingten Belastungen

 Nutzungen und Schutzgebiete 

(vgl. Kap. 7.10, 7.4.3 und 9.10, 9.4.3)  

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Nebenflüsse bis Deichlinie

   

 (1) Nutzungen und Schutzgebiete im Ist-Zustand

Erfassung und Darstellung der aktuellen Nutzungen / Schutzgebiete durch Auswertung verfügbarer Unterlagen und ergänzender Geländeerhebungen - Landwirtschaft (z.B. Acker- und Obstbau, Reetgewinnung, Tierhaltung) - Wohnen - Grundwassergewinnung - Erholung / Freizeit - Fischerei / Jagd - Schutzgebiete (Naturschutzgebiete, Naturdenkmale, Landschaftsschutzgebiete, Nationalpark Wattenmeer u.a.)  (2) Ausbaubedingte Auswirkungen auf die Nutzungen und Schutzgebiete Beschreibende Darstellung und Bewertung von Nutzungsveränderungen und möglicher Veränderungen in den Schutzgebieten (insbesondere gegenüber den jeweiligen Schutzzielen)

 Wechselwirkungen

     

 Tideelbe von der Außenelbe (Strom-km 756 A) bis zum Wehr Geesthacht (Strom-km 586 A) und Nebenflüsse bis Deichlinie

     

 (1) Wechselwirkungen im Ist-Zustand

Darstellung der wesentlichen Wechselwirkungen / Wirkungszusammenhänge zwischen den einzelnen Umweltmedien (2) Ausbaubedingte Veränderungen der Wechselwirkungen während der Bauzeit Darstellung der durch die Baumaßnahme hervorgerufenen Auswirkungen und Beschreibung der hierdurch verursachten wesentlichen Veränderungen innerhalb der Wirkungszusammenhänge zwischen den einzelnen Umweltmedien (3) Langfristige ausbaubedingte Veränderungen der Wechselwirkungen Darstellung der durch die Maßnahme zu erwartenden langfristigen Veränderungen und Beschreibung der hierdurch verursachten wesentlichen Veränderungen innerhalb der Wirkungszusammenhänge zwischen den einzelnen Umweltmedien

  Fußnoten : 1.) Nach der Definition des BMV (1992) reicht die Tideelbe vom Wehr Geesthacht (Strom-km 585,9) bis zum Feuerschiff Elbe (Strom-km 769,4). 2.) Die Angaben über die Untersuchungszeiträume können den jeweiligen Unterkapiteln des Kapitels 7 entnommen werden.