Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

A.4 Glossar

Die nachfolgende Auflistung gibt Erklärungen zu Fachbegriffen. Nicht alle diese Begriffe sind Bestandteil dieses Berichtes, werden aber in der Diskussion immer wieder verwendet. Um daher in Diskussionen zur Beweissicherung eine einheitliche Begriffsgrundlage zu haben, wurde das Glossar großzügig ausgelegt.

abiotisch abiogen, nicht von Organismen, sondern durch chemische oder physikalische Prozesse hervorgerufen, produziert, beeinflusst; auch: abiotische Faktoren = nichtbiologische, sondern physikalische bzw. chemische Faktoren
Ablagerungsfläche Baggergutklappstelle im Seitenbereich des Flusses außerhalb des Fahrwassers, die so befestigt ist (meist mit Fußsicherungen und Randschwellen), dass das verklappte Baggergut nicht aus der Fläche entweichen kann
Ablösekolk durch Ablöseturbulenz erzeugte örtliche Vertiefung der Gewässersohle
abundant häufig
Abundanz Häufigkeit. Anzahl von Individuen einer Art pro Fläche bzw. Volumeneinheit
adsorbieren Anlagerung von Gasen oder gelösten Stoffen an der Oberfläche eines festen Stoffes
adult geschlechtsreif
advehieren heranführen
advektiv in waagerechter Richtung heranführend
Aerosol Gas (insbesondere Luft), das feste und flüssige Stoffe in feinstverteilter Form enthält
aggregieren anhäufen
allochthon gebietsfremd (eingewandert oder eingebürgert)
Amphipoda Flohkrebse
anadrom zum Laichen vom Meer in die Flüsse aufsteigend
anaerob ohne Sauerstoff
analoge Daten herkömmliche Unterlagen wie Karten, Pläne, Zeichnungen, Texte, die ohne digitale Hilfsmittel erzeugt wurden
annuell jährlich (auf ein Jahr bezogen)
anthropogen durch den Menschen beeinflusst, verursacht
aphotisch nicht oder nicht ausreichend mit Licht versorgt
aquatisch im Wasser lebend; dem Wasser angehörend
Artefakt von Menschen geformter vorgeschichtlicher Gegenstand
Ästuar ein zum Meer hin offenes, den Gezeiten unterworfenes Gewässer an der Küste, bei dem das salzreiche Meerwasser merklich durch das vom Land abfließende Süßwasser verdünnt wird, und es zu Schichtungs- und Durchmischungsvorgängen der verschiedenen Wasserkörper kommt.
autochthon ursprünglich (nicht eingewandert oder eingebürgert)
Avifauna Vögel
Baggergutablagerungsfläche siehe Ablagerungsfläche
Baggergutklappstelle siehe Klappstelle
Barre Feinsedimentbank, die subaquatisch vor Flussmündungen durch Ablagerung fluvialer Sedimente entsteht
Baumkurre Fanggerät der Grundschleppnetzfischerei
Begrüppung Anlage von Grüppen
benthisch am Gewässergrund (lebend), zum Gewässergrund gehörend, am Gewässergrund befindlich
Benthos Organismen, die den Gewässergrund besiedeln
biotisch Die lebende Natur betreffend.
Bioturbation Mischung des Bodens durch Tiere und Pflanzen
Biozönose Lebensgemeinschaft von Organismen, die sich aus der Wechselwirkung mit ihrer engeren Umgebung (Biotop) gebildet hat
Bivalvia Muscheln
Brackwasserzone Gewässerabschnitt, in dem sich Salz- und Süßwasser miteinander mischen
Bruttoregistertonne nautisches Hohlmaß
Bugschwell Bugwelle eines fahrenden Schiffes
Buhne schräg oder senkrecht vom Ufer ausgehender, dammartiger Wall oder Pfahlreihe zur Fahrwasserregulierung und/oder zum Uferschutz
Cladocera Wasserflöhe aus der Gruppe der Blattfußkrebse
Copepoda Ruderfußkrebse
Crustacea Krebstiere
Deckwerk Bauwerk zur Befestigung eines Ufers
Delegationsstrecke Abschnitt der Tideelbe zwischen Strom- 607,5 A und 638,9 A, in dem der Bund die Unterhaltung der Bundeswasserstraße Elbe und den Betrieb der bundeseigenen Schifffahrtsanlagen an die Freie und Hansestadt Hamburg übertragen (delegiert) hat.
Derivat chemische Verbindung, die aus einer anderen hervorgegangen ist
Desorption Abgabe von Nährstoffionen von den Austauschern in die Bodenlösung
Detritus feine organische und anorganische Schweb- und Sinkstoffe, die sich auf dem Gewässergrund ablagern
Dezibel Einheit des Vergleichs von Schallstärken, angegeben in [dB]
Dichteströmung Strömung, die sich aufgrund von Dichteunterschieden (z. B. verursacht durch Temperatur, Schwebstoffgehalt, Salzgehalt u. a.) in fließendem Wasser einstellt
Diffusion ohne äußere Einwirkung eintretender Ausgleich von Konzentrations­unterschieden
digitale Daten mit Hilfe von z. B. Text-, Zeichen- oder anderen Programmen hergestellte Daten. Je nach Herstellungsart können es in Grafiken und Karten Vektor- oder Rasterdaten sein
Dominanz Vorherrschen einer oder weniger Arten in einer untersuchten Organismengemeinschaft
Drainage Entwässerung des Bodens durch Röhren- oder Grabensysteme
Düker Kreuzungsbauwerk; Rohrleitung unter einem Deich, Fluss o. ä.
E+E-Vorhaben Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben des Bundes-Umweltministeriums
Emissionen Im Sinne des BImSchG die von einer Anlage ausgehenden Luftver­unreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen u. ä. Umwelteinwirkungen. Auch die austretenden Stoffe selbst.
Emittent Verursacher von Emissionen
Energiedissipation Übergang einer umwandelbaren Energieform in Wärmeenergie
Entleerungsströmung Ebbeströmung, die das Ebbestromvolumen entleert
Epifauna Tiere, die auf dem Gewässerboden leben
Epiphyt Pflanze, die auf der Oberfläche anderer Pflanzen lebt, sich aber selbständig ernährt
Erosion Abtragung von Bodenmaterial aufgrund natürlicher Einflüsse, wie Strömung oder Eis
Eulitoral Wattflächen (zwischen MThw und MTnw gelegene Flächen)
euphotisch mit ausreichend Licht versorgt
euryhalin unempfindlich gegenüber wechselnden Salzgehalten
eurytop in verschiedenartigen Lebensräumen vorkommend
Eustatisch globale Einpendelung eines bestimmten Niveaus (z. B. der säkulare Meeresspiegelanstieg)
Eutrophierung hohe Nährstoffbelastung (insbesondere anorganische Phosphor- und Stickstoffverbindungen) eines Gewässers
Festpunktfeld durch die Vermessungsverwaltungen zur Verfügung gestelltes Netz von Vermessungspunkten mit bekannten Lage-Koordinaten (Rechts- und Hochwert) bzw. bekannter Höhe (NN-Höhe)
Feststoffe ungelöst und feinteilig in einer Wasserprobe enthaltene Stoffe, die unterteilt werden in Schwimmstoffe, Schwebstoffe und Sinkstoffe
fluid flüssig, fließend
fluviatil von fließendem Wasser abgetragen oder abgelagert
Füllströmung Flutströmung, die das Flutstromvolumen füllt
Geländetopografie Topografie: Beschreibung und Darstellung geografischer Örtlichkeiten
Geschiebemergel vom Gletscher transportiertes unsortiertes Sediment, das überwiegend aus sandigem bis schluffigem, kalkhaltigem Material besteht und darüber hinaus gröbere Komponenten bis hin zu Gesteinsblöcken (=Geschiebe) enthält.
Gleithang Gleitufer, flach geneigtes Ufer an der Innenseite einer Flusskrümmung
Göpel Drehvorrichtung zum Antrieb von Arbeitsmaschinen (z. B. Mühlen, Schöpfwerke, Dreschmaschinen, usw.) durch im Kreis herumgehende Tiere oder Menschen
Grabenwasserhaltung Wasserstandshaltung in Gräben
Gradient Steigungsmaß einer Funktion
Grenzwert gesetzlich festgelegter Höchstwert für Schadstoffe, Strahlung und sonstige Emissionen
Grundwasserströmung Strömung von unterirdischem Wasser, das die Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt, unter dem ausschließlichen oder nahezu ausschließlichen Einfluss von Druck-, Schwer- und Kapillarkraft des Wassers
Grüppe flacher Graben zur Entwässerung des Deichvorlandes oder der eingedeichten Marsch
Hamen Fangnetz mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, dessen Öffnung durch einen Rahmen offen gehalten wird
Hamenfischerei stationäre Fischerei, bei der die vor Anker liegenden Hamenkutter ihre Netze (Hamen) seitlich ausbringen, sodass die Fische mit der Strömung in die Netze gelangen
Höhenpasspunkt Durch die Vermessungsverwaltungen zur Verfügung gestelltes Netz von Vermessungspunkten bekannter Höhe (NN-Höhe). Eine Gruppe benachbarter Punkte kann benutzt werden, um eine Messung an die bekannten Höhen anzupassen
Holozän jüngster, derzeit andauernder erdgeschichtlicher Abschnitt, beginnt nach der letzten Eiszeit
hybrid unterschiedliche bzw. gegensätzliche Elemente verbindend; hier: gemeinsame Verarbeitung von Raster- und Vektordaten
hydraulisch die Bewegung des Wassers betreffend
Hydrodynamik Strömungslehre: Wissenschaft von den Bewegungsgesetzen der Flüssigkeiten
Hydrogeologie Teilgebiet der Geologie und Hydrologie, welches die Erscheinungen des unterirdischen Wassers und deren Zusammenhänge mit dem Gesteinskörper untersucht
Hydrographie Teilgebiet der Hydrologie, das sich mit dem natürlichen Wasserkreislauf befasst. (Definition nach United Nations Economic and Social Council, 1978: Die Hydrographie ist "die Wissenschaft und Praxis der Messung und Darstellung der Parameter, die notwendig sind, um die Beschaffenheit und Gestalt des Bodens der Gewässer, ihre Beziehung zum festen Land und die Dynamik der Gewässer zu beschreiben.")
Hydrologie Wissenschaft vom Wasser
Hydromechanik Mechanik der Flüssigkeiten, unterteilbar in Hydrodynamik und Hydrostatik
Hydrozoa Formengruppe innerhalb der Nesseltiere
Immission nach dem BImSchG die auf Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie sonstige Sachgüter einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen u. ä. Umwelteinwirkungen.
Impulsgeräusch Bezeichnung für ein Geräusch, das Schallimpulse (Schallereignisse von relativ kurzer Zeitdauer) enthält, die einen schnellen Anstieg des Schallpegels bewirken.
Impulszuschlag Zuschlag von bis zu 6 dB(A), der bei der Ermittlung des Beurteilungspegels wegen der Lästigkeit von Impulsgeräuschen gegeben wird.
indigen in einem bestimmten Lebensraum natürlich vorkommend
Infauna (Endofauna) Tiere, die im Sediment leben
Infiltration Eindringen, Einsickern, Einströmen
juvenil Jugendstadium
Kapillarkraft molekulare Anziehungskraft zwischen Flüssigkeiten und Feststoff
Kartennull Bezugspunkt für Wassertiefenangaben in Seekarten. Es entspricht dem langjährigen mittleren Tideniedrigwasser und wird diesem von Zeit zu Zeit angepasst.
katadrom zum Laichen aus dem Binnengewässer in das Meer wandernd
Kenterung vgl. Stromkenterung
Kirchspiel Bezeichnung für Pfarrgemeinde
Klappstelle festgelegter Bereich im Fluss, innerhalb dessen Baggergut verklappt werden darf
Klei Bodentyp: tonhaltige Bodenart, Marschboden
Kolk Strudelloch, entstanden u. a. durch die Fluvialdynamik in Flussbetten oder an Uferwänden
Kolmationsschicht das Gewässerbett abdichtende Schicht
Kondensationskern feinstes Teilchen als Ausgangspunkt für die Kondensation von Wasserdampf in der Atmosphäre
Korngrößen nach bestimmten Skalen in Klassen geordnete Durchmesser der mi­neralischen Teilchen eines Lockersediments oder Bodens
Kumulation Anreicherung von Chemikalien in Organismen oder Umweltkompartimenten, die zu einer Konzentrationserhöhung gegenüber der umgebenden Umwelt führt
Labilisierung hier: Prozess der Umschichtung in einem Luftpaket (z. B. das Einbrechen von kalter Luft in ein wärmeres Luftpaket), welcher zu turbulenten Austauschvorgängen und vertikalen Luftströmungen führt
Lahnung dammartiges Schutzwerk zur Vorlandgewinnung
Landschaftsbild sinnlich wahrnehmbares Erscheinungsbild der Landschaft. Beinhaltet neben objektiv darstellbaren Strukturen auch subjektive (ästhetische) Wertmaßstäbe des Betrachters.
Längsprofilgradient Gefälle im Längsschnitt der Parameter (z. B. Höhen, Konzentrationen etc.)
Leitdamm Damm, der die Strömung eines Gewässers beeinflussen soll
Leitwert kein gesetzlicher Wert. Hier im Sinne von Qualitätsziel zu verstehen.
Lesefund Einzelfund ohne Zusammenhang mit einem Siedlungs- oder Grabfund
limnisch das Binnengewässer betreffend
litoral Flachwasserbereich
Makrophyten mehrzellige größere Pflanzen (mit bloßem Auge sichtbar)
marin das Meerwasser betreffend
Marsch 1. Ablagerung aus Feinsand und Schlick an gezeitenaktiven Flachküsten und Flussmündungen. 2. Die daraus entstehenden Böden. 3. Die Landschaft an gezeitenaktiven Flachküsten und Flussmündungen.
Mergel siehe Geschiebemergel
mesohalin von mittlerem Salzgehalt, auch: brackig
Mollusca Weichtiere
Morphodynamik zeitliche Entwicklung der Gewässersohlstrukturen
Morphogenese Entwicklung / Ausgestaltung der Form
Morphologie Lehre von der äußeren Form geo- und biowissenschaftlicher Gegenstände
morphologischer Nachlauf die nach einer Vertiefung mittelbar stattfindenden Prozesse, die zu einer Anpassung der gesamten Gewässersohle an die durch die Ausbaubaggerung veränderte Tidedynamik des Systems führen.
Mysidaceae Schwebgarnelen
nautisch die Schifffahrtskunde betreffend
nautische Maße in der Schifffahrt übliche, nichtmetrische Maße für Längen, Geschwindigkeiten und Rauminhalte (z. B. BRT)
NIEMEYER - Verfahren Verfahren zur Ermittlung eingetretener Wasserstandsänderungen nach einem anthropogenen Eingriff in ein Ästuar
Nipptide Tide während der geringsten Einwirkung von Mond und Sonne auf die Gezeiten. Die Nipptide fällt in die Zeit des ersten und letzten Mondviertels. In der Regel ist zu dieser Zeit das Hochwasser niedriger und das Niedrigwasser höher als bei einer mittleren Tide. Daher ist auch der Tidehub kleiner als bei einer mittleren Tide.
Nivellement, geometr. Vermessungstechn. Verfahren zur mm-genauen Messung von Höhenunterschieden mit einem Nivelliergerät
Nivelliergerät Vermessungstechn. Instrument zur mm-genauen Messung von Höhenunterschieden zwischen Punkten
Nodaltide Tide mit einer Zeitdauer von 18,6 Jahren
Normalnull amtlich festgelegter Ausgangs- und Bezugspunkt für Höhenmessungen
Nullaufnahme siehe Nullmessung
Nullgruppe Jungfische vor der Vollendung des ersten Lebensjahres, Jungfische im ersten Sommer
Nullmessung Messung, Berechnung oder Erhebung vor Ausbaubeginn, die als Referenz zu Ergebnissen der Beweissicherung nach erfolgtem Ausbau dienen kann
Oberwasser Abfluss eines Flusses, angegeben in [m³/s], für die Elbe üblicherweise bezogen auf den Pegel Neu-Darchau
Oligochaeta wenig borstige Ringelwürmer
Orographie Beschreibung der Reliefform des Landes
Parallelwerk in Fließrichtung liegendes Regelungsbauwerk zur seitlichen Begrenzung des Abflussquerschnitts
pelagisch frei schwimmend
Perzentil statistischer Wert, unter dem ein bestimmter Prozentsatz aller Messwerte liegt
Phänologie Wissenschaft von den jahreszeitlich bedingten Erscheinungsformen bei Tier und Pflanze
pH-Wert Größe zur Kennzeichnung des sauren bzw. basischen Charakters einer wässrigen Lösung
Phytobenthos pflanzliche Organismen, die den Gewässergrund besiedeln
Phytoplankton im Wasser schwebende oder schwimmende pflanzliche Organismen mit nur geringer Eigenbewegung
Planfeststellungsverfahren Genehmigungsverfahren für konkrete Großvorhaben nach dem jeweiligen Fachplanungsgesetz (z. B. Bundesfernstraßengesetz, Bundeswasserstraßengesetz)
Plankton im Wasser schwebende oder schwimmende Organismen mit nur geringer Eigenbewegung
Polaraufnahme Vermessungstechn. Verfahren zur Punktaufnahme durch Messung von Winkel- und Streckenelementen mit einem Tachymeter.
Polychaeta Borstenwürmer
Polychäta vielborstige Ringelwürmer
Prallhang steil geböschtes Ufer an der Außenseite einer Flusskrümmung
Primärproduzent Organismus, der organische Substanz aus anorganischer bildet
Profilnullpunkt Punkt in einem Geländequerschnitt (Quer- oder Längsprofil), von dem aus die Längen (Stationen) von Null beginnend gemessen werden.
Pufferkapazität Fähigkeit eines Substrates, den pH-Wert bei Zugabe von Säuren bzw. Basen stabil zu halten
Quartär jüngste erdgeschichtliche Formation, beginnend mit den letzten bekannten Eiszeiten
Querzirkulation hier: die thermisch bedingte Zirkulation quer zur Elbe (nächtliches Aufsteigen der Luft über der Elbe und Absinken der Luft über den elbnahen Gebieten)
Redoxspannung Spannung zwischen einer inerten Elektrode (z. B. Platin, Gold, Graphit) und einer Bezugselektrode (z. B. Silberchlorid, Kalomel, Standardwasserstoff). Ursache ist die Wechselwirkung oxidierender oder reduzierender Inhaltsstoffe auf der Oberfläche der inerten Elektrode.
Referenzstation vermessungstechn. Einrichtung zur stationären Messung von GPS-Signalen und evtl. funktechnischer Weitergabe der Daten an einen mobilen GPS-Empfänger
residuell als Rest zurückbleibend
Ressourcen im weitesten Sinne alle natürlichen Produktionsmittel und Hilfsquellen
Resuspension Suspension: Aufschwemmung feinstverteilter fester Stoffe in einer Flüssigkeit
Retentionsraum Raum, der bei Hochwasser überflutet werden kann und somit zur Senkung des Wasserspiegels beiträgt
Reuse Kurzform für Fischreuse: sackartiges Netz, in dem bestimmte Fische gefangen werden
Revierstrecke Abschnitt der Bundeswasserstraße Elbe unterhalb von Strom- 638,9, für dessen Unterhaltung die Wasser- und Schifffahrtsämter Hamburg und Cuxhaven zuständig sind
Richtwert im strengen Sinn gesetzlich nicht bindender Wert, der aber in der Praxis eingehalten werden soll bzw. bei dessen Überschreiten Maßnahmen erforderlich sind
Riffel bei Riffeln handelt es sich um Transportkörper, die sich nur bei locker gelagertem Sohlmaterial bilden (Mittelsand bis Mittelkies). Die Kammhöhe beträgt in der Regel 2 bis 3 m und der Kammabstand 40 bis 80 m. In Abhängigkeit von Korngröße und Strömung können örtlich sowohl kleinere als auch größere Riffel auftreten.
Rippel quer zur herrschenden Strömungsrichtung angeordnete Kleinstform an der Grenzfläche Wasser - Boden mit meist gleichmäßiger Wellenlänge von wenigen Zentimetern
Röhricht Vegetation des Ufergürtels an Binnengewässern, bestehend z. B. aus Schilf, Rohrkolben oder Binsen.
Rotatoria Rädertiere
r-Strategen Arten mit hohen Reproduktionsraten und engen Generationsfolgen
Saale-Eiszeit vorletzte Kaltzeit
säkular hundertjährig, auch: im Verlauf von Jahrhunderten betrachtet (säkularer Meeresspiegelanstieg: Anstieg in 100 Jahren), außerhalb der Naturwissenschaften: bedeutend, theologisch: weltlich
Salinität Salzgehalt eines Gewässers
Salzgehaltsgradient Steigung des Salzgehaltes je räumlicher bzw. zeitlicher Abstandseinheit
Sauerstofftal/-loch Zone extrem niedrigen Sauerstoffgehaltes in einem Gewässer
Scherfestigkeit aus Reibung und Haftung resultierende Kraft, welche zwischen gegen­einander bewegten Teilen wirkt
Schierlings-Wasserfenchel (Oenanthe conioides) Eine vom Aussterben bedrohte Pflanzenart, die weltweit nur im Süßwasser- Gezeitenbereich der Elbe bei Hamburg (zw. Glückstadt und Geesthacht) heimisch ist.
Schlick im Meer, in Seen und im Überschwemmungsgebiet von Flüssen abgelagertes Gemisch aus feinsten Mineralbestandteilen und organischer Substanz
Schluff Bodenfraktion mit Mineralpartikeln von 0,002 bis 0,063 mm Größe
Schwebstoffe im Wasser schwebende Feststoffe
Sediment hier: Ablagerungen am Gewässergrund
Sedimentation Ablagerung von Materialien, die an anderer Stelle abgetragen wurden
Sekundärproduktion aus organischer Substanz umgeformte Biomasse
sessil festsitzend
Seston Gesamtheit der ungelösten Stoffe in einem Gewässer, die durch Sieben, Zentrifugieren oder Sedimentation abzutrennen sind
Sigmakartierung

Mit der sigmasoziologischen Methode können Veränderungen in der Struktur und der Artenzusammensetzung des Grünlands auf großen Flächen dokumentiert werden. Detailkartierungen repräsentativer (Klein-)Flächen oder Parzellen sind eine wenig geeignete Methode, da ein dort anzutreffendes Vegetationsmosaik nur mit hohem Aufwand kartographisch dargestellt werden kann.

Zur Ergänzung einer sigmasoziologischen Erfassung werden Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet. Da die sigmasoziologisch erhobenen Daten keinen genauen Lagebezug haben, ist eine Ergänzung durch Untersuchungen auf fest markierten Flächen notwendig.

Bei der Sigmakartierung werden nicht einzelne Biotoptypen oder Pflanzengesellschaften kartiert, sondern Komplexe aus diesen Einheiten. Diese Komplexe zeichnen sich durch eine Kombination von miteinander vergesellschafteten Vegetationstypen aus. In einheitlichen Landschaftsausschnitten ist die Kombination verschiedener Vegetationstypen zu Vegetationskomplexen regelhaft. So wie sich eine Pflanzengesellschaft durch eine charakteristische Artenkombination auszeichnet, zeichnet sich ein Vegetationskomplex in einem bestimmten Landschaftsausschnitt durch eine charakteristische Kombination von Vegetationseinheiten aus.

signifikant aufgrund statistischer Prüfung nicht als Zufall deutbar, nachweisbar korrelierend, wesentlich im Gegensatz zu zufällig, etc. Umgangssprachlich: wichtig, bedeutsam
Silageschnitt Silage: Gärfutter
Sonar Gerät zum aufspüren und lokalisieren von Gegenständen unter Wasser mittels Schallwellen
Springtide Tide während der gleichgerichteten Einwirkung von Sonne und Mond auf die Gezeiten. Die Springtide fällt in die Zeit des Voll- und Neumondes. In der Regel ist das Hochwasser höher und das Niedrigwasser niedriger als bei einem mittleren Tidewasserstand. Entsprechend ist der Tidehub größer als bei einer mittleren Tide.
Spülgraben 1. Graben zur Abführung des Spülfeldwassers, 2. dienen dem Fortspülen von feinem Sediment aus einem Hafenbecken bei Niedrigwasser
Stellnetz Fischfanggerät in Form einer Netzwand, in der Fische mit den Kiemendeckeln hängen bleiben
stenohalin an einen bestimmten Salzgehalt angepasst; empfindlich gegen Änderungen des Salzgehaltes
stenök nur geringe Schwankungen der ökologischen Randbedingungen ertragend
stenotop nur in wenigen, relativ gleichartigen Lebensräumen vorkommend
Stillwasserzeit kurzer Zeitraum beim Umkehren des Gezeitenstroms
Strahlungswetterlage Gradientschwache (Hochdruck-) Wetterlage mit geringer Wolkenbedeckung und niedrigen Geschwindigkeiten des großräumigen Windfeldes, bei der aufgrund hoher Ein- und Ausstrahlung die meteorologischen Elemente in Bodennähe vornehmlich durch den Wärmehaushalt der so genannten "wirksamen Erdoberfläche" und in geringem Maße durch die Luftmasse selbst geprägt sind.
Strombauwerk Bauwerk zur Flussregelung
Stromkenterung Strömungsumkehr beim Wechsel des Gezeitenstroms
Sublitoral Uferzone unterhalb des niedrigsten Wasserstandes bis zur unteren Grenze des Pflanzenwuchses (Flachwasserzone)
Substrat Ausgangsmaterial der Bodenbildung an der Geländeoberfläche
Supralitoral Spritzwasserzone
synergistisch zusammenwirkend, sich gegenseitig verstärkend, abgeleitet von Synergetik: die Lehre vom Zusammenwirken nach Herrmann Haken, 1970
Tachymetrie (= Schnellmessung) Vermessungstechnische Verfahren zur Punktaufnahme durch Messung von Winkel- und Streckenelementen.
Taxon Bezeichnung für eine systematische Organismenkategorie beliebiger Rang­stufe (z. B. Arten, Gattungen, Familien), das niedrigste Taxon ist die Art
Temperaturamplitude Amplitude = größter Ausschlag einer Schwingung aus der Mittellage
terrestrisch zum Bereich der festen Landoberfläche gehörig
Tide Wasserstandsänderungen und Strömungen, die durch die Massenanziehung des Mondes und der Sonne in Verbindung mit der Erdumdrehung entstehen.
Tidedynamik gezeitengeprägte Bewegungsvorgänge in Ozeanen, Flachmeeren und Flussmündungen
Tidegrenze Stelle eines Gewässers, bis zu der eine tidebedingte Wasserstandsänderung messbar ist.
Tidehub Höhenunterschied zwischen dem Tidehochwasserstand und dem Tideniedrigwasserstand
Tiefenerosion in der Sohlerosion eines Fließgewässers wirksamer Bestandteil der Fluvial­erosion, der auf die Beseitigung von Höhenunterschieden im Flussbett ausgerichtet ist.
Totalstation Vermessungstechnische Instrument zur elektronischen Berechnung und Registrierung von Punktkoordinaten aus Polaraufnahmen, oder GPS-Daten.
Transekt Gerade Linie im Gelände, auf der Proben genommen oder Kartierungen durchgeführt werden.
Transformation Umformung
Transportkapazität Fähigkeit einer Strömung, lockeres Sohlmaterial zu transportieren
Transportkörper Erhebungen der Sohle eines Fließgewässers, die sich aufgrund der Wechselwirkung zwischen Strömung und Sediment einstellen. Sie können stationär sein, sich in Strömungsrichtung (z. B. Riffel, Unterwasserdünen, Bänke) oder gegen die Strömungsrichtung (Antidünen) fortbewegen
Turbellaria Strudelwürmer
Turbulenz Wirbelbildung bei Strömungen in Gasen und Flüssigkeiten
untergesetzlich Richt- oder Leitwerte ohne gesetzliche Bindung betreffend
vagil beweglich
Variabilität Veränderlichkeit, besonders die Verschiedenartigkeit und Veränderlichkeit des Erscheinungsbildes durch Umwelteinflüsse oder durch Veränderungen im Erbgut.
Verfahren Genehmigungsverfahren für konkrete Großvorhaben nach dem jeweiligen Fachplanungsgesetz (z. B. Bundesfernstraßengesetz, Bundeswasserstraßen­gesetz)
verklappen Abladen von Feststoffen (z. B. Baggergut) im Gewässer durch Öffnen großer Bodenklappen einer Schute
Verwallung künstliche Aufhöhung des Geländes in Ufernähe
visuell das Sehen betreffend
Vorfluter offenes Gewässer, das abfließendes Wasser aus Oberflächen-, Stau- oder Grundwasserabflusssystemen aufnimmt
Walzenströmung Kreisströmung in Seitenbereichen (z. B. Hafeneinfahrten), die durch Impulsaustausch (Reibungswirkung der vorbeiströmenden Hauptströmung) angetrieben wird
Warft vgl. Wurt
Wasserhaltung wasserstandsregulierende Maßnahmen, z. B. durch Staubauwerke, Deichsiele, Schöpfwerke usw.
Weichsel-Eiszeit letzte Kaltzeit
Windstau Höhenunterschied zwischen einem eingetretenen und einem vorausbe­rechneten oder mittleren Tidehochwasser. Die Größe des Windstaues hängt von den Windverhältnissen ab. An der Nordseeküste verursachen die aus westlichen Richtungen kommenden Winde den Windstau und erhöhen den Wasserstand.
Wurt aufgeschüttete oder aufgehöhte Erdhügel die als Wohnplatz dienten oder dienen
Zönose Untergliederung der Tiergemeinschaft nach taxonomischer Zugehörigkeit ihrer Mitglieder
Zoobenthos tierische Organismen, die den Gewässergrund besiedeln
Zooplankton im Wasser schwebende oder schwimmende tierische Organismen mit nur geringer Eigenbewegung