Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

7.10 Umweltnutzungen

Über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen einer UVU hinaus wurden auch die allgemeinen Umweltnutzungen erfaßt und auf eine Beeinflussung hin überprüft (vgl. Kap. 9.10). Die erarbeiteten Ergebnisse werden hier zusammenfassend wiedergegeben (vgl. MATERIALBAND XIV). 7.10.1 Landwirtschaft Für die Erfassung der aktuellen landwirtschaftlichen Nutzung im Untersuchungsgebiet wurde die im Rahmen der UVU erstellte Biotoptypenkartierung ausgewertet und unter Zusammenfassung der in den Originalkarten im Maßstab 1:5.000 einzeln aufgeführten Biotoptypen in die Karte 7.10 - 1 eingearbeitet. Für eine detaillierte Beschreibung der unter der landwirtschaftlichen Nutzung zusammengefaßten Biotoptypen wird auf MATERIALBAND VI und XIV verwiesen. Aufgrund der vorhandenen Datenlage ist eine Quantifizierung von Nutzung und Erträgen für die vor den Deichen im Untersuchungsgebiet liegenden Flächen nur stark generalisiert bzw. nicht möglich. Vorhandene Daten beziehen sich stets auf Kreis- oder Gemeindegebiete, von denen nur kleine Teile im Untersuchungsgebiet liegen. Dies betrifft insbesondere die Höhe der Ernteerträge und die Anzahl der gehaltenen Tiere. In der folgenden Tabelle sind sowohl die landwirtschaftlichen Flächengrößen, gegliedert nach Nutzungsart, als auch ihr prozentualer Anteil an dem gesamten Vordeichland1.) und ihr prozentualer Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche genannt (vgl. auch Karte 7.10 - 1). Tab. 7.10 - 1: Größe der landwirtschaftlichen Nutzungsflächen und ihr prozentualer Anteil am Vordeichland und der landwirtschaftlichen Gesamtfläche im Untersuchungsgebiet
 

Landwirtschaftliche NutzungsartTeilflächengröße (in ha) Flächengröße (in ha)%-Anteil der landwirtschaftlichen Flächen am Vordeichland1 bzw. an der Gesamtuferlänge2%-Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der landwirtschaftlichen Gesamtfläche
Weidenutzung, davon  ca. 10.706 ca. 62,5%  ca. 93,0% 
o auf Salzwiesen ca. 1.477   ca. 8,6%  ca. 12,8% 
o auf Grünland ca. 7.855   ca. 45,8%  ca. 68,2% 
o auf Deichrasen ca. 1.374   ca. 8,0%  ca. 11,9% 
Acker  ca. 375 ca. 2,2%  ca. 3,3% 
Obstbau  ca. 429 ca. 2,5%  ca. 3,7% 
Reetgewinnung  ca. 1 < 0,01%  < 0,01% 
Binsengewinnung3 30 km Uferstrecke - ca. 2,4% -
Gesamtfläche ca. 11.511 ca. 67,2%   

Erläuterungen:

1 Das Vordeichland umfaßt im Untersuchungsgebiet eine Fläche von ca. 17.140 ha. 2 Die Gesamtuferlänge beträgt im Untersuchungsgebiet ca. 1.270 km. 3 Für die Binsengewinnung kann lediglich die Gesamtuferstrecke genannt werden. Diese Nutzungsart ist in der Gesamtfläche nicht enthalten.

Die Größe der landwirtschaftlichen Nutzungsfläche im Untersuchungsgebiet beträgt ca. 11.511 ha. Damit unterliegen ca. zwei Drittel (ca. 67,2%) des Vordeichlandes des Untersuchungsgebietes landwirtschaftlicher Nutzung. Mit einem Anteil von ca. 62,5% am Vordeichland des Untersuchungsgebietes und ca. 93% an der landwirtschaftlichen Gesamtfläche stellt die Weidenutzung den prägenden landwirtschaftlichen Nutzungstyp im Untersuchungsgebiet dar. Die Nutzung auf Grünland überwiegt wiederum in einem Verhältnis von gut 2 : 1 die auf Deichrasen und Salzwiesen. Den Flächen der Acker- und Obstbaunutzung kommt mit einem Anteil von jeweils rund 3,5% an der landwirtschaftlichen Gesamtfläche eine im Vergleich zur Weidenutzung eher untergeordnete Rolle zu. Der Flächenanteil der Reetnutzung ist mit < 0,01% sowohl am Vordeichland als auch an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche sehr gering. Die Binsennutzung kann flächenhaft nicht dargestellt werden. Bei einer Gesamtuferlänge von ca. 1.270 km im Untersuchungsgebiet dienen etwa 2,4% des Ufers der Binsengewinnung. Prozentual kommt der Binsengewinnung daher ähnlich wie der Acker- und Obstbaunutzung eine eher untergeordnete Bedeutung zu. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die ermittelten landwirtschaftlichen Nutzungsbereiche. Tab. 7.10 - 2: Bereiche landwirtschaftlicher Nutzung im Untersuchungsgebiet
 

Landwirtschaftliche Nutzungsart Lage / Bezeichnung von landwirtschaftlichen Flächen
Schleswig-Holstein Hamburg Niedersachsen
Weidenutzung   
o Salzwieseno Südwestspitze des Neuenfelder Koogs bis Friedrichskoog-Spitzeo auf der Insel Neuwerko kleine Fläche nordwestlich des Grodener Hafens bei Cuxhaven
o Grünland1o südlicher Neuenfelder Koogo Altengammer Vordeichslando östlich Otterndorf entlang der Elbe
o St. Margaretheno Unterlauf und Mündungsbereich der Oste
o Unterlauf und Mündungsbereich der Störo Allwöhrdener Außendeich 
o Unterlauf und Mündungsbereich der Krückauo Brammer Sand
o Unterlauf und Mündungsbereich der Pinnauo Krautsand
o Twielenflether Sando Asseler Sand
o Pagensand2o zwischen Winsen und der Ilmenaumündung
o Fährmannsander Watt / Wedeler Au
o Elbinsel Stoverwerder bei Geesthacht
o Deichrasen im gesamten Untersuchungsgebiet in den drei Bundesländern
Ackero Unterlauf der Oste-o Krautsand
o an der Stör zwischen Kasenort und Beidenfletho Unterlauf der Ilmenau
o Pagensand2
o Unterlauf der Krückau
o Elbinsel Stoverwerder bei Geesthacht
Obstbauo Störmündung-o Krautsand
o Krückaumündungo Unterlauf Schwinge
o Unterlauf Lühe
o Unterlauf Este
o vor Grünendeich 
Reetgewinnung3o bei Heiligenstedten

-

-

-

Binsengewinnung3

 

o Pagensando Asseler Sand
o Bishorster Sand-
o Vordeichland westlich von Glückstadt
o Rhinplatte
o Fährmannsander Watt

Erläuterungen: 

1 Es wurden nur größere zusammenhängende Grünlandflächen aufgelistet. Darüber hinaus sind im gesamten Untersuchungsgebiet kleine und schmale Grünlandflächen zwischen Deichfuß und Uferlinie vorhanden. 2 Dem Pächter der landwirtschaftlichen Flächen auf Pagensand wurde durch das Bundesvermögensamt zum 01.04.1997 gekündigt. 3 Die Bereiche der Reet- und Binsennutzung wurden durch Befragung der Pächter ermittelt. In welchem Umfang die in der Karte 7.10 - 1 dargestellten Bereiche derzeit auch in Anspruch genommen werden, kann im Rahmen dieses Gutachtens nicht abschließend geprüft werden.

Weidenutzung auf Salzwiesen findet mit Ausnahme einer Fläche am Grodener Hafen im Bereich der Außenelbe statt. Die Weidenutzung auf Grünland konzentriert sich im Bereich der mittleren und unteren Tideelbe von Otterndorf bis Asseler Sand inklusive der Unterläufe der Nebenflüsse Oste, Stör, Krückau und Pinnau. Obstbau- und Ackerflächen finden sich im Untersuchungsgebiet schwerpunktmäßig entlang der Nebenflüsse und auf Krautsand. 7.10.2 Grundwassernutzung Für gewerblichen und industriellen Verbrauch sowie im Rahmen der landwirtschaftlichen Wassernutzung wird im eigentlichen Untersuchungsgebiet kein Grundwasser entnommen. In dem Untersuchungsbereich für das Gutachten Grundwasser (MATERIALBAND IV), der weiträumig das hier zugrundeliegende Untersuchungsgebiet umspannt, werden z. T. umfangreiche Grundwasserentnahmen für den gewerblichen und industriellen Gebrauch getätigt (z.B. Raum Brunsbüttel ca. 5 bis 10 Mio. m3/Jahr und im Bereich des Hamburger Hafens ca. 13 bis 15 Mio. m3/Jahr). Für die Trinkwassergewinnung dürfen in dem genannten Bereich 95 Mio. m3/Jahr durch 18 öffentliche Wasserwerke aus dem oberen quartären Grundwasserleiter oder mit diesem in Verbindung stehenden Grundwasserleitern entnommen werden. Die o. g. Grundwasserleiter stehen direkt oder indirekt mit dem Wasserstand in der Elbe in Verbindung. Die Trinkwasserversorgung durch Hausbrunnen (z.B. Neuland und Seestermüher Marsch / Haseldorfer Marsch) kann nicht quantifiziert werden. 7.10.3 Jagd Das Jagdrecht liegt bei den Eigentümern der jeweiligen Fläche. Der überwiegende Teil des Untersuchungsgebietes befindet sich in öffentlicher Hand (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Kreise und Landkreise, Bundesfinanzverwaltung, Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes), die ihre Nutzungsrechte auf unterschiedlich lange Zeiträume verpachten. Die gepachteten Jagden sind in der Karte 7.10 - 1 dargestellt. Die vergebenen Jagdrechte sind in Jagdreviere eingeteilt, bei denen es sich um die von den Uferlinien (MThw) Richtung landeinwärts (über die Deiche hinweg) gelegenen Bereiche handelt. Diese Reviere sind von einzelnen sogenannten Jagdpächtern (Einzeljagd E) oder von Jagdgemeinschaften (G) zum Zwecke der Jagdausübung angepachtet. Der Bereich zwischen den Uferlinien (Watt- und Wasserfläche) ist nahezu durchgehend vom Elbjägerbund angepachtet, wie es in Abbildung 7.10 - 1 schematisch verdeutlicht wird. Abb. 7.10 - 1: Schematische Aufteilung der Jagdreviere im Untersuchungsgebiet

Es gibt im Untersuchungsgebiet auch sogenannte befriedete Bereiche, in denen die Jagd nicht gestattet ist. Darüber hinaus existieren Gebiete mit zeitlichen Einschränkungen (Schonzeiten) für die Jagd. Die Jagdeinschränkungen und einem generellen Jagdverbot unterliegenden Gebiete sind in der Karte 7.10 - 1 dargestellt. Über die Menge des gejagten Wildes (Strecke) im Vordeichsbereich lassen sich keine genauen quantitativen Aussagen treffen, da die Abschußstatistiken mit den landeinwärts gelegenen Jagdbereichen gemeinsam geführt werden, ohne eine diesbezügliche Aufschlüsselung zu ermöglichen. 7.10.4 Sport- und Kleinschiffahrt Die Nutzung der Wasserfläche im Untersuchungsgebiet durch die Sportschiffahrt findet vorwiegend jahreszeitlich an die wärmeren Monate gebunden statt. Als ein ungefähres Indiz für die Anzahl von Segel- und Motorbooten kann die Zahl der vorhandenen Sportboothäfen herangezogen werden. Es befinden sich 110 Sportboothäfen unterschiedlicher Größe im Untersuchungsgebiet. Die Anzahl der Sportschiffe (Segel- und Motorboote, Ruder- und Paddelboote sowie Surfer) ist nicht genau quantifizierbar2.) . Darüber hinaus verkehrt im Untersuchungsgebiet eine Vielzahl von Fähren, die insgesamt 13 regelmäßige Linien und vier Bedarfsstrecken bedienen. Die Größe der Fähren reicht von hochseetüchtigen Großfähren bis zu kleinen Personenfähren. Abhängig von ihrer Größe sind sie unterschiedlich anfällig gegenüber natürlichen und schiffserzeugten Wellen. 7.10.5 Fischereiwirtschaft Für die Erfassung der Nutzung durch die Fischerei und Sportfischerei wurden Daten aus einem Zeitraum von 13 Jahren (1982 bis 1994) ausgewertet, um von den natürlich, saisonal schwankenden Erträgen zu allgemeingültigen Aussagen zu gelangen. Es wurde die Anzahl der im Untersuchungsgebiet tätigen Haupt- und Nebenerwerbsfischer sowie die Fanggebiete (vgl. Karte 7.10 - 3 und 7.10 - 4) und Fangzeiten der Fischer bestimmt. In die Erhebungen wurden Daten der staatlichen Fischereiämter, sowie Angaben von Erzeugergenossenschaften und der Landesfischereiverbände ebenso einbezogen wie Angaben einzelner Fischer. Zusätzlich wurden die Besatzmaßnahmen von Angelvereinen mit Langdistanzwanderfischen (Meerforelle und Lachs) in den Nebengewässern der Elbe ermittelt, soweit diese im Untersuchungsgebiet in die Elbe münden, da die Meerforellen bzw. Lachse auf ihren Wanderungen auch durch den Bereich der Tideelbe ziehen. Entsprechend der fischereilichen Nutzungsform und der fischereiwirtschaftlichen Bedeutung kann das Untersuchungsgebiet grob in mehrere Regionen eingeteilt werden, die in Tabelle 7.10 - 3 aufgeführt sind. Tab. 7.10 -3: Fischereiliche Nutzung im Untersuchungsgebiet
 

Bereich Nutzungsart, Anzahl Fischer, Fanggebiete Bemerkungen

Scharhörn bis Ostemündung

Strom-km 750 A bis 707 A

Krabbenfischerei

38 Fischer flächendeckend soweit rechtlich zulässig

Gesamterlös (Krabben- plus Beifang) 1990 bis 1994 rund 4,42 Mio. DM / Jahr

Hamenfischerei

5 Fangplätze

vgl. Bereich Ostemündung bis Wedel

Ostemündung bis Wedel

Strom-km 707 A bis 639 A

Hamenfischerei

4 Fischer 12 Fangplätze (incl. Oste u. Stör)

Fangplatzbeschränkung, problematische Schiffssicherheit Gesamterlös 1990 bis 1994 ca. 100.000 bis 110.000 DM je Hamenfischer / Jahr

Wedel bis Geesthacht

Strom-km 639 A bis 589 A

Nebenerwerbsfischerei mit Reusen und Stellnetzenmangelnde Datengrundlage
Gesamtes Untersuchungsgebiet

Sportfischerei

mehrere 10.000 Angler

Besatzmaßnahmen mit Meerforelle und Lachs

Es konnte gezeigt werden, daß die lokale Bedeutung des Untersuchungsgebietes für die Fischereiwirtschaft in den letzten Jahren gestiegen ist. Die positive Entwicklung der Anlandungsmengen aus der Tideelbe, die hauptsächlich auf die verbesserte Wasserqualität und die daraus resultierenden Verbesserungen der Fischbestände zurückzuführen sind, läßt den Schluß zu, daß sich die fischereiwirtschaftlichen Potentiale dieses Bereiches in den kommenden Jahren noch verbessern werden. 7.10.6 Wohnen In die Erfassung der Nutzung durch Wohnen sind alle Flächen, die direkt an den Aufenthalt von Menschen gebunden sind, eingeflossen. Wohnen (bebaute Grundstücke mitsamt den Gebäuden und Gartennutzungen und Flächen für die Freizeitnutzung) nimmt ca. 420 ha innerhalb des Untersuchungsgebietes ein. Die Nutzung konzentriert sich hauptsächlich auf die folgenden Bereiche:

Brunsbüttel "Alter Hafen",

Ostemündung,

Krautsand, mit der gesamten Ortschaft Krautsand und mehreren Einzelgehöften und einem vordeichs gelegenen Teil der Ortschaft Assel,

entlang der Lühe,

entlang der Este,

entlang der Schwinge,

von Wedel bis Altona,

nördlich Winsen bis zur Ilmenaumündung. Eine besondere Form der Wohnnutzung bilden die solide gebauten festen (teils aus Holz, teils aus Stein gebauten) Wochenendhäuser und Wochenendhauskolonien, die sechsmal im Untersuchungsgebiet vorkommen. Diese befinden sich:

an der Ostemündung,

auf Krautsand,

auf Lühesand,

in Moorwerder (Kinderheim, Bunthäuser Spitze),

vordeichs von Bullenhausen und Hagolt und

in den Vier- und Marschlanden bei Overhaken/Overwerder. Die durch Wohnen genutzten Gebäude und Flächen werden in der Regel nicht überflutet, da sie stets in einer Höhe oberhalb MThw gelegen sind oder sich hinter Sturmflutsperrwerken zum Schutz vor besonderen Hochwassern befinden. Ausnahmen im Untersuchungsgebiet bilden nur die Gebiete bei Brunsbüttel und die Ferienhäuser bei Bullenhausen/Hagolt und Overhaken/Overwerder ohne vorgelagerte Sturmflutsicherung. Sie werden je nach Häufigkeit und Höhe der Fluten und Sturmfluten mehrmals jährlich überflutet. 7.10.7. Freizeit/Erholung Die Freizeit- und Erholungsnutzungen im Untersuchungsgebiet sind in hohem Maße auf Natur und Landschaft als Erlebnisraum angewiesen. Werden Natur und Landschaft in großem Umfang verändert, sind folglich auch zahlreiche außerhäusliche Freizeitaktivitäten betroffen, die herausgearbeitet wurden. Es wurden planerische Aussagen und Ziele erfaßt und beschrieben, denen eine großräumige, flächige Struktur zugrunde liegt sowie permanente Freizeiteinrichtungen und temporäre Aktivitäten, die wiederum teilweise auf dauerhaften Einrichtungen stattfinden (vgl. Karte 7.10 - 2). Herausgearbeitet wurden folgende Freizeitnutzungen:

110 Sportboothäfen,

16 Spielplätze,

15 Sportplätze,

10 Campingplätze,

23 Hallen-, Freibäder und ausgebaute Strandbereiche,

diverse im Untersuchungsgebiet verlaufende oder direkt an das Gebiet heranreichende Wander- und Radwege,

sowie eine Vielzahl weiterer Freizeiteinrichtungen (wie z. B. Museen, Sehenswürdigkeiten/Ausflugsziele, Hotels und Gaststätten, Imbisse/Kioske, Bootsverleihe, Theaterschiffe) und weitere Freizeitveranstaltungen (wie z. B. Aufführungen, Regatten, Wettkämpfe). Die Einrichtungen für die Freizeit- und Erholungsnutzung werden in der Regel nicht überflutet. Freizeitnutzungen in Bereichen des Deichvorlandes, die sich in relativer Nähe zur Fahrrinne einer verkehrsreichen und von großen Schiffen befahrenen Wasserstraße wie der Unter- und Außenelbe befinden, sind jedoch potentiell immer mit einer gewissen Gefahr verbunden, weil sich auch bei vorsichtigem Verhalten der Schiffahrt das Entstehen von Wellen, die das Deichvorland überspülen und die dort befindlichen Personen und Sachen durch Wellenschlag gefährden, nie völlig ausschließen läßt. Der Aufenthalt im Deichvorland erfordert grundsätzlich ein erhöhtes Maß an Vorsicht. Die schon allgemein mit dem Aufenthalt im Deichvorland verbundene Gefahr nimmt zu, wenn der Wasserstand erhöht ist, das Wasser die Kante des Deichvorlandes erreicht hat und Dunkelheit eingetreten ist, so daß die Beobachtung der auf der Wasserstraße verkehrenden Schiffahrt erschwert ist 3.) . Die selten bis einmal jährlich stattfindenden Nutzungen werden zu festen Zeiten auf immer gleichen Plätzen durchgeführt, jedoch zu der Aktivität auf und danach wieder abgebaut. Sie finden aber überwiegend im Sommer statt. Zu dieser Zeit ist in der Regel nicht mit den höchsten Wasserständen (Fluten, Sturmfluten) zu rechnen, die diese Nutzungen gefährden könnten. Eine Beeinträchtigung durch Wellen ist aufgrund des Abstandes zum Ufer nicht zu erwarten.   Fußnoten:   1.) Unter Vordeichland wird der Bereich oberhalb MThw verstanden. 2.) Nach Informationen des DSV und der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt -Außenstelle Nord- beträgt die Zahl der in der Tideelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven beheimateten Sportboote einschließlich der nicht dem DSV angeschlossenen 9.000 bis 10.000; durch den Nord-Ostsee-Kanal fahren (1996) rd. 17.000 Boote pro Jahr. 3.) Am 13. Januar 1994 gegen 17.20 kam es am Anleger Lühe bei ähnlich gelagerten Bedingungen zu einem Unfall, als das elbaufwärts fahrende Motorschiff "Regina Maersk" während der Vorbeifahrt an der Lühemündung bei einer vom Seeamt Hamburg ermittelten Geschwindigkeit von 18,3 Kn Sog und Schwell verursachte, wodurch der Platz und der daneben befindliche Parkplatz am Anleger Lühe etwa 1 m unter Wasser gesetzt, einige Personen umgerissen wurden und ins Wasser stürzten. Verkaufswagen und auf dem Parkplatz parkende Kraftfahrzeuge waren um bis zu 20 m von ihren Standorten versetzt worden. Es wurde mindestens eine Person erheblich verletzt und an den dort befindlichen Verkaufsständen entstand erheblicher Schaden (Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt -Außenstelle Nord-, SEEAMT HAMBURG 1994).