X Anhänge
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X.1 Anhang 1: Neue Methode zur Berechnung der Sockelstabilität
X.2 Anhang 2: Beschreibung der Entwicklung der Nebenflüsse auf der niedersächsischen Elbseite
Der Planfeststellungsbeschluss für die „Anpassung der Fahrrinne der Unter- und Außenelbe an die Containerschifffahrt“ vom 22.02.1999 beinhaltet im Abschnitt III.8 Schutzauflagen, die einen Ausgleich nachteiliger Auswirkungen der Baumaßnahme auf Rechte Dritter festschreiben, unter anderem bei negativer Entwicklung der Nebengewässer und Außentiefs. Ziffer 8 besagt:
„8. Nebengewässer und Außentiefs
Falls es infolge des Ausbaues zu nachteiligen Querschnittsveränderungen der Nebengewässer (Landes- und Verbandsgewässer) kommt, hat der TdV die ausbaubedingten Mehrkosten der Gewässerunterhaltung zu übernehmen. Zur Ermittlung des Verursacheranteils hat der TdV die Veränderungen der Gewässerabmessungen anhand repräsentativer Querschnittsflächen bzw. die Entwicklung der Unterhaltungsaufwendungen der Länder bzw. der Verbände heranzuziehen….“
Der vorliegende Bericht ist auf die Analyse der Querschnittsentwicklungen in den niedersächsischen Nebengewässern Ruthenstrom, Lühe, Este, Ilmenau, Bützflether Süderelbe, Schwinge und Wischhafener Süderelbe beschränkt. Den tatsächlichen Untersuchungsumfang auf niedersächsischer Seite verdeutlicht Abb. X.2-1. Die Untersuchungsergebnisse sind im Internet unter http://www.portaltideelbe.de dokumentiert.
Abb. X.2-1 Übersicht der Nebenflüsse der Tideelbe auf der niedersächsischen Elbseite, die im Rahmen der Beweissicherung zur Fahrrinnenanpassung von 1999 untersucht wurden.
Für die Feststellung, ob es in den niedersächsischen Nebenflüssen zu ausbaubedingten Veränderungen der Topographie gekommen ist, wurde im Planfeststellungsbeschluss angeordnet, dass im 2., 6. und 10. Jahr nach Ausbauende Querschnittsvermessungen in 100 m-Abständen durchzuführen sind.
Da davon auszugehen war, dass die vorgegebenen Erfassungszeiten für eine Diskussion ausbaubedingter Veränderungen nicht ausreichen, hat sich der TdV mit Zustimmung der BLAGBSEA dazu entschlossen, in den Jahren zwischen den angeordneten Erfassungszeiten ergänzend ein reduziertes Vermessungsprogramm durchzuführen.
Hierbei handelte es sich um:
- Querschnittsmessungen im Abstand von 0,5 km auf den ersten 5 km ab der Mündung.
- Querschnittsmessungen in 1 km Abstand die nächsten 5 km stromauf und
- Querschnittsmessungen von dort dann in 5 km Abständen bis zur Tidegrenze der Flüsse.
Für die Wischhafener Süderelbe wurde in der Schutzauflage III.8 folgende gesonderte Festlegung getroffen:
„Im Fall der Wischhafener Süderelbe sind als Beweissicherungsgrundlage die Hauptquerschnitte der „Beweissicherung Vordeichung Krautsand“ (Landeskilometer 5.000, 6.000, 7.000, 8.000, 9.000, 10.000) heranzuziehen.“
X.2.1 Wischhafener Süderelbe
In der Wischhafener Süderelbe wurden zwischen Drochtersen und Wischhafen von 2000 bis 2010 regelmäßig 14 Querprofile durch das WSA Hamburg vermessen. Eine Übersicht zur Lage der Querprofile liefert Abb. X.2.1-1.
Abb. X.2.1-1 Übersicht der in der Wischhafener Süderelbe gemessenen Querprofile mit Angaben der Bundeswasserstraßenkilometer und Landeskilometern (LK)
Die Abb. X.2.1-1 und die nachfolgende Auflistung verdeutlichen, welche 6 Querschnitte den im Planfeststellungsbeschluss benannten Hauptquerschnitten der „Beweissicherung Vordeichung Krautsand“ auf den Landeskilometern 5 bis 10 entsprechen.
- Der BWaStr-km 2,551 entspricht dem LK 5
- Der BWaStr-km 3,548 entspricht dem LK 6
- Der BWaStr-km 4,541 entspricht dem LK 7
- Der BWaStr-km 5,515 entspricht dem LK 8
- Der BWaStr-km 6,546 entspricht dem LK 9
- Der BWaStr-km 7,548 entspricht dem LK 10
Die Querschnitte auf den Landeskilometern 5 bis 10 sind seit Anfang der 80er Jahre bis 2001 vom NLWKN bzw. dessen Vorgängerbehörden quartalsweise mit Stangenpeilung vermessen worden. Seit dem Jahr 2000 wurden diese Querschnitte parallel und seit dem Jahr 2002 ausschließlich vom WSA Hamburg vermessen. Die Messungen sind im Gewässerbett zunächst mit Stangenpeilung und ab Mai 2003 mit Echolotung ausgeführt worden. Landseitig kamen satellitengestützte Messverfahren zum Einsatz.
Die Messergebnisse sind auf der DVD zur Beweissicherung dokumentiert. In die Auswertungen eingeflossen sind darüber hinaus Querschnittsauswertungen des NLWKN bei den LK 5 bis LK 10 für die Jahre 1984 bis 1990 aus der Beweissicherung für die Maßnahme „Vordeichung Krautsand“. Die Ergebnisse des NLWKN ergänzen die Auswertungen des WSA Hamburgs, insbesondere für den Zeitraum vor der Fahrrinnenanpassung 1999/2000 und sollen so vergleichende Betrachtungen auf einer gesicherten Datenbasis ermöglichen.
Die vom NLWKN bereitgestellten zusätzlichen Querschnitte zwischen den Querschnitten bei LK 6 bzw. LK 7 konnten zur Analyse der Entwicklung der Querschnittsflächen nach der Fahrrinnenanpassung ´99/´00 nicht herangezogen werden, da in diesem Bereich keine Profilmessungen im Rahmen der Beweissicherung festgelegt wurden. Sie waren jedoch für eine Darstellung der Längsentwicklung auf Basis der maximal vermessenen Sohltiefen im Zeitraum 1932 bis 1993 nutzbar.
Die Abbildung X.2.1-2 spiegelt die Entwicklung der Sohllage der Wischhafener Süderelbe seit 1932 wieder. Abgebildet ist die jeweils tiefste Stelle eines Querschnittes. Aus dieser Darstellung wird zunächst deutlich, dass es große Veränderungen in den Sohltiefen im Zeitraum seit Beginn der Vermessungen in den 1930er Jahren bis Ende der 1980er Jahre gab (s. Pfeil).
Abb. X.2.1-2: Längsschnitte von 1932 bis 2010 in der Wischhafener Süderelbe auf LK 5 bis LK 10; Datengrundlage ist die jeweils tiefste Stelle in den gepeilten Querschnitten; Daten des WSA und des NLWKN
Zwischen dem Hafen Wischhafen und dem Sperrwerk zeigt die Abbildung stark wechselnde Tiefen, welche wesentlich auf Unterhaltungsbaggerungen des WSA Hamburg zurückzuführen sind. Das WSA Hamburg hat im Jahr 1991 den alten Fährweg durch das Krautsander Watt für den Fährverkehr wieder hergestellt. Seit dieser Zeit werden mehrmals im Jahr Baggerungen im Mündungsbereich der Wischhafener Süderelbe und des Durchstichs (Fahrrinne südlich der Brammer Bank) zur Gewährleistung der Erreichbarkeit des Fähranlegers bei BWaStr-km 10,4 vorgenommen (siehe Abb. X.2.1-3). Binnenseitig des Sperrwerks bis zum Hafen Wischhafen erfolgen seit 1995 ein- bis zweimal im Jahr Baggerungen mittels Wasserinjektion.
Außerhalb des Zuständigkeitsbereiches des WSA Hamburg werden, wie bei Vermessungen auf dem Querschnitt bei LK 5 vereinzelt festgestellt wurde, ebenfalls Pflegemaßnahmen durchgeführt. Genauere Informationen zu Art und Umfang dieser Maßnahmen liegen allerdings nicht vor.
Abb.X.2.1-3: Luftbild des Mündungsbereichs der Wischhafener Süderelbe zwischen Hafen Wischhafen und der Elbe (2010)
Die nachfolgende Betrachtung zum Einfluss der Fahrrinnenanpassung von 1999/2000 auf die Entwicklung der Wischhafener Süderelbe wird auf den Hauptquerschnitten der „Beweissicherung Vordeichung Krautsand“ auf den Landeskilometern 5 bis 10 vorgenommen. Nur an diesen Querschnitten sind Messungen aus der Zeit vor der Fahrrinnenanpassung 99/00 vorhanden. Die Baumaßnahme ist in den Jahren 1999 und 2000 umgesetzt worden. Als Referenz für den Zustand vor der Fahrrinnenanpassung 99/00 werden im Zuge der weiteren Betrachtungen die Messungen des NLWKN vor 1999 herangezogen.
Für den Vergleich der Querschnittsentwicklungen untereinander sind die Auswertungen mit einer festen Bezugshöhe durchgeführt worden. Als Bezugshöhen wurden das MThw aus dem Jahr 1997 (+ 1.57 m über NHN) und NHN (+0.00 m über NHN) verwandt. Der Einfluss der jährlich auftretenden MTHW im Zeitraum 1984 bis 2010 auf die Berechnung der Querschnittsflächen wurde zusätzlich geprüft. Die sich ergebenen Änderungen waren im Vergleich zur Anwendung des MTHW von 1997 jedoch unerheblich.
Die Abbildung X.2.1-4 zeigt zunächst die Entwicklung der Querschnittsflächen unterhalb von MThw (+ 1.57 m über NHN) im Zeitraum von 1984 bis 2010. Die Querschnittsflächen sind aus Messungen des NLWKN und Messungen des WSA Hamburg ermittelt worden. In den Jahren 2000 und 2001 erfolgte die Vermessung der Querschnitte im Abstand von wenigen Monaten sowohl durch NLWKN als auch vom WSA Hamburg. Dargestellt ist jeweils die größte Querschnittsfläche eines Jahres.
Abb. X.2.1-4: Zusammenfassung der Entwicklung der Querschnittsflächen auf den Landeskilometern (L_Km) 5 - 10 der Wischhafener Süderelbe von 1984 – 2010 (unter MThw = NHN +1,57m und z. T. bis 1993 unter MTHW = NHN +1.59m); Daten des WSA und des NLWKN.
Die Abbildung X.2.1-4 bestätigt die deutliche Verringerung der Querschnittsflächen auf allen Landeskilometern seit 1984 bis Anfang der 1990er Jahre. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Änderungen von Querschnittsflächen innerhalb einer ± 10 %-Bandbreite als nicht signifikant angesehen werden, sind bis Ende der 1990er Jahre alle Querschnitte als nahezu stabil anzusehen.
Von 1998 zu 2000 kommt es bei allen LK mit Ausnahme des Querschnittes bei LK 5 zu einer Verringerung der Querschnittsflächen.
Betrachtet man den Gesamtzeitraum nach der Fahrrinnenanpassung von 2000 bis 2010, so lässt sich Folgendes festhalten:
Bei den LK 10 bis 8 nehmen die Querschnitte weiter ab, wobei sich diese Entwicklung ab 2007 abzuschwächen scheint.
Bei den LK 7 bis 5 dagegen sind die Querschnitte stabil.
In nachfolgender Abbildung X.2.1-5 sind die prozentualen Änderungen der Querschnittsflächen zunächst für den Zeitraum 1984 bis 2010 dargestellt.
Abb. X.2.1-5: Entwicklung der Querprofile der Landeskilometer 5-10 der Wischhafener Süderelbe von 1984 – 2010
Alle ermittelten Querschnittsflächen aus dem Jahr 1984 wurden dafür auf 100 % gesetzt, alle nachfolgenden Werte beziehen sich auf diesen Ausgangswert. Auch aus dieser Abbildung wird deutlich, dass die größten prozentualen Veränderungen im Betrachtungszeitraum zwischen 1984 und 1992 stattfanden.
So nahm der Querschnitt bei LK 10 z.B. um ca. 20 % ab, bei LK 8 um 40 % und bei LK 6 um 53 %.
Betrachtet man den Zeitraum zwischen 1992 und 1998, so bewegen sich die Änderungen an allen Querschnitten innerhalb der Bandbreite von ±10%. Zwischen 1998 und 2000 liegt die prozentuale Änderung z.T. über der 10%-Schwelle, danach bewegen sich die Änderungen wieder innerhalb des 10 %-Bereiches.
In dieser Betrachtung bleibt zunächst die relative Änderung der Querschnittsflächen unberücksichtigt.
Nachfolgend wird deshalb die prozentuale Entwicklung der Querschnittsänderungen speziell für den Zeitraum nach der Fahrrinnenanpassung 1999/2000 dargestellt:
Abbildung X2.1-6 zeigt die relative Veränderung der Querschnittsflächen seit 2000 im Vergleich zum Zustand vor der Fahrrinnenanpassung 1999/2000 (Ist- Zustand). Wie beschrieben, waren die Querschnitte im Zeitraum 1992 bis 1998 weitestgehend stabil. Daher wurde für die Festlegung des Ist-Zustandes an jedem Querschnitt der Mittelwert für den Zeitraum 92-98 errechnet und auf 100% gesetzt.
Abb. X2.1-6 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen bezogen auf den Ist-Zustand vor der Fahrrinnenanpassung 1999/2000.
Die Abbildung verdeutlicht die Abnahme der Querschnittsflächen an allen untersuchten Landeskilometern vom Ist-Zustand (vor der Fahrrinnenanpassung) zum Jahr 2000 zwischen 12 % (LK 10) und ca. 24 % (LK 7 und 8 ). Einzig die Änderung bei Querschnitt LK 5 liegt unterhalb der 10%-Schwelle.
In Abbildung X 2.1-7 zeigt beispielhaft die Entwicklung an einem Querschnitt (LK 8) im Zeitraum von 1990 bis 2010.
Abb. X.2.1-7: Entwicklung der Querprofile auf Landeskilometer 8 der Wischhafener Süderelbe von 1990 – 2010
Betrachtet man die Entwicklung der Querschnittsflächen unterhalb von NHN im Betrachtungszeitraum zwischen 1984 und 2010, so ergibt sich folgendes Bild:
Abb. X.2.1-8: Zusammenfassung der Entwicklung der Querschnittsflächen auf den Landeskilometern (L_Km) 5 - 10 der Wischhafener Süderelbe von 1984 – 2010 (unter NHN +0,00m); Daten des WSA und des NLWKN
Fasst man die Ergebnisse zusammen, bleibt zur Entwicklung der Wischhafener Süderelbe festzuhalten:
- Die Verschlickung der Wischhafener Süderelbe ist ein längerfristiger Prozess, der Anfang der 1990er Jahre in ein neues morphodynamisches Gleichgewicht mit stabilen Querschnitten zwischen LK 10 und LK 5 mündete.
- Bis Ende der 1990er Jahre weisen die Messdaten stabile Querschnitte unter MThw (= NHN + 1,57 m) bei den Querschnitten auf den LK 5 bis 10 aus.
- Zwischen den Jahren 1998 und 2000 ist es an allen Querschnitten zu einer Abnahme der Querschnittsflächen unter MThw (= NHN + 1,57 m) gekommen.
- Ab dem Jahr 2000 weisen die Messdaten an den LK 8 bis 10 auf ein Fortschreiten der Querschnittabnahmen unter MThw (= NHN + 1,57 m) hin. Im Gewässerabschnitt zwischen LK 5 bis 7 sind die Querschnitte unterhalb von MThw seit dem Jahr 2000 stabil.
- Zwischen 2007 und 2010 sind alle Querschnitte unterhalb von MThw (= NHN + 1,57 m) wieder stabil, möglicherweise hat sich auf dem erreichten Niveau ein neues Gleichgewicht analog zu den Verhältnissen vor 1998 ausgebildet.
Die Entwicklung der Querschnittsflächen an den untersuchten Landeskilometern 5 bis 10 erfährt eine Veränderung, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Fahrrinnenanpassung der Tideelbe von 1999/2000 steht. Daraus kann allerdings kein konkreter Ursachennachweis im physikalischen Sinne herbeigeführt werden, wenngleich sie als Indiz für deren Wirkung angesehen werden kann. Für die nachfolgenden Veränderungen ist dieselbe Kausalität zwar möglich- und zumindestens anteilig anzunehmen, aber keinesfalls allein aus der Querschnittsentwicklung zwingend nachweisbar. Von daher kann mit den Mitteln der Beweissicherung keine genaue Quantifizierung der durch die Fahrrinnenanpassung verursachten Querschnittsabnahmen erfolgen.
X.2.2 Ruthenstrom
Im Ruthenstrom wurden von 2002 bis 2010 regelmäßig 16 Querprofile gemessen (s. Abb. X.2.2-1). Für den Vergleich der Querschnittsflächen zum Bezugsjahr 1997, können jedoch nur 6 Profile (BWaStr-Kilometer 0,786 bis 2,988) herangezogen werden. Auswertbare Messungen vor 2002 liegen in deutlich verringertem Umfang vor. Gleichfalls liegen keine auswertbaren Daten im Bereich zwischen Sperrwerk und Mündung in die Elbe für 2006 vor.
Eine weitere Problematik beim Vergleich der Querschnittsflächen ist die Baggertätigkeit, die unter anderem an den stabilen Verhältnissen stromauf beteiligt ist. Die jährlichen Baggerungen erfolgten von 1998 bis 2007 im Mündungsbereich in die Elbe, nach Umstellung der Baggerstrategie in 2008 vom Sperrwerk bis zur Mündung. Im Gegensatz zur Unterhaltungsbaggerung mit Wasserinjektionsgerät wurde 2001/02 der Ruthenstrom an der Mündung in die Elbe von Km 5.5 bis 6.0 mit einem Greifer ausgebaut. Ob auch Baggerungen Dritter durchgeführt wurden oder werden ist nicht bekannt.
Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.2.2-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.2.2-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.2.2-3 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.2.2-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen
Abb. X.2.2-1: Übersicht der im Ruthenstrom gemessenen Querprofile
Die Längsschnittsentwicklung, wie sie Abbildung X.2.2-2 zeigt, lässt keine Trends hinsichtlich einer Entwicklungsrichtung erkennen. Dies gilt insbesondere für die Vergleichsjahre 2002, 2006 und 2010.
Der Vergleich der prozentualen (Abb. X.2.2-3) wie absoluten (Abb. X.2.2-4) Querschnittsgrößen zeigt, dass sich die meisten Flächenänderungen seit 1997 in einem Bereich von ca. ±20% bewegen.
2008 wurde die Baggerstrategie umgestellt. Seitdem wird der gesamte Bereich von der Mündung in die Elbe bis zum Sperrwerk geräumt, während zuvor vorwiegend nur im Mündungsbereich gebaggert wurde. Dies korreliert mit der Entwicklung in allen Querprofilen, und hat wohl auch zur Flächenzunahme und Vertiefung der Sohle in 2010 geführt. Ein direkt belastbarer Vergleich zwischen Ist- und Ausbauzustand ist aufgrund der mäßigen Datenlage nicht möglich.
Abb. X.2.2-2: Längsschnitte verschiedener Jahre des Ruthenstroms; Datengrundlage ist die jeweils tiefste Stelle in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.2.2-3: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen des Ruthenstroms in Bezug zum Zustand 1997 (Ist-Zustand der Be-weissicherung für die Profilaufnahmen).
Warum die Querschnittsentwicklung bei Kilometer 0,786 eine signifikant größere Dynamik zeigt, als die anderen Querschnittsentwicklungen, kann möglicherweise an der Größe des betrachteten Querschnitts liegen, der im Vergleich zu den anderen Querschnitten klein ist.
Abb. X.2.2-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen des Ruthenstroms in Bezug zum Zustand 1997 (Ist-Zustand der Beweissi-cherung für die Profilaufnahmen).
X.2.3 Lühe
In der Lühe wurden von 2002 bis 2010 regelmäßig 28 Querprofile gemessen (s. Abb. X.2.3-1). Für den Vergleich der Querschnittsflächen zum Bezugsjahr 1997, können 8 Profile von BWaStr-Km 1,002 bis 9,986 herangezogen werden, da auswertbare Messungen vor 2002 nur in deutlich verringertem Umfang vorliegen. Der Vergleich der Querschnittsflächen wird zudem beeinflusst von den Baggertätigkeiten, die unter anderem wohl auch zu den stabilen Verhältnissen stromauf beitragen. Die nahezu jährlichen mit Wasserinjektionsgerät durchgeführten Unterhaltungsbaggerungen erfolgten im Mündungsbereich. Ob auch Baggerungen Dritter durchgeführt werden ist nicht bekannt.
Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.2.3-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.2.3-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.2.3-3 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.2.3-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen
Abb. X.2.3-1: Übersicht der in der Lühe gemessenen Querprofile
Die Längsschnitts- (Abb. X.2.3-2), wie Querschnittsentwicklungen (Abb. X.2.3-3 und Abb. X.2.3-4) lassen keinen Trend erkennen. Aufgrund der mangelhaften Datenlage der Querschnittmessungen lassen sich keine abschließend gesicherten Aussagen treffen.
Abb. X.2.3-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Lühe; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.2.3-3: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen der Lühe in Bezug zum Zustand 1997 (Ist-Zustand der Beweissiche-rung für die Profilaufnahmen).
Die Querschnittsentwicklungen bei Kilometer 1,002 und 6.495 zeigen signifikant andere Dynamiken als die anderen Querschnitte. Hier könnten die Größen der betrachteten Querschnitte eine Rolle spielen, die im Vergleich zu den anderen Querschnitten sehr gering sind.
Abb. X.2.3-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Lühe in Bezug zum Zustand 1997 (Ist-Zustand der Beweissicherung für die Profilaufnahmen).
X.2.4 Este
In der Este wurden von 2002 bis 2010 regelmäßig 24 Querprofile gemessen (s. Abb. X.2.4-1). Zum Vergleich mit dem Bezugsjahr 1997 können nur 5 Profile von BWaStr-Km 2,207 bis 7,219 herangezogen werden, da auswertbare Messungen vor 2002 nur in deutlich verringertem Umfang vorliegen (Auswertungen des Profils bei km 5,220 liegen aufgrund des Baus einer Spundwand ab 2008 nicht vor).
Als weitere Problematik beim Vergleich der Querschnittsflächen zeigt sich die Baggertätigkeit, die unter anderem an den stabilen Querschnitten stromauf beteiligt ist. Die Baggerung erfolgte zuletzt 2006 mit Wasserinjektionsgerät im Mündungsbereich. Ob auch Baggerungen Dritter durchgeführt werden ist nicht bekannt. Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.2.4-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.2.4-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.2.4-3 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.2.4-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen
Abb. X.2.4-1: Übersicht der in der Este gemessenen Querprofile
Die Schwankung des Längsschnitts der Este ist gering, wie Abbildung X.2.4-2 zeigt. Ein Trend seit Vorliegen der Messungen im Jahre 1997 ist nicht erkennbar.
Eine Abnahme der Querschnittsflächen seit 1997 um wenige Prozente könnte angenommen, bzw. vermutet werden. Aufgrund der sehr geringen Entwicklungsrichtung wären jedoch langfristige Vermessungen und Peilungen erforderlich um diese Aussage zu verifizieren.
Abb. X.2.4-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Este; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.2.4-3: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen der Este in Bezug zum Zustand 1997 (Ist-Zustand der Beweissiche-rung für die Profilaufnahmen).
Eine Aussage, warum die Querschnittsentwicklungen bei Kilometer 2,207 und 4,724 zeitweise andere Dynamiken zeigen, als die anderen Querschnittsentwicklungen, lassen die vorliegenden Daten nicht zu.
Abb. X.2.4-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Este in Bezug zum Zustand 1997 (Ist-Zustand der Beweissicherung für die Profilaufnahmen). Profil bei km 5.220 in 2008 bis 2010 nicht ausgewertet (Spundwand)
X.2.5 Ilmenau
In der Ilmenau wurden von 2003 bis 2010 regelmäßig 23 Querprofile gemessen (s. Abb. X.2.5-1). Für den Vergleich der Querschnittsflächen mit Bezugsjahr 1994 können 22 Profile von BWaStr-Km 17,583 bis 27,588 herangezogen werden. Von 1995 bis 2002 liegen keine Messdaten vor. Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.2.5-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD )
- Abb. X.2.5-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.2.5-3 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.2.5-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen (reduzierte Profilanzahl)
Abb. X.2.5-1: Übersicht der in der Ilmenau gemessenen Querprofile
Für die Ilmenau liegt kein Ist-Zustand (Messung kurz vor der Baumaßnahme) vor. Somit kann auch keine Aussage hinsichtlich der Wirkung der Ausbaumaßnahme auf die Topographie der Ilmenau getroffen werden.
Da sich jedoch seit 1994 kein Entwicklungstrend zeigt, sondern die Messungen vielmehr wechselnde Zustände wiedergeben, könnte ggf. nur mit weiteren Untersuchungen die Entwicklungsrichtung der Topographie der Ilmenau erfasst werden. Eine Aussage hinsichtlich einer ausbaubedingten Wirkung der Baumaßnahme 1999 / 2000 wäre allerdings auch dann nicht möglich.
Abb. X.2.5-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Ilmenau; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.2.5-3: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen der Ilmenau in Bezug zum Zustand 1994 (Ist-Zustand der Beweissiche-rung für die Profilaufnahmen).
Warum die Querschnittsentwicklungen bei Kilometer 17,688 und 18,289 signifikant andere Dynamiken zeigen, als alle anderen Querschnittsentwicklungen kann nicht erklärt werden.
Abb. X.2.5-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Ilmenau in Bezug zum Zustand 1994 (Ist-Zustand der Beweissiche-rung für die Profilaufnahmen). Profilauswahl!
X.2.6 Bützflether Süderelbe
In der Bützflether Süderelbe wurden von 2002 bis 2010 regelmäßig 18 Querprofile gemessen (s. Abb. X.2.6-1). Vor der Fahrrinnenanpassung der Elbe 1999 gibt es keine Messdaten. Eine weitere Problematik beim Vergleich von Querschnittsflächen in der Bützflether Süderelbe ist die Baggertätigkeit, die unter anderem wohl auch an den stabilen Verhältnissen stromauf beteiligt ist. Zwischen 2000 und 2003 erfolgten Baggerungen mit Wasserinjektionsgerät im Mündungsbereich. Baggerungen des Bützflether Hafens werden mehrere Male im Jahr von Dritten durchgeführt. Ob weitere Baggerungen Dritter erfolgten ist nicht bekannt. Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.2.6-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.2.6-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.2.6-3 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-km 1,562 bis 2,407
- Abb. X.2.6-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-km 2,473 bis 3,189
Abb. X.2.6-1: Übersicht der in der der Bützflether Süderelbe gemessenen Querprofile
Abb. X.2.6-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Bützflether Süderelbe; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeil-ten Querschnitten
Abb. X.2.6-3: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Bützflether Süderelbe für die BWaStr-km 1,562 bis 2,407.(Bauphase der Fahrrinnenanpassung der Elbe 01.01.1999 - 31.12.2000)
Abb. X.2.6-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Bützflether Süderelbe für die BWaStr-km 2,473 bis 3,189. (Bauphase der Fahrrinnenanpassung der Elbe 01.01.1999 - 31.12.2000)
X.2.7 Schwinge
In der Schwinge wurden auf Basis verwertbarer Querpeilungen aus 1997 und 1999 siebzehn Querschnitte festgelegt und zwischen 2001 und 2010 vermessen (s. Abb. X.2.7-1) Die Messungen wurden teilweise als Querpeilungen und teilweise als Fächerlotpeilungen ausgeführt. Aus 1997 können drei Profile verwendet werden (s. Abb. X.2.7-3).
Die Messdaten in der Schwinge sind häufig nur in der Rinne und weniger bis zum Gewässerrand erfasst worden. Eine grafische Extrapolation zu vorhandenen Altmessungen zum Zweck der Flächenermittlung wurde daher nicht durchgeführt. Ein Grund für den Datenmangel in den Randbereichen ist die Umstellung des Messverfahrens auf Fächerlotpeilung. Prinzipiell erlauben diese flächenhaft erhobenen Daten einen wesentlich besseren Einblick in die Gewässermorphologie. Die ab 2004 im Regiebetrieb eingesetzten Fahrzeuge des WSA jedoch, waren aufgrund ihrer Größe kaum in der Lage, Daten bis in flache Randbereiche hinein fehlerfrei aufzunehmen (s. Abb. X.2.7-6 bis X.2.7-8).
Eine weitere Problematik beim Vergleich der Querschnittsflächen ist die Baggertätigkeit. Die jährlichen Unterhaltungsbaggerungen mit einem Wasserinjektionsgerät erfolgten von 1999 bis 2003 von der Wendestelle bis zur im Mündung. Danach, ab 2005, alle zwei Jahre vom Stader Hafen bis zur Mündung. Ob auch Baggerungen Dritter durchgeführt werden ist nicht bekannt. Somit ist eine ungestörte Auswertung hinsichtlich ausbaubedingter Veränderungen nicht möglich. Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.2.7-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.2.7-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.2.7-3 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.2.7-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-Km 0,597 bis 2,353
- Abb. X.2.7-5 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-Km 2,815 bis 4,432
- Abb. X.2.7-6 bis -8 Auszug aus 17 vorhandenen Querschnittsdarstellungen, hier bei km 1,013, 2,017 und 4,432
Abb. X.2.7-1: Übersicht der in der Schwinge gemessenen Querprofile
Abb. X.2.7-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Schwinge; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.2.7-3: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen der Schwinge in Bezug zum Zustand 1997 (Ist-Zustand der Beweissi-cherung für die Profilaufnahmen).
Abb. X.2.7-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Schwinge für die Kilometer 0,597 bis 2,353 (Bauphase der Fahrrin-nenanpassung der Elbe: 01.01.1999 bis 31.12.2000)
Abb. X.2.7-5: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Schwinge für die Kilometer 2,815 bis 4,432 353 (Bauphase der Fahr-rinnenanpassung der Elbe: 01.01.1999 bis 31.12.2000)
Abb. X.2.7-6: Querprofil Schwinge-km 1.013, Darstellung aller verfügbaren Messungen (5-fach überhöht)
Abb. X.2.7-7: Querprofil Schwinge km 2.017, Darstellung aller verfügbaren Messungen (5-fach überhöht)
Abb. X.2.7-8: Querprofil Schwinge km 4.432, Darstellung aller verfügbaren Messungen (5-fach überhöht)
X.3 Anhang 3: Beschreibung der Entwicklung der Nebenflüsse auf der schleswig-holsteinischen Elbseite
Im Planfeststellungsbeschluss (PF-Beschluss) für die „Anpassung der Fahrrinne der Unter- und Außenelbe an die Containerschifffahrt“ vom 22.02.1999 sind im Abschnitt III.8 –Schutzauflagen- die Konsequenzen für den Fall nachteilige Auswirkungen auf Rechte anderer im Zusammenhang mit den Entwicklungen der Nebengewässer und Außentiefs beschrieben. Dort heißt es:
„8. Nebengewässer und Außentiefs
Falls es infolge des Ausbaues zu nachteiligen Querschnittsveränderungen der Nebengewässer (Landes- und Verbandsgewässer) kommt, hat der TdV die ausbaubedingten Mehrkosten der Gewässerunterhaltung zu übernehmen. Zur Ermittlung des Verursacheranteils hat der TdV die Veränderungen der Gewässerabmessungen anhand repräsentativer Querschnittsflächen bzw. die Entwicklung der Unterhaltungsaufwendungen der Länder bzw. der Verbände heranzuziehen….“
Abb. X.3-1: Übersicht der Nebenflüsse der Tideeelbe auf der schleswig-holsteinischen Elbseite die im Rahmen der Beweissicherung zur Fahrrinnenanpassung von 1999 untersucht wurden.
Um festzustellen, ob es zu ausbaubedingten Veränderungen der Topographie in den Nebenflüssen (Umfang der Nebenflussuntersuchungen siehe Abb. X.3-1) gekommen ist, wurden gemäß den Anordnungen zur BS im PF-Beschluss in 100 m-Abständen im 2., 6. und 10. Jahr nach Ausbauende im Jahre 2000 Querschnittsvermessungen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die vorgegebenen Erfassungszeiten und Methoden in den Anordnungen zur Beweissicherung nicht als Grundlage für eine Diskussion über ausbaubedingte Veränderungen ausreichen würden. Daher wurde von der BLAGBSEA beschlossen, in den Jahren zwischen den angeordneten Erfassungszeiten ein reduziertes Vermessungsprogramm durchzuführen. Hierbei handelte es sich um:
- Querschnittsmessungen im Abstand von 0,5 km auf den ersten 5 km ab der Mündung.
- Querschnittsmessungen in 1 km Abstand die nächsten 5 km stromauf und
- Querschnittsmessungen von dort dann in 5 km Abständen bis zur Tidegrenze der Flüsse.
Die Erfassung des Ist-Zustandes der Topographie der Nebenflüsse ist in den Anordnungen im PF-Beschluss ab 1997 vorgegeben. Da im Jahre 1997 nur wenige topographische Aufnahmen vorgenommen wurden, mussten für die meisten nachfolgenden Betrachtungen und Auswertungen als Ist-Zustände die Topographien des Jahres 1998 herangezogen werden, um überhaupt Vergleiche vornehmen zu können. Dies führt jedoch zu keinen nachweislichen Fehlern, da die Neubaubaggerarbeiten zur Fahrrinnenanpassung in der Hauptelbe größtenteils in 1999 durchgeführt wurden.
Die detaillierten Peilungen der Stör werden im ersten Abschnitt beschrieben. In den weiteren Abschnitten folgen die Nebenflüsse Krückau, Pinnau, Hetlinger Binnenelbe und Wedeler Au. Die weitergehenden Ergebnisse der Nebenflussmessungen sind auf der beiliegenden DVD-1 dokumentiert. Die nachfolgenden Beschreibungen sollen anhand der Messergebnisse vor und nach der Fahrrinnenanpassung der Elbe 1999 / 2000 sowie den angewandten Mess- und Auswertemethoden, Bewertungen der Entwicklungen der Nebenflüsse auf der schleswig-holsteinischen Elbseite ermöglichen.
X.3.1 Stör
In der oberen, wie auch in der unteren Stör, wurden von 2000 bis 2010 regelmäßig 24 Querprofile vermessen. Die Abbildungen X.3.1-1 bis X.3.1-3 geben hierzu einen Überblick über die Lage der gemessenen Querschnitte. Für den Vergleich der Querschnittsflächen zum Bezugsjahr 1997 können nur 2 Profile bei BWaStr-Kilometer 0,5014 und 10,046 herangezogen werden. Weitere Messungen vor 2000, bzw. vor dem Ausbau, liegen nicht vor (s. Abb. X.3.1-5). Eine weitere Problematik bei dem Vergleich von Querschnittsflächen ist die Baggertätigkeit, die unter anderem an den stabilen Querschnitten stromauf beteiligt ist. Die Baggerungen mit einem Wasserinjektionsgerät erfolgten von 1998 bis 2004 im Bereich der Wendestelle Itzehoe, bei den Liegestellen, am Sperrwerk sowie der Mündung. Nach Abgabe des Sperrwerks in 2005 unterhält das WSA Hamburg noch die Wendestelle Itzehoe sowie gegebenenfalls die Mündung. Liegestellen und Sperrwerk werden seit 2005 vom Land Schleswig-Holstein unterhalten.
Mit einem Greifer ist 1998 und 1999 im Stadthafen Itzehoe gebaggert worden. Die Baggerungen des Stadthafen Itzehoe und Wendestelle erfolgen zwei bis dreimal im Jahr durch Dritte. Informationen über weitere Baggerungen durch Dritte sind nicht bekannt.
Die vorliegenden Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.3.1-1 Übersichtskarte der Stör mit den gemessenen Querprofilen von 0,0 bis 49,7 und Detailansicht, BWaStr-km 39,980 bis 49,696 (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.3.1-2 Übersichtskarte der Stör, BWaStr-km 0,0 bis 20,0
- Abb. X.3.1-3 Übersichtskarte der Stör, BWaStr-km 20,0 bis 49,0
- Abb. X.3.1-4 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist die jeweils tiefste Stelle in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.3.1-5 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.3.1-6 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen, BWaStr-Km 5,014 bis 35,012
- Abb. X.3.1-7 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen, BWaStr-Km 39,980 bis 49,403
Abb. X.3.1-1: Übersichtskarte der Stör mit den gemessenen Querprofilen und Detailansicht von BWaStr-km 39,980 bis 49,696
Abb. X.3.1-2: Übersichtskarte der Stör mit den gemessenen Querprofilen von BWaStr-km 0,0 bis 20,0
Abb. X.3.1-3: Übersichtskarte der Stör mit den gemessenen Querprofilen von BWaStr-km 20,0 bis 49,0
Abb. X.3.1-4: Längsschnitte verschiedener Jahre in der Stör; Datengrundlage ist die jeweils tiefste Stelle in den gepeilten Querschnitten
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Abb. X.3.1-5: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen der untersuchten Querschnitte der Stör in Bezug zum Zustand 1998 (Ist-Zustand der Beweissicherung für die Profilaufnahmen). LK = Landeskilometer
Abb. X.3.1-6: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Stör, BWaStr-km 5,014 bis 35,012 (Bauphase der Fahrrinnenanpas-sung der Elbe : 01.01.1999 bis 31.12.2000)
Abb. X.3.1-7: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Stör, BWaStr-km 39,980 bis 49,403 014 bis 35,012 (Bauphase der Fahrrinnenanpassung der Elbe : 01.01.1999 bis 31.12.2000)
X.3.2 Krückau
In der Krückau wurden von 2002 bis 2010 regelmäßig 25 Querprofile gemessen (s. Abb. X.3.2-1). Für den Vergleich der Querschnittsflächen mit dem Bezugsjahr 1995, können 11 Profile von BWaStr-km 2,103 bis 10,007 herangezogen werden. Auswertbare Messungen vor 2002 liegen in deutlich verringertem Umfang vor. Eine weitere Problematik bei dem Vergleich von Querschnittsflächen ist die Baggertätigkeit im Bereich von Mündung und Sperrwerk, die unter anderem an den stabilen Querschnitten stromauf beteiligt ist. Die nahezu jährlichen Unterhaltungsbaggerungen erfolgten mit einem Wasserinjektionsgerät. Ob auch Baggerungen Dritter durchgeführt werden ist nicht bekannt.
Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.3.2-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.3.2-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.3.2-3 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.3.2-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-Km 1,005 bis 4,408
- Abb. X.3.2-5 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-Km 5,012 bis 8,003
- Abb. X.3.2-6 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-Km 8,501 bis 11,502
Abb. X.3.2-1: Übersicht der in der Krückau gemessenen Querprofile
Die Längsschnittsentwicklung, wie sie Abbildung X.3.2-2 zeigt, lässt insbesondere von Kilometer 5 bis 11 keine Trends hinsichtlich einer Entwicklungsrichtung erkennen. Von Kilometer 0 bis 5 ist die Sohltiefe größeren Schwankungen (±25cm) unterworfen, jedoch lässt sich auch hier kein Trend erkennen.
Abb. X.3.2-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Krückau; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Der Vergleich der prozentualen (Abb. X.3.2-3) Querschnittsgrößen zeigt, dass die Flächenänderungen von Kilometer 0 bis 6 starken Schwankungen unterliegen. Dies korreliert, wie die Abbildungen X.3.2-4 bis X.3.2-6 zeigen, mit der geringen Querschnittsfläche.
Abb. X.3.2-3: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen der Krückau in Bezug zum Zustand 1995 (Ist-Zustand der Beweissicherung für die Profilaufnahmen).
Abb. X.3.2-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Krückau, BWaStr-Km 1,005 bis 4,408 (Bauphase der Fahrrinnenan-passung der Elbe : 01.01.1999 bis 31.12.2000)
Abb. X.3.2-5: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Krückau, BWaStr-Km 5,012 bis 8,003 (Bauphase der Fahrrinnenan-passung der Elbe : 01.01.1999 bis 31.12.2000)
Abb. X.3.2-6: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Krückau, BWaStr-Km 8,501 bis 11,502 (Bauphase der Fahrrinnenan-passung der Elbe : 01.01.1999 bis 31.12.2000)
X.3.3 Pinnau
In der Pinnau wurden von 2000 bis 2010 regelmäßig 20 Querprofile gemessen (s. Abb. X.3.3-1). Für den Vergleich der Querschnittsflächen mit dem Bezugsjahr 1998, können 17 Profile von BWaStr-km 9,986 bis 19,488 herangezogen werden. Eine weitere Problematik bei dem Vergleich von Querschnittsflächen ist die Baggertätigkeit, die unter anderem an den stabilen Querschnitten stromauf beteiligt ist. Die 2003, 2004 und 2008 mit einem Wasserinjektionsgerät durchgeführten Baggerungen erfolgten im Bereich von Mündung und Sperrwerk. 2004 ist zudem vereinzelt in der Pinnau mit Wasserinjektionsgerät sowie der Hafen Uetersen mit einem Stelzenbagger ausgebaggert worden. Ob auch Baggerungen Dritter durchgeführt werden ist nicht bekannt.
Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.3.3-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.3.3-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.3.3-3 Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen
- Abb. X.3.3-4 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-km 3,998 bis 12,987
- Abb. X.3.3-5 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-km 13,488 bis 16,490
- Abb. X.3.3-6 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen BWaStr-km 16,989 bis 19,488
Abb. X.3.3-1: Übersichtskarte der Pinnau mit den gemessenen Querprofilen
Die Längsschnitts- (Abb. X.3.3-2), wie die Querschnittsentwicklungen (Abb. X.3.3-3 und X.3.3-4-6) lassen keinen Trend erkennen.
Abb. X.3.3-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Pinnau; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.3.3-3: Prozentuale Entwicklung der Querschnittsflächen der Pinnau in Bezug zum Zustand 1998 (Ist-Zustand der Beweissiche-rung für die Profilaufnahmen).
Abb. X.3.3-4: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Pinnau, BWaStr-Km 3,998 bis 12,987 (Bauphase der Fahrrinnenan-passung der Elbe: 01.01.1999 bis 31.12.2000)
Abb. X.3.3-5: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Pinnau, BWaStr-Km 13,488 bis 16,490 (Bauphase der Fahrrinnenan-passung der Elbe: 01.01.1999 bis 31.12.2000)
Abb. X.3.3-6: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Pinnau, BWaStr-Km 16,989 bis 19,488 (Bauphase der Fahrrinnenan-passung der Elbe: 01.01.1999 bis 31.12.2000)
X.3.4 Hetlinger Binnenelbe
In der Hetlinger Binnenelbe wurden von 2002 bis 2010 regelmäßig 10 Querprofile gemessen (s. Abb. X.3.4-1). Vor dem Ausbau liegen keine Messdaten vor. Von der WSV erfolgten keine Baggerungen, die einen Einfluss auf die Querschnittsentwicklung gehabt hätten. Ob Baggerungen Dritter durchgeführt wurden ist nicht bekannt.
Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.3.4-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.3.4-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.3.4-3 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen
Abb. X3.4-1: Übersichtskarte der Hetlinger Binnenelbe mit gemessenen Querprofilen
Die Schwankungen des Längsschnitts der Hetlinger Binnenelbe sind gering. Ein Trend ist seit 2002 nicht erkennbar.
Eine Aussage zur Entwicklung der Querschnittsflächen ist aufgrund der mäßigen Datenlage nicht möglich. Es kann lediglich eine leichte Zunahme der Querschnittsflächen seit 2002 angenommen, bzw. vermutet werden. Aufgrund der sehr geringen Entwicklungsrichtung wären jedoch langfristigere Vermessungen / Peilungen erforderlich um diese Aussage zu stützen.
Abb. X.3.4-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Hetlinger Binnenelbe; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.3.4-3: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Hetlinger Binnenelbe (Bauphase der Fahrrinnenanpassung der Elbe: 01.01.1999 bis 31.12.2000)
X.3.5 Wedeler Au
In der Wedeler Au wurden von 2002 bis 2010 regelmäßig 4 Querprofile gemessen (s. Abb. X.3.5-1). Vor dem Ausbau, bzw. bis 2002, liegen keine Messdaten vor gibt. Die Querschnittsflächen in 2002 waren nicht auswertbar. Von der WSV erfolgten keine Baggerungen, die einen Einfluss auf die Querschnittsentwicklung gehabt hätten. Ob Baggerungen Dritter durchgeführt wurden ist nicht bekannt.
Die Ergebnisse werden in den folgenden Abbildungen dargestellt:
- Abb. X.3.5-1 Übersicht der gemessenen Querprofile (einzelne Querprofile auf der DVD)
- Abb. X.3.5-2 Längsschnitte verschiedener Jahre; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
- Abb. X.3.5-3 Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen
Abb. X.3.5-1: Übersicht der in der Wedeler Au gemessenen Querprofile
Für die Wedeler Au liegt kein Ist-Zustand (Messung kurz vor der Baumaßnahme) vor. Somit kann auch keine Aussage hinsichtlich der Wirkung der Ausbaumaßnahme auf die Topographie der Wedeler Au getroffen werden.
Abb. X.3.5-2: Längsschnitte verschiedener Jahre der Wedeler Au; Datengrundlage ist der jeweils tiefste Wert in den gepeilten Querschnitten
Abb. X.3.5-3: Absolute Entwicklung der Querschnittsflächen der Wedeler Au (Bauphase der Fahrrinnenanpassung der Elbe: 01.01.1999 bis 31.12.2000)