Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

5.2.6 Schutzgut Luft

Zur Darstellung der jetzigen Situation werden Daten aus den Luftmeßnetzen von Schleswig-Holstein und Hamburg für den Zeitraum von 1990 - 1993 und z.T. Daten aus dem Jahr 1995 verwendet.

Eine flächendeckende Beschreibung der aktuellen Immissionssituation ist aufgrund der nur vereinzelt vorliegenden Daten nicht möglich. Die Beschreibung und Bewertung der Luftbelastung beschränkt sich daher auf drei Schwerpunkträume, deren Lage sich aus den Standorten mehrerer Luftmeßstationen ergibt (vgl. Abb. 20).

5.2.6.1 Ist-Zustand

Der industrienah gelegene Schwerpunktraum Westerbüttel und der eher ländlich geprägte Schwerpunktraum Haseldorfer Marsch weisen überwiegend geringe Luftbelastungen auf. Demgegenüber ist der Schwerpunktraum 3 "Hamburg" höher belastet.

Zur Beschreibung der durch Schiffe verursachten Abgasemissionen wurde vom Germanischen Lloyd auf die Aufzeichnungen zum Schiffsverkehr der Wasser und Schiffahrtsdirektion Nord und dem Amt Strom- und Hafenbau zurückgegriffen.

Ein schiffsbedingter Einfluß auf die Luftschadstoffe ist, wenn überhaupt, nur kurzzeitig während der Vorbeifahrt und den An- und Ablegemanövern in den Häfen denkbar.

Die Untersuchung der Lärmbelastung konzentriert sich auf einzelne Untersuchungsräume, da eine flächendeckende Erhebung der Situation auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten nicht möglich ist. Für die Beschreibung der Schallquellen wurden Lärmmessungen von Schiffen und von für die Bauarbeiten benötigten Eimerketten- und Hopperbaggern durchgeführt.

Abb. 20: Lage der Schwerpunkträume

Die aktuelle Lärmbelastung besteht fast überwiegend aus dem fließenden Schiffsverkehr, da der Anteil der Unterhaltungsbaggerungen an der Immissionsbelastung wegen der Seltenheit der Baggereinsätze gegenüber dem ständig einwirkenden Schiffsverkehr als vernachlässigbar anzusehen ist.

In den ufernahen Wohngebieten zwischen Othmarschen und Blankenese wird nachts eine hohe Lärmbelastung erreicht. Unterhalb des Hafens von Bützfleth treten nachts ebenfalls hohe Lärmbelastungen auf.

5.2.6.2 Prognose der ökologischen Auswirkung der Fahrrinnenanpassung

Die Abgasemissionen der während der Bauphase eingesetzten Bagger wurden zur Abschätzung ihres Einflusses auf die Luftqualität mit den errechneten Emissionen des derzeitigen Schiffsverkehrs verglichen. Sie betragen nur einen geringen Anteil der bisherigen Schiffsemissionen und sind somit nicht erheblich. Durch den Anstieg des Schiffsverkehrs sind selbst unter der extrem ungünstigen Annahme, daß der Schiffsverkehr der einzige Verursacher der Immissionsbelastung ist, keine erheblichen Beeinträchtigungen der Luftqualität zu erwarten.

Durch den Einsatz der Hopperbagger sind keine erheblichen Beeinträchtigungen durch Lärmeinwirkungen zu erwarten. Demgegenüber wird es durch die tagsüber im Hamburger Bereich eingesetzten Eimerkettenbagger im Bereich der Wohngebiete zwischen Othmarschen und Blankenese an 23 zusammenhängenden Tagen zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen (vgl. Abb. 21).

Abb. 21: Baggerbedingte Lärmimmissionen am Tage im Bereich Nienstedten

Wenn die Arbeiten nicht von Baggern des Amtes Strom- und Hafenbau durchgeführt werden, sondern Fremdfirmen beauftragt werden, ist möglicherweise an mehr als 23 zusammenhängenden Tagen mit einer noch stärkeren Belastung zu rechnen.

Die Lärmbelastung wird sich durch die Zunahme des Schiffsverkehrs nur geringfügig erhöhen. Sie ist als nicht erheblich zu bewerten.

5.2.6.3 Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung, Ausgleich und Ersatz

Durch den Einsatz modernster schallgedämpfter Bagger könnte die Lärmimmission in den ufernahen Wohngebieten vermieden bzw. deutlich vermindert werden.