Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

3. WIRKUNGSPROGNOSE

Basierend auf den vorliegenden Fachgutachten zum Ist-Zustand und den darin beschriebenen abiotischen und biotischen Verhältnissen im Untersuchungsgebiet sowie den daraus abgeleiteten Prognosen zu ausbaubedingten Veränderungen, werden unter Einbeziehung technischer Aspekte der fischereilichen Praxis Auswirkungen der Fahrrinnenanpassung auf die Fischerei im Untersuchungsgebiet bewertet.

Dabei wird zwischen temporären Auswirkungen während der Bauphase und andauernden Auswirkungen nach Fertigstellung der Maßnahmen unterschieden. Da im Untersuchungsgebiet sehr unterschiedliche Fischereitechniken zum Einsatz kommen (Baumkurrenfischerei auf Krabben und Seezungen, Hamenfischerei, Reusenfischerei und Angelfischerei), werden die möglichen Auswirkungen auf einzelne Fischereizweige getrennt bewertet. So ist z.B. eine erfolgreiche Baumkurrenfischerei nur in Regionen mit "sauberem" Grund möglich. Das bedeutet, daß sich auf den Schleppstrecken keine Unterwasserhindernisse (Steine, Schiffswracks, auf dem Grund liegende Rohrleitungen und Kabel usw.) befinden dürfen, an denen sich die Netze verfangen könnten. Ferner sollten sich auf den Fangplätzen keine großen Untiefen befinden, da ein plötzliches Absacken des Fanggeschirrs, gefolgt von einem "Festfahren" der Netze, unweigerlich zum Sinken des Kutters führen würde.

In der Hamenfischerei hingegen sind die am jeweiligen Fangplatz vorherrschenden Strömungsverhältnisse sowie das Gewässerprofil (Böschungswinkel zwischen Flachwasserbereichen und tieferen Gewässerzonen) von entscheidender Bedeutung. Bei der Reusenfischerei wiederum sind neben den Strömungsverhältnissen, die Sedimentfrachten und Überflutungszeiträume wichtige Faktoren.