Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

2. Material und Methoden

2.1 Untersuchungsrahmen

2.1.1 Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet umfaßt den gesamten Verlauf der Tideelbe von Scharhörn bis zum Wehr in Geesthacht, sowie die folgenden Abschnitte der Nebenflüsse:

  • Oste von der Mündung in die Elbe bis zur Straßenbrücke in Hechthausen;
  • Stör von der Mündung in die Elbe bis zur Straßenbrücke in Itzehoe;
  • Krückau von der Mündung in die Elbe bis zur Straßenbrücke in Elmshorn;
  • Pinnau von der Mündung in die Elbe bis zur Straßenbrücke in Uetersen;
  • Schwinge von der Mündung in die Elbe bis nach Stade;
  • Lühe von der Mündung in die Elbe bis zur Mühle in Horneburg;
  • Este von der Mündung in die Elbe bis zur Mühle in Buxtehude;
  • Ilmenau von der Mündung in die Elbe bis zur Schleuse in Fahrenholz.

Aus fischereiwirtschaftlicher Sicht wird der genannte Strombereich der Elbe in drei Regionen gegliedert:

1. Scharhörn bis zur Ostemündung (Elbe-km 750 bis km 707); in diesem Bereich ist die Grundschleppnetzfischerei erlaubt.

2. Ostemündung bis Wedel (Elbe-km 707 bis km 639); hier ist keine Grundschleppnetzfischerei gestattet, der Strombereich gilt jedoch noch als Küstengewässer.

3. Wedel bis Geesthacht (Elbe-km 639 bis km 585); in diesem Bereich ist die Elbe ein Binnengewässer und es gilt die Binnenfischereiordnung.

Die Grenzen der genannten Regionen fallen in den Bereich der Unterelbe (Elbe-km 625,6 bis km 727,7) und der Außenelbe (Elbe-km 727,7 bis km 750). Einen Überblick über den Bereich von Scharhörn bis Hamburg gibt Abbildung 1. Eine zusammenfassende Darstellung, die den gesamten Untersuchungsraum umfaßt, befindet sich in Teil 1.1 (Karte I, Lage der Fangplätze im Maßstab 1 : 100.000) dieser Studie.

 

2.1.2 Untersuchungszeitraum

Es wurden die fischereilichen Nutzungen im Untersuchungsgebiet für einen Zeitraum von 12 bzw. 13 Jahren (1982 bis 1993/94) recherchiert. Die Betrachtung des genannten Zeitraums ist erforderlich, da die fischereilichen Erträge starken jährlichen Schwankungen unterliegen können, und dadurch die Auswertung der Erträge einzelner Fangjahre keine allgemeingültigen Aussagen zur fischereilichen Situation zuläßt. Ferner liegen mit den Untersuchungen von Möller (1984) erstmals für das Jahr 1982 vollständige gebietsbezogene Daten zur Verbreitung der genutzten Fischbestände in der Tideelbe vor.

2.1.3 Untersuchungsinhalte

Es wurden, soweit dieses möglich war, die Anzahlen der im Untersuchungsgebiet tätigen Haupt- und Nebenerwerbsfischer ermittelt. Ferner wurden die Fanggebiete und Fangzeiten der genannten Fischer bestimmt. Es werden Angaben zu den wirtschaftlich genutzten Fischen und Wirbellosen gemacht, die die vorliegenden Ergebnisse der fischökologischen Untersuchungen der Arbeitsgruppe von Prof. Kausch (Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft der Universität Hamburg) berücksichtigen.

In die Erhebungen wurden Daten der staatlichen Fischereiämter, sowie Angaben von Erzeugergenossenschaften und der Landesfischereiverbände ebenso einbezogen, wie Angaben einzelner Fischer. Zusätzlich wurden die Besatzmaßnahmen von Angelvereinen mit Langdistanzwanderfischen (Meerforelle und Lachs) in den Nebengewässern der Elbe ermittelt, soweit diese im Untersuchungsraum in die Elbe münden. Zwar werden die genannten Besatzmaßnahmen in den Oberläufen der Nebenflüsse durchgeführt, sie müssen aber dennoch im laufenden Verfahren berücksichtigt werden, da die Meerforellen bzw. Lachse auf ihren Wanderungen auch durch den Bereich der Tideelbe ziehen.

 

2.2 Literaturstudie

Es wurde eine Literaturstudie zur geschichtlichen Entwicklung der Elbfischerei, sowie zur Bestandsentwicklung der fischereiwirtschaftlich genutzten Fischbestände durchgeführt. Die Ergebnisse der Literaturstudie fließen in die jeweiligen Ergebnisteile (3.1. und 3.2.ff) ein.

Abbildung 1: Zonierung des Untersuchungsgebietes aus fischereiwirtschaftlicher Sicht. Die Grenze des Untersuchungsgebietes ist gestrichelt dargestellt.