A.1.7 Ökologische Parameter
A.1.7.1 Flora und Fauna aquatisch
A.1.7.1.1 Makrozoobenthos
Es wurden als Grundlage der IST-Zustanserfassung die in der UVU im Kapitel 7.4.1 sowie im Materialband VII aufgeführten Ergebnisse ergänzt durch zusätzliche Probennahmen für das Makrozoobenthos. Diese zusätzlichen Erhebungen wurden durchgeführt im April 1998 im Bereich der Ablagerungsfläche Twielenfleth sowie im Mai 1999 in der Außenelbe und im Bereich der Unterelbe bei Lühesand, bevor dort mit den Baggerarbeiten begonnen wurde. Die Ergebnisse dieser zusätzlichen IST‑Zustandserhebungen ergänzen die Untersuchungsergebnisse der UVU. Nach Ausführung der Ausbaubaggerungen wurden im Rahmen der Beweissicherung weitere Untersuchungen in den gleichen Gebieten durchgeführt (s. Tabelle A.1.7.1.1-1), deren Probennahmedesign mit den Einvernehmensbehörden abgestimmt wurden.
Tab. A.1.7.1.1-1: Durchgeführte Makrozoobenthosuntersuchungen
K.M. = keine Messungen
Es liegen die Ergebnisse bis 2004 vor. Die zugehörigen Berichte sind vollständig auf der DVD-1 (Materialien) aufgeführt. Durchgeführt wurden die Untersuchungen von den Gutachtern Dipl.-Biol. Krieg vom HuuG, Tangstedt sowie vom Büro BIOCONSULT, Bremen.
A.1.7.1.2 Fische
Untersuchungen zur Fischökologie wurden im Rahmen der Beweissicherung nicht durchgeführt, da diese gemäß Planfeststellungsbeschluss nur dann erforderlich gewesen wären, wenn die Baumaßnahmen im Laichgebiet der Finte und des Nordseeschnäpels zur Laichzeit erfolgt wären, was jedoch nicht der Fall war.
A.1.7.2 Flora und Fauna terrestrisch
A.1.7.2.1 Biotopuntersuchungen aus Befliegungen
September 1999 | Befliegung von 3 Testgebieten mit der HRSC-A-Kamera im Rahmen eines Pilotprojektes |
November 1999 bis April 2000 | Auswertung der Bilddaten und Entwicklung einer automatisierten Methode zur Biotoptypenklassifikation |
Mai 2000 | Abschlussbericht zum Pilotprojekt |
August und September 2000 | Befliegung des Beweissicherungsgebietes mit der HRSC-A und der HRSC-AX-Kamera für die "Nullmessung" |
November 2000 bis Mai 2002 | Auswertung der Bilddaten der 2000er Befliegung auf Grundlage der im Pilotprojekt entwickelten Methode |
August 2001 bis November 2001 | Überführung der Biotoptypenkartierung der UVS (CAD, DGK5-gekachelt) in ein GIS (blattschnittfrei) |
Seit Juni 2002 | Entwicklung und Überprüfung von Analysemöglichkeiten aus dem Vergleich der Biotoptypenkartierung der UVS und der "Nullmessung" |
Juli 2002 | Erste Folgebefliegung des Beweissicherungsgebietes mit der HRSC-AX-Kamera |
November 2002 bis November 2003 | Auswertung der Bilddaten der 2002er Befliegung auf Grundlage der im Pilotprojekt entwickelten und 2000 bis 2002 weiterentwickelten Methode |
Dezember 2003 bis September 2004 | Analyse und Auswertung der Biotoptypenänderung der Jahre 2000 und 2002 |
A.1.7.2.2 Untersuchungen zur Röhrichtentwicklung
2001 | Erstellung einer kommentierten Literaturrecherche zum Thema Röhricht |
Oktober 2001 bis Oktober 2002 | Recherche und Bewertung aktueller und historischer Daten zur Röhrichtentwicklung an der Unter- und Außenelbe |
Dezember 2002 bis September 2004 | Bearbeitung und Auswertung geeigneter Luftbildunterlagen zur Darstellung der Röhrichtentwicklung in den letzten Jahrzehnten |
A.1.7.2.3 Vermessung gefährdeter Biotope
In ausgewählten Naturschutzgebieten und an Standorten des Schierlingswasserfenchels wurden Vermessungen zur Erfassung von Gelände- und Bewuchsänderungen im Detailbereich durchgeführt. Methodisch gliedern sich die Aufnahmen in
- Transektmessungen (3 Geländequerschnitte mit je 2 m Abstand) und in
- Aufnahmen einzelner Standorte des Schierlings-Wasserfenchels und der Sumpfsimse.
Für die Transektmessungen wurden drei besonders flache Naturschutzgebiete Eschschallen, Heuckenlock und Osterwiesen (Ilmenaumündung) sowie zusätzlich der 1999 angelegte Priel bei Overhaken gewählt. Die Einzelaufnahmen fanden in Gebieten mit den jeweiligen Pflanzenvorkommen statt (s. Abbildung A.1.7.2.3-1).
Abb. A.1.7.2.3-1: Übersicht zu Messgebieten in gefährdeten Biotopen
Transektvermessungen
Im Herbst 1999 wurden in den genannten Gebieten (s. Abbildung A.1.7.2.3-1) Transekte zur Erfassung von Gelände- und Bewuchsänderungen im Detailbereich vermessen. In Zusammenarbeit mit einem Biologen, der während der Messung anwesend war, wurden in 3 Geländequerschnitten mit je 2 m Abstand die Pflanzenart, Beginn des Bewuchses, Geländehöhe und Lage-Koordinaten erfasst. Nach der Datenauswertung und Profildarstellung wurden die digitalen Zeichnungen durch den Biologen um die entsprechenden Pflanzenarten ergänzt, sodass bei den nachfolgenden Aufnahmen anhand der Farbbalken ein Vergleich mit der Nullmessung durch Abgreifen von Streckendifferenzen im Profil möglich ist (s. Abbildung A.1.7.2.3-2).
Eine Übersicht der durchgeführten Arbeiten ist aus Tabelle A.1.7.2.3-1 zu entnehmen.
Tab. A.1.7.2.3-1: Messungen zur Erfassung von Gelände- und Bewuchsänderungen
Abb. A.1.7.2.3-2: Beispielhafte Darstellung der Vermessung von Transekten in ausgewählten Bereichen mit gefährdeten Biotopen
Schierlingswasserfenchel
Zur Dokumentation des Schierlingswasserfenchels wurden ab Oktober 1999 in Zusammenarbeit mit dem Biologen über 200 Einzelpflanzen und Gruppen dieser Pflanze aufgesucht und deren Standorte nach Lage und Höhe vermessen. Die Daten wurden an den Kooperationspartner "Pilotprojekt Schierlingswasserfenchel" des Botanischen Vereins zu Hamburg e. V. weitergeleitet, wo weitergehende Untersuchungen zu Lebensbedingungen und Verbreitungsstrategien dieser seltenen Pflanzenart durchgeführt und in dem Ende 2004 erschienenen Abschlussbericht beschrieben wurden. Die einzelnen Aufnahmen sind der Tabelle A.1.7.2.3-1 zu entnehmen. Die Kooperation mit dem Botanischen Verein endete im August 2003 mit abschließenden Messungen im Overhakener Priel, weitere Messungen sind zunächst nicht geplant.
Abb. A.1.7.2.3-3: Schierlings-Wasserfenchel im Heuckenlock
Sumpfsimse
Eine weitere Standortvermessung wurde entsprechend einer Vereinbarung mit dem Land Schleswig-Holstein zur Dokumentation einer möglichen Verdriftung/Schädigung der Sumpfsimse (ebenfalls auf der Liste der bedrohten Arten) durchgeführt. Die Sumpfsimse wächst als Pflanzenverband in einer Art Teppich auf sandigem Untergrund und steht im direkten Einflussbereich der Elbe. Um spätere Veränderungen des Standortes dokumentieren zu können, wurde ein besonders kräftiges Vorkommen dieser Pflanzenart im Uferbereich Bielenberg/Kollmar im Juni 1999 detailgetreu kartiert (Abbildungen A.1.7.2.3‑4 und ‑5). Eine Wiederholungsmessung desselben Gebiets fand im September 2002 statt.
Abb. A.1.7.2.3-4: Sumpfsimsenteppich bei Kollmar im Juni 1999
Abb. A.1.7.2.3-5: Der Sumpfsimsenteppich in der CAD
A.1.7.2.4 Daten der benutzten historischen Luftbilder
Tab. A.1.7.2.4-1: Gebiet 1 Neufelder Watt
Tab. A.1.7.2.4-2: Gebiet 2 Belumer Außendeich
Tab. A.1.7.2.4-3: Gebiet 3 Nordkehdingen
Tab. A.1.7.2.4-4: Gebiet 5 Allwördener Außendeich
Tab. A.1.7.2.4-5: Gebiet 6 Mündung Wischhafener Nebenelbe
Tab. A.1.7.2.4-6: Gebiet 7 Rhinplatte/Glückstadt
Tab. A.1.7.2.4-7: Gebiet 8 Schwarztonnensand
Tab. A.1.7.2.4-8: Gebiet 9 Pagensand/Eschschallen
Tab. A.1.7.2.4-9: Gebiet 10 Haseldorfer Binnenelbe
Tab. A.1.7.2.4-10: Gebiet 12 Hahnöfer Nebenelbe/Mühlenberger Loch
Tab. A.1.7.2.4-11: Gebiet 13 Heuckenlock
Tab. A.1.7.2.4-12: Gebiet 14 Zollenspieker